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LX.C - 19.07.2007 um 20:02 Uhr

Diese Nachricht wurde von LX.C um 20:10:48 am 19.07.2007 editiert


Ein Medien-Boykott in Deutschland sieht folgendermaßen aus:

Sat.1 hat die Übertragungsrechte für die Tour de France übernommen.

Was ist das nur wieder für eine Farce.

Nichts anderes war zu erwarten.




Herr Aldi - 19.07.2007 um 21:11 Uhr

Kaiser Franz würde dazu sagen: So läuft´s Business.

Ich kann den Boykott der Öffentlich-Rechtlichen nicht nachvollziehen. Dass nun Sat.1 die Angelegenheit übernimmt, ist mir relativ egal - wenn ich mal eine Etappe schaue, dann tue ich das auf Eurosport.




LX.C - 23.07.2007 um 00:49 Uhr

[Quote]Immerhin zeigen die Quoten von SAT.1, die auch am Freitag, nachdem "Bild" groß auf den neuen Tour-de-France-Sender hingewiesen hatten, desaströs waren, dass dem Publikum noch nicht alles so egal ist, wie ProSiebenSat.1 glaubt. Dass die Zuschauer verschiedenen Sendern verschiedene Kompetenzen zuschreiben und in ihnen nicht nur seelenlose, austauschbare Programmplätze sehen.
(Niggemeier, S.: Wie ein Sender sein Bewusstsein verliert, F.A.S., 22.07.2007)
[/Quote]

(Eigentlich gehts in dem Artikel um die Einsparungen bei SAT.1. Wer die Möglichkeit hat, sehr interessanter Artikel.)




Gast873 - 23.07.2007 um 13:15 Uhr

Zitat:

Was ist das nur wieder für eine Farce.


Mais, mon Dieu, c´ est "Tour de Farce" !

;-)

Bon Jour et "Gruß",
nous sommes tous des victimes de l´amour .




LX.C - 23.07.2007 um 13:49 Uhr

Alles klar :-P Vielleicht schreibst du mir das noch mal in russisch ;-)



Gast873 - 23.07.2007 um 18:52 Uhr

"nous sommes tous des victimes de l´amour"

= "wir sind alle Opfer der Liebe"
(zu ergänzen: der Germanizismen, der Tour, zu seinem Velo, weiterhin der Liebe zu den Frauen, zu den Büchern, zum Schreiben).

Der Eros ist heutzutage vielschichtig und vielsprachig ;-)

Gruß
Hyperion




Mania - 24.07.2007 um 20:56 Uhr

Ich versteh das nicht. Die sind doch alle gedoped. dann ist die Fairness doch wieder hergestellt. :D



LX.C - 24.07.2007 um 22:33 Uhr

Was ich viel weniger verstehe ist, wieso deutsche TV Sender glauben, eine internationale Veranstaltung auf nationalem Wege bekehren zu können. Alles was sie tatsächlich erreichen könnten, wäre, dass die deutschen Teams dem Feld hinterherfahren. Das schreibe ich so, auch wenn ich die Konsequenz, auf das nationalen Vorspiel bezogen, verständlich und vertretbar finde. Die Aktion von Sat.1 ist meiner Meinung nach da nur ein lächerlicher Rattenschwanz, der in mir die Assoziation eines ungeduldig sabbernden Hundes auslöst.



Mania - 24.07.2007 um 23:48 Uhr

Wir sollten die Tour einfach Tour sein lassen. Ich finde es nämlich am lächerlichsten, dass die Leute echt meinen, man könnte ungedoped über die Pyrinäen jagen.



Gast873 - 25.07.2007 um 12:43 Uhr

Diese Nachricht wurde von Hyperion um 12:46:51 am 25.07.2007 editiert

on-topic: Erreicht wird nichts, durch die Weigerung der Öffentlich-Rechtlichen, aber es passiert auch nichts, wenn man nichts macht.

off-topic: Und der olle Hyperion schreibt oben einen Käse und keiner sagts ihm? Verfluchte Anglizismen, die er gar nicht benutzt hatte, spukten halt in seinem Kopf.

Gruß,
Achtung: man kann von mir nichts lernen!




LX.C - 25.07.2007 um 13:52 Uhr

*lol* Kopf hoch, wird schon :-P



Taxine - 31.07.2007 um 17:45 Uhr

Diese Nachricht wurde von Taxine um 17:49:20 am 31.07.2007 editiert

Hallo.

