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Dario Argento - Dario Argentos Opera (Mediabook, 1 Blu-ray und 2 DVDs)
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(Bücher frei Haus)

Krähen in der Oper - welch geniale Idee eines neuen und vielversprechenden jungen Regisseurs, Marco, gespielt von Ian Charleson. Aber die alte Operndiva – die übrigens nie ins Bild kommt – schmeißt bei den Proben das Handtuch und schreit Marco beim Abgang nach: „Dove siamo? All'opera o al Lunapark?“ Als sie daraufhin von einem Auto angefahren wird, glauben alle, dass das kein Zufall sein konnte und wahrscheinlich ein Fluch auf der Inszenierung der Oper von „Macbeth“ (die Oper) von Marco an der Mailänder Scala lastet. Doch der junge Regisseur kann die ebenso junge Operndiva Betty für die weibliche Hauptrolle verpflichten und so scheint zumindest für die Generalprobe alles gerettet. Doch als bei der Premiere ein Scheinwerfer ins Publikum kracht, beginnen die Gerüchte erneut zu brodeln. Bald wird ein Toter gefunden und das Morden wird besonders für Betty zu einer hautnahen Erfahrung: eine typische Argento-Blutoper eben, der schon oft seine Vorliebe für opulente Inszenierungen gezeigt hat.

Rockmusik in der Oper
Der maskierte Mörder hat sich einige besondere Grausamkeiten für Betty ausgedacht und verfolgt sie nicht nur am Theater, sondern auch in ihre Privatwohnung, die scheinbar zu atmen scheint. Immer wieder zeigt die Kamera die Verkleidung der Lüftungsschächte, viele subjektive Schwenks aus der Sicht des Mörders sind ebenso dabei, wie atemberaubende Kamerafahrten durch die Scala und die unglaublich schönen und opulenten Mailänder Herrschaftswohnungen. Auch ein pulsierendes Gehirn wird immer wieder eingeblendet. Als Betty, die – wie man bald erfährt - Tochter einer Sängerin ist, anonyme Drohanrufe erhält, meldet sich der Polizist Santini zu ihrem Schutz und beginnt mit seinen Ermittlungen. Rockmusik ist bei Argentos Opera dann immer der Auftakt zu den Morden, in der Dramaturgie Argentos ist sie in diesem Film gleichbedeutend mit Tod und wahrscheinlich auch als Gegensatz zur Opernmusik gedacht, die sich über einen ebenso passenden und pathetischen Einsatz freuen darf, wie die Rockmusik. So verwendet Argento etwa das von Bellini stammende Casta Diva aus „Norma“, das von der Callas gesungen wird, aber auch Giuseppe Verdis „Lady Macbeth“ („Vieni t'afretti“) oder „Amami Alfredo“ und „Sempre libera“ aus „La Traviata“ und von Giacomo Puccini das wunderschöne „Un bel dì vedremo" aus „Madama Butterfly“.

Messer, Schere oder Licht...
„Dormire? Sognare forse, e qui lo scoglio, i sogni possono solo venire quando noi ci siamo disfatti del tumulto della vita quotidiana“, meint der Regisseur an einer Stelle des Films. So ähnlich fühlt sich auch Argentos „Opera“ an: wie eine Flucht aus dem Alltag, ein Tagtraum mit rauschhaften Bildern, aber auch sehr schrecklichen, grausamen Momenten. Tolle Kamerafahrten, farbenfrohe Bilder und eine einzigartige Tonkulisse konterkarieren Detailaufnahmen von den Morden mit (Fleischer-)Messer, Schere oder Licht. Ein weiteres pikantes Detail darf hier noch verraten werden: Betty muss besonders leiden, weil sie die Morde alle mit offenen Augen ansehen muss. Zu diesem Zweck steckt er ihr sogar Nadeln unter die Augen damit Betty die Lider offen halten muss. Natürlich erfährt man den Grund seiner Gemeinheiten erst am Schluss und auch wenn die Szenen in der Schweiz mit der Bergkulisse stark an eine Episode aus Heidi erinnern, bleibt doch ein starker Eindruck zurück. Typisch Argento eben. Für den Darsteller des Marco, der Schauspieler Ian Charleson, dürfte „Opera“ allerdings wirklich zum Fluch geworden sein, denn es war seine letzte Arbeit und er verstarb kurz nach den Dreharbeiten.

Dario Argento
Dario Argentos Opera (Mediabook, 1 Blu-ray und 2 DVDs)
Terror in der Oper - (Originaltitel: Opera, alternativ: Im Zeichen des Raben)
1989/2015
Koch Home Entertaiment

[*] Diese Rezension schrieb: juergen weber (2015-11-24)

Hinweis: Diese Rezension spiegelt die Meinung ihres Verfassers wider und muss nicht zwingend mit der Meinung von versalia.de übereinstimmen.


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