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Literaturforum:
Genus & Sexus


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Autor
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Thema: Genus & Sexus
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Kenon
Mitglied
   1065 Forenbeiträge seit dem 02.07.2001

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Eröffnungsbeitrag |
Abgeschickt am: 23.02.2021 um 22:38 Uhr |
Der Chef redet in letzter Zeit immer von “Kolleg´n und Kollegen”, die Wehrbeauftragte des Deutschen Bundes von “Soldat´n und Soldaten”, mit Kollegen rätselt man ernsthaft, ob “Deine Freund*innen und Bekannten” zulässig gegendert ist oder ob man nicht fahrlässig die Non-Binaries aus den Bekannten ausschließt, weil man das Wort nicht auch mit einem Sternchen verziert hat, und warum es nicht besser “Bekannt*innen” heißt - Hagedorn und Lessing nutzten im 18. Jahrhundert schließlich noch das Wort “Bekanntin”.
Der Gebrauch der deutschen Sprache ist im Jahre 2021 plötzlich ein riesige und manchmal gefährliche Last geworden, sei es durch müßige Gender-Doppelungen, die auf Symmetrie zielen und damit vorgeblich auf “Geschlechtergerechtigkeit” - oder eine unnatürliche Suffix-Manie, bei der die Sprecher, falls sie nicht gerade vorgefertigtes ablesen, wie scheue Pferde vor einer Hürde zaudern, wenn sie vorhaben, gleich eine Personenbeschreibung zu benutzen. Kommunikation, die in deutscher Sprache stattfindet, ist in vielen öffentlichen und professionellen Bereichen zu einer bedauerlichen Wanderung durch ein Minenfeld geworden, dabei liegt dem sogenannten Gendern ein mutwilliger Irrtum zugrunde:
Grammatikalisches Genus und biologischer Sexus müssen bei Wörtern nicht zwingend kongruent sein. Eine sehr erhellende und durchaus amüsante linguistische Analyse des Genderns als Vortrag an der Wiener Universität kann man sich hier auf YouTube anschauen:
Hintergründiges zum Gendern
Aufschlussreich sind auch die Äußerungen der Zuhörer nach dem Vortrag: Die sprichwörtliche Forderung einer “Hinrichtung” des Redners gehört heute natürlich zum guten Ton der Streiter für “soziale Gerechtigkeit”.
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