ArnoAbendschoen
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Eröffnungsbeitrag |
Abgeschickt am: 05.04.2020 um 17:58 Uhr |
Zzt. lese ich zum dritten Mal Andrew Hollerans Roman "Nächte auf Aruba", eines meiner wenigen wirklichen Lieblingsbücher, d.h. es ist ein Buch, in dem ich mich beim Lesen durchgehend zu Hause fühle. Damit meine ich, Holleran hat hier eine Welt und eine Zeit festgehalten, die auch meine waren. Und das in einem Ton, in den ich überall einstimmen kann.
Natürlich ist das abhängig von persönlichen parallelen Faktoren. Bei ihm wie bei mir waren es die Existenz eines Sohnes in einer Metropole und die seiner Eltern in einem abgelegenen Provinzwinkel, seine Besuche bei ihnen, das unausgesprochen Unvereinbare ihrer Lebensentwürfe. Ferner: das Verschwinden des Vertrauten im Verlauf der Zeit und der Einfluss der Proustlektüre auf die Selbstinterpretaion.
Seite für Seite verschafft mir - und hoffentlich nicht nur mir - dieses Buch ein großes, seltenes Glücksgefühl. Ich lese es übrigens in der vorzüglichen Übersetzung von Gerd-Christian von Maltzahn, dessen Name mir, solange er lebte, kein Begriff war. Er starb schon 1997 an Aids, wie einige andere, die ich sehr schätzte.
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