Na, mutig ist es von ARD/ZDF sowieso nicht, vielleicht, wenn sie 10 Jahre früher die Übertragung boykottiert hätten. Sich hier weigern, wenn der Sturm längst vorübergezogen ist, enthält nur eine trübe, fade Möchtgern-Besinnung, die eine Form der Berechnung nicht ausschließen lässt.

Seit Jahren ist doch bekannt, dass die Fahrer ohne "Hilfsmittel" nicht mithalten können, selbst bei bester, körperlicher Kondition. Auch ist bekannt, dass die Fahrer bereits in den Zwanziger Jahren "gedoped" waren, und zwar (man staune) mit Alkohol und Morphium. Pro Mann wurden bei den Fahrern eine Flasche Schnaps und dazu noch ein paar Gläser Portwein, Weißwein und Champagner verbraucht.
Es gibt Fotografien, auf denen die Fahrer in den jeweiligen Städten aus den verschiedensten Cafés und Bars strömen, "aufgetankt" sozusagen.
Später kamen die Amphitamine, die dann in den Sechzigern verboten waren, die einen Anschein von Stärke vermittelten, dann kamen die "Drogen", die tatsächlich stärker machten.
Dass man die Tour nur noch Tour de Farce nennen kann, ist nicht verwunderlich. Mich dagegen wundert nur diese ganz plötzliche Empörung.

Grüße
Taxine




Joseph_Maronni - 01.08.2007 um 23:55 Uhr

Aaach die Regeln sind einfach nicht mehr zeitgemäß. Man könnte ja mal eine auflagenfreie Tour-de-Dope-wie-du-willst-Runde fahren. Sollen sie doch alle reinpumpen, was sie wollen. Ob die Unterschiede beim Zieleinlauf mehr als graduell wären?

Ab morgen dürfen übrigens Autoren nur noch Vollkornbrot mit Käseaufstrich essen und Leitungswasser trinken. Jawoll!




Hermes - 06.10.2007 um 12:27 Uhr

Zitat:

Aaach die Regeln sind einfach nicht mehr zeitgemäß. Man könnte ja mal eine auflagenfreie Tour-de-Dope-wie-du-willst-Runde fahren. Sollen sie doch alle reinpumpen, was sie wollen. Ob die Unterschiede beim Zieleinlauf mehr als graduell wären?


Ja. Das Dumme ist nur, dass sich unsere Gesellschaft und besonders Kinder und Jugendliche Sportler zum Vorbild nehmen, und einzig aus diesem Grund muß ich Dir schon widersprechen.

Das Perverse an der Geschichte ist, das gerade die erwähnte Gesellschaft mit all ihren "Auswüchsen" nicht unerheblich Anteil an der ganzen Heuchelei hat. Und es gilt unter allen Umständen, den "schönen Schein" zu wahren (siehe Jan Ullrich)...

Dass es sich um einen Sumpf handelt, in dem nicht nur der Radsport steckt, zeigt der aktuelle Fall des Sprintstars Marion Jones, die ebenfalls jahrelang und äußerst medienwirksam als Goldsammlerin, Heldin der USA und daher Rechtfertigung des westlichen Gesellschaftssystems dargestellt worden ist.




Mania - 06.10.2007 um 13:18 Uhr

Ich finde es irgendwie pervers, was die Sportler ihrem Körper antun. Man muss sich nur mal Serena Williams angucken.



baerchen - 06.10.2007 um 15:12 Uhr

Diese Nachricht wurde von baerchen um 15:16:50 am 06.10.2007 editiert

Zitat:

Das Dumme ist nur, dass sich unsere Gesellschaft und besonders Kinder und Jugendliche Sportler zum Vorbild nehmen, ...
Ich glaube, der Einfluss von Sportlern als Vorbild für Kinder wird maßlos überschätzt. Sicher: wenn die Eltern kein positives Vorbild geben, muss sich Kind anderswo eindecken...


Doping macht den Menschen zum Grobmotoriker. Zum Sprechen aber wird Feinmotorik benötigt.
Insbesondere Sätze wir "Ich habe verbotene Substanzen eingenommen. Darum muss mir der Sieg aberkannt werden. Meine Werbeeinnahmen trete ich an den Zweitplatzierten ab." Kommen ihnen so gar nicht über die Lippen.
Nix gegen Serena und Jan, wa? Die sind doch beide nich jedopt jewesen!

b.




Hermes - 06.10.2007 um 23:35 Uhr

Diese Nachricht wurde von Hermes um 23:39:21 am 06.10.2007 editiert

Zitat:

Ich glaube, der Einfluss von Sportlern als Vorbild für Kinder wird maßlos überschätzt. Sicher: wenn die Eltern kein positives Vorbild geben, muss sich Kind anderswo eindecken...

b.

