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bodhi - 01.08.2006 um 10:10 Uhr
Ulrich Wickert erhält ab September 06 seine eigene Literatursendung. Erster Gast ist Günter Grass.
Quelle
LX.C - 01.08.2006 um 12:59 Uhr
Bin gespannt. Hoffentlich wirds nich so lahm wie "Lesen". Danke für den Hinweis.
Hermes - 01.08.2006 um 13:50 Uhr
Zitat:
Bin gespannt. Hoffentlich wirds nich so lahm wie "Lesen". Danke für den Hinweis.
"Lesen" lahm? Was gefällt Dir daran nicht?
LX.C - 01.08.2006 um 19:14 Uhr
Wurde alles schon mal erläutert und diskutiert, daher verweise ich einfach mal, falls es dich wirklich interessiert, ohne unhöflich erscheinen zu wollen, hier hin: Literatursendungen im TV
Gast873 - 01.08.2006 um 20:02 Uhr
Das ist ein interessanter Hinweis. Danke dafür.
Gruß
Hyperion
bodhi - 01.08.2006 um 20:31 Uhr
Ohne dafür ein extra Thema aufzumachen: Am 11.8. 23 Uhr 15 "zu Ehren Brechts" gibt´s auch wieder ein Literarisches Quartett.
Quelle
Hermes - 01.08.2006 um 22:09 Uhr
Zitat:
Wurde alles schon mal erläutert und diskutiert, daher verweise ich einfach mal, falls es dich wirklich interessiert, ohne unhöflich erscheinen zu wollen, hier hin:
Aha, danke. Habe die Sendung ein paar Mal gesehen und war dabei ganz angetan. Es herrscht natürlich eine andere Atmosphäre als beim "Literarischen Quartett", das mir teilweise zu sehr von Reich-Ranicki geprägt wird/wurde.
Was mich an Heidenreichs Sendung manchmal stört, ist die Tatsache, dass die Buchbesprechungen eher einer Massenabfertigung gleichen und sie diese zumeist im "Else-Stratmann-Stil" präsentiert: zu schnell und manchmal zu flapsig.
Auf der anderen Seite hat mir auch wieder gefallen, wie Heidenreich das Lesen thematisiert, nämlich weniger anspruchsvoll als das Literarische Quartett - und damit versucht, ein breiteres Publikum anzusprechen.
Im "Quartett" ist mir Hellmuth Karasek eigentlich noch am liebsten; oder je nach Gastredner halt dieser oder jener.
Insofern bin ich auf Brecht natürlich gespannt, obwohl ich diesem, um ehrlich zu sein, nie viel abgewinnen konnte.
Und somit bin ich nun wirklich meilenweit vom eigentlichen Thema abgewichen, nämlich Wickerts neuer Sendung, die ich mir natürlich anschauen werde.
bodhi - 01.08.2006 um 22:20 Uhr
Zitat:
Im "Quartett" ist mir Hellmuth Karasek eigentlich noch am liebsten; oder je nach Gastredner halt dieser oder jener.
Karasek mir auch, so herz-öffnend (der ist mir mal auf der Frankfurter Buchmesse halb über die Füße gefallen, goldig). Die Gastredner (im Quartett) wirken auf mich oft so beklemmt, als trauten sie sich nicht so recht gegen Showstar MRR. Naja, der Rühmkorf wird da offener sein. Denke ich mal.
Hermes - 02.08.2006 um 09:19 Uhr
Zitat:
Die Gastredner (im Quartett) wirken auf mich oft so beklemmt, als trauten sie sich nicht so recht gegen Showstar MRR.
Ja, das glaubte ich bei einigen Gästen ebenfalls bemerkt zu haben.
Als Frau Löffler noch mitmischte, versuchte sie ja permanent, MRR in die Parade zu fahren - egal, was der soeben von sich gegeben hatte. Das habe ich einerseits bewundert, weil dazu sicher Mut und ein grosser Kraftaufwand nötig war, um gegen den selbstsicher im Sessel sich fläzenden Literatur-Buddha zu bestehen. Andererseits störte mich bei Löffler das ewig rottenmeierhafte Gehabe, und die Assoziation mit einer Kneifzange, die sich mir ständig aufdrängte.
bodhi - 02.08.2006 um 09:26 Uhr
Um noch ein bisschen weiter vom Thema abzukommen, ein paar Bildchen aus älteren Zeiten zu den Quartett-Schauspielern.
Hermes - 02.08.2006 um 09:34 Uhr
Ja, aber es war die Sache wert....
bodhi - 11.08.2006 um 00:01 Uhr
...und bloß nicht versäumen: Heute: Freitag 11.8. 23.15 Uhr ZDF Das Literarische Quartett, Brecht, wir erinnern uns...
...damit wir was zu quaken haben hier, wir alten Waschweiber...
LX.C - 11.08.2006 um 02:11 Uhr
Freu mich drauf.
Gast873 - 11.08.2006 um 16:50 Uhr
Brecht ist nicht mein Lieblingsdichter. Hier in Tübingen wird die neuphilologische Fakultät auch der "Brecht-Bau" genannt, leider. Der Brecht-Bau befindet sich dirket neben dem altehrwürdigen "Hegel-Bau", wo die Altphilologen und Historiker untergebracht sind. Mich kekst der blödsinnige Name des Neophilologicums täglich an, da ich dort Germanistikstudent bin.
