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Anna del Conte - La cucina italiana
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del Conte, Anna - La cucina italiana bestellen
del Conte, Anna:
La cucina italiana

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(Bücher frei Haus)

Dass Kochen auch etwas mit Erotik zu tun hat, dürfte dem zeitgenössischen Ästheten keine Neuigkeit sein. Malerei und Kochkunst miteinander zu verbinden ist diesbezüglich aber sicherlich eine Neuheit und wenn dann noch auf die regionalen Eigenheiten der italienischen Küche eingegangen wird ist dies noch dazu ein weiterer Vorzug dieser Publikation der Collection Rolf Heyne. Dennoch gibt die Autorin in ihrer Einleitung ein eindeutiges Bekenntnis zur stark von Frankreich und Ligurien beeinflussten piemontesischen Küche ab, die sie für die aufregendste Italiens hält. Viele Regionen Italiens bekommen sogar ihr eigenes Kapitel in vorliegendem Koch-Kunst-Buch und es werden sowohl die einheimischen Produkte als auch die Beschreibung eines lokalen Festes vorgestellt. Die Bilder zeigen also nicht nur die Lebensmittel, sondern auch andere charakteristische Merkmale der Region. Natürlich stammen die Rezepte von Köchinnen und Köchen aus der jeweiligen Region, die Zutaten sind zumeist auch im Norden Europas beim Alimentari ums Eck erhältlich.

Am „Fuß des Berges“, was Piemont wörtlich übersetzt bedeutet, wächst beinahe alles, was das Herz begehrt und gehöre zu den „interessantesten und aufwendigsten“ cucine des Stiefels. Das Gemüse werde zwar meist roh verspeist, wie etwa bei der bekannten bagna cauda, aber der Schmorbraten, brasato, wird oft noch einen ganzen Tag am Herd gelassen, wenn es die schnelllebige heutige Zeit denn auch zulässt. Wer es denn auch gar nicht mehr erwarten kann, dass endlich etwas auf den Tisch kommt, der greife doch zu den inzwischen weltbekannten Grissini, die übrigens zu Napoleons Lieblingsknabbereien zählten. Aber hat er sie vielleicht in der ganzen Welt verbreitet?

In Venetien findet der hungrige Besucher vor allem Fisch auf der Speisekarte. Gewürze würden hier großzügiger verwendet als im Hinterland und sowohl die byzantinische als auch die jüdische Küche hätten Einzug in die Hafenstadt gehalten. Darunter etwa die bigoli in salsa (das sind die etwas dickeren Spaghetti mit Sardellensauce) oder der sformato di zucca, ein Kürbispudding. An erster Stelle stünden in Venedig aber immer noch die Kombination baccala-polenta eventuell aber auch Reis. Rezepte dazu findet man ebenso wie Illustrationen von Gänsen oder Granatäpfeln, oder die berühmten Fortuny-Stoffe mit darüberkriechenden Krabben. Zum Nachtisch werden in Venetien oft bussolai, Plätzchen, gereicht, das Wort kommt eigentlich von bussola und bedeutet Kompass. Als Orientierung für alle Kochkünstler und die es noch werden wollen, wird dieses Kochbuch sicherlich bald so manche einheimische Küche schmücken. Das Design, die „Gemälde“ von Val Archer, ist wirklich einmal etwas anderes, als die sonst so langweiligen Kochbücher mit Fotos der abgebildeten Gerichte.

Anna del Conte stammt aus Mailand und unterrichtete lange Jahre an der Mailänder Universität Philosophie und Geschichte. Sie besuchte auf der Suche nach den schönsten Landschaften und besten Spezialitäten das Piemont, Venetien, Ligurien, die Marken, Apulien und Sardinien zu bieten haben. Val Archer studierte Kunst am Royal College of Art in London. Ihre Malereien wurden bereits in zahlreichen Ausstellungen gezeigt und in vielen Büchern veröffentlicht.

Anna del Conte
La cucina italiana
Wo die Kunst die Küche der Regionen trifft
Mit Gemälden von Val Archer
Eine kulinarische Entdeckungsreise durch Piemont, Venezien, Ligurien, die Marken, Apulien und Sardinien

Collection Rolf Heyne
www.collection-rolf-heyne.de
ISBN-13: 978-389910426-4
256 Seiten 100 Rezepte 100 Gemälde
39,90.- Euro

[*] Diese Rezension schrieb: Jürgen Weber (2010-02-24)

Hinweis: Diese Rezension spiegelt die Meinung ihres Verfassers wider und muss nicht zwingend mit der Meinung von versalia.de übereinstimmen.


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