Kann ich so nicht stehen lassen. Ich bilde mir ein, meinem 6-jährigen Sohn ein positives Vorbild zu sein, das, keineswegs perfekt, offen zu seinen Fehlern steht und im Zweifel auch bemüht ist, ihm dies zu vermitteln. Dennoch ist der Einfluß sportlicher Vorbilder auf mein (selbst aktiv Sport treibendes) Kind unzweifelhaft.

Aber ursprünglich geht es in diesem Themenbereich ja um etwas völlig anderes. Von daher ist dieser Kommentar lediglich als Widerspruch zu baerchen´s oben zitierter Aussage zu verstehen.




baerchen - 06.10.2007 um 23:44 Uhr

Möchte für Dich hoffen, dass Dein Einfluss überwiegt. Schließlich kann ein Sportler nur mit sportlicher Leistung glänzen (wie auch immer die zustande gekommen sein mag).
Du aber nimmst als ganzer Kerl Einfluss und bist Vorbild in fast allen Lebensbereichen.
Was zählt da schon das Vorbild eines Leistungssportlers?
:-) b.




Mania - 06.10.2007 um 23:48 Uhr

Vielleicht sollte man auf Kinder derart wirken, dass sie keinerlei Vorbild brauchen.



baerchen - 06.10.2007 um 23:52 Uhr

Diese Nachricht wurde von baerchen um 23:53:10 am 06.10.2007 editiert

Lustiger Vorschlag.
Vorbild bist Du, ob Du willst oder nicht.
Was für eine Wirkung hast Du Dir denn da vorgestellt?




Hermes - 06.10.2007 um 23:53 Uhr

@ baerchen: Ironie?
@ Mania: Ich verstehe Deinen Punkt vollkommen und bin auch Deiner Meinung. Aber es ist einfacher gesagt als getan. Viele Dinge in der (geistigen) Entwicklung des Kindes vollziehen sich, ohne daß man Einfluß nehmen kann.




baerchen - 07.10.2007 um 00:25 Uhr

Diese Nachricht wurde von baerchen um 01:01:34 am 07.10.2007 editiert

Keine Ironie. (Außer bei mangelndem Selbstoffenbarungswillen von Dopern.) Ich gehe davon aus, dass Dein Einfluss größer ist, als der eines Sportidols. Das eine ist Schwärmerei, das andere Vorbild. Und was Mania als ´derartiges Wirken´ beschreibt, was sollte es anderes sein, als Vorbild?

Einflussnahme auf geistige Entwicklung?
Nenne mir bitte das Kindesalter, in dem Du keine Einflussmöglichkeit auf die geistige Entwicklung zu haben glaubst.
Der Einfluss beginnt mit der Geburt und hört mit der Pubertät nicht auf. Selbst, wenn das Kind gegen Deinen Einfluss rebelliert, dann bedeutet das nichts anderes, als dass Du Einfluss genommen hast. (Und Eindruck hinterlassen.)

Ernsthaft: Du solltest Dein Licht nicht so unter den Scheffel stellen.

Wir können das aber auch gerne per PN weiter diskutieren.




Mania - 07.10.2007 um 10:51 Uhr

Zitat:

@ Mania: Ich verstehe Deinen Punkt vollkommen und bin auch Deiner Meinung. Aber es ist einfacher gesagt als getan. Viele Dinge in der (geistigen) Entwicklung des Kindes vollziehen sich, ohne daß man Einfluß nehmen kann.

Ja das stimmt wohl, zumal eine Seele zerbrechlich ist.




Hermes - 07.10.2007 um 22:40 Uhr

Zitat:


Ernsthaft: Du solltest Dein Licht nicht so unter den Scheffel stellen.

Das habe ich mit keiner meiner Aussagen getan.
Dass man auf gewisse Entwicklungen wenig Einfluß nehmen kann, wie ich bereits schrieb, ist eine "Tatsache des Lebens" (fact of life) und hat nichts damit zu tun, ob jemand in der Lage ist, die Entwicklung seines Kindes in irgendeiner Weise zu steuern beziehungweise sich dafür befähigt hält oder nicht.




baerchen - 07.10.2007 um 23:48 Uhr

Zitat:

Dass man auf gewisse Entwicklungen wenig Einfluß nehmen kann, wie ich bereits schrieb, ist eine "Tatsache des Lebens" (fact of life) ...
Bitte ein Beispiel, damit ich weiß, was Du mit ´gewisse Entwicklungen´ meinst.

lg, b.




