|
Autor
|
|
Thema: März 2008
|
almebo
Mitglied
  418 Forenbeiträge seit dem 08.11.2007

|
30. Antwort - Permalink - |
Abgeschickt am: 27.03.2008 um 16:46 Uhr |
Diese Nachricht wurde von almebo um 16:48:05 am 27.03.2008 editiert
Dostojewski`s "Der Spieler" scheint wohl stark autobiografisch motiviert gewesen zu sein.
Ich habe mal eine Manuskriptseite über den genannten Roman gelesen. Solche wirren Aufzeichnungen hatte ich noch nie gesehen.
Ob dieses "Zeichengekritzel" mit Zeichnungen begleitet sich wohl wieder nach einem Anfall anschloss?
D. war ja selbst von Kindheit an Epileptiker, wenngleich er bisweilen behauptete, die Krankheit sei während der Verbannung nach Sibirien zum ersten Mal aufgetreten. Zeit seines Lebens litt er unter schweren Anfällen.
Als "Der Idiot" entstand waren sie besonders heftig. Sein Sohn Aljoscha (nur 2 Jahre alt)
starb ebendalls an Epilepsie.
Dass er ein großer Schriftsteller war, ist ihm nicht abzusprechen. Ich will hier nicht ironisch
werden. Ob die Krankheit - oder gerade deshalb ihn so genial hat werden lassen?
al
Lieber ein eckiges Etwas, als ein rundes Nichts
|
|
Gast873
Mitglied
    1457 Forenbeiträge seit dem 22.06.2006

|
31. Antwort - Permalink - |
Abgeschickt am: 27.03.2008 um 16:54 Uhr |
Diese Nachricht wurde von Hyperion um 17:21:23 am 27.03.2008 editiert
Zitat:
Gibt es eine Erwähnung im "Glasperlenspiel"?
Es gibt einen Glasperlenspielmeister (Magister Ludi), der Thomas von der Trave heißt und Züge des berühmten Schriftstellers Thomas Mann trägt. Bei zwei Vorträgen von Volker Michels und Drewermann, denen ich beiwohnen durfte, wurde die Freundschaft der beiden Dichter Hesse und Mann betont. So hat Hesse z. B. die Familie Mann mehrere Monate in der Schweiz bei ihrer Flucht vor den Nazis am Lago M. wohnen lassen. Die Germanisten sind sich weitgehend darin einig, dass der oben erwähnte Magister Ludi auch durch die Namensgebung Hinweise auf Thomas Mann enthält (Lübeck liegt an der Trave) und eigentlich nur auf ihn schließen lässt.
Mann hat sich außerdem für den Nobelpreis Hesses (1946) sehr stark gemacht, ohne ihn hätte ein Deutscher nach 1945 nicht so schnell wieder einen bekommen. Thomas Mann konnte sich dagegen mit Musil nicht vertragen; so war der gute österreichische Schriftsteller zeit seines Lebens auf Thomas Mann krankhaft neidisch, weil er selber nie den Nobelpreis bekam, zwar andere Auszeichnungen schon, aber nicht den großen Coup gelandet hat. Die Schriftsteller sind da manchmal auch ein eitel Volk. ;-)
Gruß,
Hyperion
|
|
LX.C
Mitglied
    1770 Forenbeiträge seit dem 07.01.2005

|
32. Antwort - Permalink - |
Abgeschickt am: 27.03.2008 um 18:30 Uhr |
.
|
|
Mania
Mitglied
  467 Forenbeiträge seit dem 18.11.2005

|
33. Antwort - Permalink - |
Abgeschickt am: 27.03.2008 um 21:03 Uhr |
Zitat:
Die Bibel
Du hast vergessen den Autor anzugeben ;-)
Mit Aprokryphen?
|
|
Hermes
Mitglied
  447 Forenbeiträge seit dem 23.01.2006

