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Oz Perkins - Die Tochter des Teufels
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Perkins, Oz:
Die Tochter des Teufels

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(Bücher frei Haus)

Der Regisseur Oz Perkins soll tatsächlich der Sohn des durch Hitchcock’s „Psycho“ bekannt gewordenen Schauspielers Anthony Perkins sein. Eine Referenz in „February“ zeigt auch die berühmte Duschszene aus „Psycho“. In „February“ – der auch unter den Titeln „The Black Coat’s Daughter“ und „Die Tochter des Teufels“ bekannt ist – spielen Emma Roberts und Kiernan Shipka die beiden Internatsschülerinnen Rose und Kat, die am Anfang der Semesterferien vergeblich darauf warten, von ihren Eltern abgeholt zu werden. Stattdessen müssen sie in dem riesigen katholischen Mädcheninternat Bramford noch ein paar Tage warten, denn durch den Schnee ist es zu Verkehrsbehinderungen gekommen und vielleicht schaffen es die Eltern deswegen nicht, bis zum Mädcheninternat durchzukommen.

Mädcheninternat in den Ferien

Doch Kat(hrine) hat dunkle Träume. Sie streicht den 21. Februar auf ihrem Kalender durch, der letzte Tag vor dem Tag, an dem ihre Eltern sie abholen sollen. Sie hat es mit einem dicken Herz eingetragen und man merkt, dass sie sich im Internat wie im Gefängnis fühlt, denn sie hat jeden Tag des Februars einzeln durchgestrichen. Rose soll auf Kat aufpassen, das „hat Mr. Gordon gesagt“, wie Rose die jüngere Kat nachäfft. Aber sie macht sich nachts heimlich aus dem Staub, um ihrem Freund zu sagen, dass sie schwanger ist. Zuvor impft sie Kat allerdings noch etwas Angst ein: die beiden Pflegerinnen seien Teufelsanbeterinnen und sie hätten kein einziges Haar auf ihrer Haut. Auf die junge Kat, die ohnehin durch das Gefühl allein gelassen zu sein schon genug leidet, wirkt dieser Satz wie eine Verschärfung ihres Traumas der Furch vor der sozialen Isolation.

Köpfe rollen für den Gehörnten

„February“ hat eine sehr dichte, mystische Atmosphäre und als Zuseher taucht man sehr tief in die Paranoia und Angstgefühle von Kat ein. Perkins hat dann noch eine zweite Zeitebene eingebaut in der eine gewisse Joan als Anhalterin versucht nach Bramford zu kommen und dorthin von den Eltern von Rose mitgenommen wird. Man kann sich als Zuschauer natürlich ausmalen, wie die beiden Ebenen miteinander verbunden sind, aber die Bestätigung schiebt Perkins gekonnt bis zur letzten Minute hinaus. Unterschwellige Bassgeräusche und dunkle, mystische Beleuchtung der Szenen, dazu der viele Schnee und die Winterlandschaft sorgen für zusätzliches Gruseln. „Ich suche Gott in den ungewöhnlichen Dingen, den Zufällen. Ich weiß, es klingt komisch, aber ich habe in ihnen Gott gesehen“, meint Bill zu Joan, aber er weiß nicht, welchen Zufall er damit heraufbeschwört. „February“ ist ein psychologischer Horrorfilm, denn er zeigt, was aus einem Menschen, der sich in Isolation befindet und dem man Angst macht, alles ausbrechen kann. Es muss ja nicht immer der Gehörnte sein. Denn „February“
ist auch ein eine Meditation über den dunkelsten Monat des Jahres und seine Auswirkungen auf die Psyche.

Oz Perkins
Die Tochter des Teufels
Originaltitel: The Black Coat’s Daughter oder auch: February
Darsteller: Emma Roberts, Kiernan Shipka, Lucy Boynton, James Remar, Lauren Holly u.a.
Genre: Horror
Kanada/USA 2015, ca. 89 min, FSK ab 16
Extras: Trailer

[*] Diese Rezension schrieb: Jürgen Weber (2017-12-09)

Hinweis: Diese Rezension spiegelt die Meinung ihres Verfassers wider und muss nicht zwingend mit der Meinung von versalia.de übereinstimmen.


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