Hermes - 08.10.2007 um 08:08 Uhr

Diese Nachricht wurde von Hermes um 08:09:28 am 08.10.2007 editiert

Nehmen wir etwas ganz Einfaches: Die Entwicklung der Sprache des Kindes zum Beispiel, die nicht nur von den Eltern, sondern vom gesamten gesellschaftlichen Umfeld inklusive durch die konsumierten Medien geprägt wird und die nicht immer meinen Vorstellungen entspricht.

Die Sprache eines Menschen sagt eine Menge über seine Bildung, seine Herkunft, seine Erziehung aus. Die Gesellschaft nutzt sie, um einen Menschen zu "klassifizieren", ihn in eine bestimmte Schublade zu stecken...
Das das in manchen Fällen voruteilsbehaftet und ungerechtfertigt ist, tut in diesem Moment nichts zur Sache - es ist eben so und läßt sich im Nachhinein nur schwer wieder korrigieren ("der erste Eindruck..."). Von daher ist bereits dieses einfache Beispiel so wichtig für die Entwicklung eines Menschen.

Aber wir verzetteln uns. Thema dieser Diskussion waren eigentlich die moralischen Werte im Bereich des Hochleistungssportes...sie gehört eigentlich in die Rubrik "Politik und Gesellschaft"...




baerchen - 08.10.2007 um 15:29 Uhr

Diese Nachricht wurde von baerchen um 15:34:15 am 08.10.2007 editiert

Zitat:

Nehmen wir etwas ganz Einfaches: Die Entwicklung der Sprache des Kindes...
*lol* Und ich dachte schon, Du wolltest ein einfaches Beispiel nehmen. Na, da hat Du Dir aber ein Eigentor geschossen.
Ich versuche es einfach zu gestalten und nicht mit prenataler Entwicklung der Sprache zu beginnen. Dann gilt (in anschaulicher Analogie): die Eltern entscheiden über Spielkonsole oder Musikschule. Das Umfeld wird entscheidend von ihnen bestimmt. Hört sich autoritär an. Ist es auch.
Wenn Du die Entwicklung eines Menschen hin zu einem ´gebildeten´ Menschen meinst, dann hast Du sicher Recht: Herkunft und Erziehung (letztlich wieder ´Vorbild´) bilden.
Letztlich geht es dann doch nur um Hirnvorgänge. Bei Musizierenden gibt es eine andere Ordnung im Gehirn. Und die hilft auch bei anderen Denk- und Lernvorgängen.
In diesem Sinne ist es schwer, einzelne Handlungen einer Person isoliert zu betrachten. Denn alles wirkt miteinander und ist ineinander verwoben. Weshalb es erst möglich ist von der Sprache auf Herkunft oder Bildung zu schließen.
Und nun aber zurück zum Doping.
Es ist schwerlich möglich, moralische Verwerfungen ´der Gesellschaft´ zu trennen von ´falscher´ Moral des Staates (dieses Volk ist besser (gedopt) als ein anderes...), ´der Medien´ und von Einzelpersonen, die wiederum erst alle anderen Gruppen ausmachen. Insbesondere dann, wenn ´der Staat´ ´den Sport´ propagandistisch nutzt. Und Atlethenschutz in der Weise betreibt, dass kontrolliert wird, um sich an die Nachweisgrenzen heranzutasten.
Ob dann der Schaden, den ´der Staat´ davonträgt, den geplanten Nutzen nicht übersteigt und welche Rolle ´die Medien´ dabei spielen, wird die Rückschau zeigen.
Ist der dopende Mensch einfach nur ungebildet?
Sind ´die Medien´ einfach nur unmoralisch?
Und ist das wirklich eine Frage des Geldes, oder vielleicht des Ruhmes oder anderer niederer Beweggründe?




Joseph_Maronni - 29.10.2007 um 21:35 Uhr

tour de france tour de france

musik fuenf sechs.




Caesar - 27.09.2012 um 11:38 Uhr

Ich sehe mir eigentlich die Tour de France ganz gerne an. Am liebsten auf der Couch mit einer Pizza, wenn ich einfach mal nicht Sport machen, sondern nur Sport schauen will. :)

Natürlich mindert das ganze Doping den Spaß am Zuschauen schon ungemein, aber die Sache ist ja, dass heutzutage (da bin ich mir sicher) in jeder Sportart gedopt wird. Zu denken, dass irgendein Sport komplett "sauber" ist, ist naiv. Ich denke, dass nur manche Sportarten sich etwas geschickter anstellen, als der Radsport.




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