|
34. Antwort - Permalink - |
Abgeschickt am: 27.03.2008 um 21:09 Uhr |
Zitat:
Es gibt einen Glasperlenspielmeister (Magister Ludi), der Thomas von der Trave heißt und Züge des berühmten Schriftstellers Thomas Mann trägt. Bei zwei Vorträgen von Volker Michels und Drewermann, denen ich beiwohnen durfte, wurde die Freundschaft der beiden Dichter Hesse und Mann betont. So hat Hesse z. B. die Familie Mann mehrere Monate in der Schweiz bei ihrer Flucht vor den Nazis am Lago M. wohnen lassen. Die Germanisten sind sich weitgehend darin einig, dass der oben erwähnte Magister Ludi auch durch die Namensgebung Hinweise auf Thomas Mann enthält (Lübeck liegt an der Trave) und eigentlich nur auf ihn schließen lässt.
Mann hat sich außerdem für den Nobelpreis Hesses (1946) sehr stark gemacht, ohne ihn hätte ein Deutscher nach 1945 nicht so schnell wieder einen bekommen. Thomas Mann konnte sich dagegen mit Musil nicht vertragen; so war der gute österreichische Schriftsteller zeit seines Lebens auf Thomas Mann krankhaft neidisch, weil er selber nie den Nobelpreis bekam, zwar andere Auszeichnungen schon, aber nicht den großen Coup gelandet hat. Die Schriftsteller sind da manchmal auch ein eitel Volk. ;-)
Gruß,
Hyperion
Vielen Dank. Den Magister Ludi Thomas von der Trave hatte ich nicht mehr auf dem Schirm. Jedoch liegt, wie Du zutreffend beschreibst, hier die Assoziation nahe.
Dass Hesse die Familie Mann bei sich hat wohnen lassen, war mir bisher nicht bekannt.
Diffuses Halbwissen.
|
|
LX.C
Mitglied
    1770 Forenbeiträge seit dem 07.01.2005

|
35. Antwort - Permalink - |
Abgeschickt am: 29.03.2008 um 17:14 Uhr |
Zum Glück muss man im Magister Ludi nicht den Thomas Mann sehen, wenn man nicht will.
So nahe liegen diese Figuren auch nicht beieinander. Zudem hat Hesse viele Schriftsteller im Schweizer Exil aufgenommen und beherbergt und ihnen weitergeholfen, nicht nur einem T. Mann,
der es vermutlich am wenigsten nötig gehabt hätte.
@ Mania – ohne Apokryphen. Dafür mit über 200 Holzschnitten :P
Autoren dieser Anthologie sind mir unbekannt. In der Übersetzung von Martin Luther.
Joice – Ulysses
.
|
|
LX.C
Mitglied
    1770 Forenbeiträge seit dem 07.01.2005

|
36. Antwort - Permalink - |
Abgeschickt am: 29.03.2008 um 17:47 Uhr |
Der hieß ja Knecht. Hab das verwechselt. Entschuldigung. Ist schon so lange her.
.
|
|
Gast873
Mitglied
    1457 Forenbeiträge seit dem 22.06.2006

|
37. Antwort - Permalink - |
Abgeschickt am: 29.03.2008 um 19:31 Uhr |
@Alex: O.K. Ich dachte schon ... :-)
Josef Knecht. Hm schöner Nachname, angelehnt an das stärkste und beste Kapitel über "Herr und Knecht" in der Philosophiegeschichte aus der "Phänomenologie des Geistes" von Hegel, nämlich "Herrschaft und Knechtschaft". Josef Knecht liest und studiert tatsächlich auch Hegel, storyintern versteht sich, denn Hesse war den Philosophen privat nicht sooooo wohlgesonnen, er war ja schließlich auch ein Dichter, il Poeta, würden die Italiener sagen, aber immerhin kannte er Hegel, Nietzsche, Platon (Sokrates) und Schopenahauer ganz gut. :-)
Gruß,
Radiohead
|
|
Der_Geist
Mitglied
   952 Forenbeiträge seit dem 25.02.2007

|
38. Antwort - Permalink - |
Abgeschickt am: 29.03.2008 um 19:40 Uhr |
Zitat:
Joyce – Ulysses
Dieses Buch hat mir persönlich so saumäßig viel mit auf den Weg gegeben (ist schon ein paar Jahrzehnte her). Allerdings könnte ich es in meiner heutigen "Verfassung" (Alltagsbrimbamborium, Existenzsicherung etc.) mit Sicherheit nicht mehr von Anfang bis Ende durchlesen. Rabelais´ "Gargantua und Pantagruel" (auch son meiner Meinung nach "wichtiger" Schinken), hat zwei Jahre Nebenher-Lektüre beansprucht, bis er letztes Wochenende endlich "fertig" war.
|
|
LX.C
Mitglied
    1770 Forenbeiträge seit dem 07.01.2005

|
39. Antwort - Permalink - |
Abgeschickt am: 30.03.2008 um 18:11 Uhr |
Na das bestäkt mich. Ich glaube auch, eines der Werke der Moderne. Das kann ich nicht auslassen.
Und auch noch ein bisschen:
Hugo - Der Glöckner von Notre-Dame
.
|
|