Gruß
Hyperion
Matze - 11.08.2006 um 19:34 Uhr
„I love this book“, würde Oprah Heidenreich sagen. Früher wollte man wissen, was öffentliche Figuren denken und warum sie handeln, heutigentags will man wissen, was Personen der relativen Zeitgeschichte fühlen. Inzwischen sind die Grenzen des ‚ kritischen Bewusstseins’ klar geworden. Spezialisierte Literaturkritik ist selber falsches Bewusstsein, Ideologie im dialektisch–materialistischen Verstande. Zu retten ist sie nur, wenn sie in Gesellschaftskritik übergeht. Die Kritik ist, bedrängt durch die Konsumindustrie, auf dem Rückzug. Literatur, das sind winzige Buchstaben, große Worte und kein Geschäft. Deshalb versuchen Medienmacher jenseits konkreter Alltagserfahrungen, das Unfassbare, Unaussprechliche von Poesie einzufangen. Die einzige Disziplin, der ein avancierter Intellektueller einstmals nachgehen durfte, war die Gesellschaftskritik. Diese Kritik entwarf sich selbst als Hegemonialmacht mit universaler Deutungskompetenz; allüberall, in einer Grußformel, einem Reklameslogan, einem Hollywoodfilm vermochte sie das falsche Bewusstsein, wie diese Gesellschaft es notwendig erzeugt, aufzustöbern und in ein richtiges, das heißt kritisches Bewusstsein zu verwandeln. Dort, wo die Theorie dingfest gemacht werden soll, gibt es einen Irrgarten aus Wörtern, den man – systemisch denken! Assoziation! – nicht chronologisch durchwandert, sondern durchstreift, von Stichwort zu Stichwort. Glauben heißt nicht ausgeliefert, sondern ergriffen sein. Wenn man bemerkt, dass alles schon einmal da war, relativiert sich die Ernüchterung. Wenn man sich dann, in einem zweiten Schritt, auf die Primärtugenden der Kritik besinnt – Neugier, Leidenschaft, Entdeckerfreude, Sachverstand und die Fähigkeit, diesen Sachverstand zu vermitteln –, dann ist schon viel gewonnen. Gesellt sich dazu noch eine methodische Vielfalt, kann es losgehen. Denn welche Werkzeuge man anwendet – ob man sich dem close reading verschreibt oder gesellschaftliche Fragen zu beantworten sucht, ob man sich bei der feministischen Literaturwissenschaft oder bei den queer studies bedient, sich psychoanalytisch inspirieren lässt oder sein Reservoir subkulturellen Wissens ausschöpft –, ist nicht kategorisch, sondern von Fall zu Fall zu entscheiden. Löst man sich dann noch vom Themendiktat der aktuellen Bestseller, kann es aufregend werden.
Grüßken, Matze
LX.C - 12.08.2006 um 01:43 Uhr
Zitat:
...und bloß nicht versäumen: Heute: Freitag 11.8. 23.15 Uhr ZDF Das Literarische Quartett, Brecht, wir erinnern uns...
...damit wir was zu quaken haben hier, wir alten Waschweiber...
Das ideologische Naserümpfen von Karasek ging mir ziemlich auf den Keks.
Und Ranicki ist jetzt doch sehr alt geworden. Man muss es wirklich nicht bis zur Lächerlichkeit treiben.
bodhi - 12.08.2006 um 08:36 Uhr
Zitat:
Das ideologische Naserümpfen von Karasek ging mir ziemlich auf den Keks.
Und Ranicki ist jetzt doch sehr alt geworden. Man muss es wirklich nicht bis zur Lächerlichkeit treiben.
Es war ja das "allerletzte" Quartett, so MRR. Hätten sie den Rühmkorf Brechtsche Lyrik vorlesen lassen, wäre das mehr nach meinem - persönlichen - Geschmack gewesen. Die Sendung war für mein Empfinden geprägt von jeder-spricht-jedem-ständig-rein, unruhig, irgendwie.
Der Einzige, dem ich an diesem Abend gut zuhören konnte, war Rühmkorf. Hätte er doch nur die Möglichkeit gehabt, ein wenig mehr über "das Lyrische Ich" zu reden. Naja. Dennoch interessant.
LX.C - 12.08.2006 um 12:27 Uhr
[Quote]Die Sendung war für mein Empfinden geprägt von jeder-spricht-jedem-ständig-rein[/Quote]
Das war sie doch schon immer ;-)
Hermes - 12.08.2006 um 12:59 Uhr
Ich will ehrlich sein: Nach etwa vierzig Minuten habe ich das Fernsehen abgeschaltet; irgendwie wirkten Karasek und vor allem MRR holprig und uninspiriert. Die Diskussion kam nur schwer in Gang; die Sprechpausen, die sich zwangsläufig ergaben, ist man nicht wirklich gewohnt.
Was das Alter von MRR angeht, so muss ich LX.C. Recht geben; sein "Dialekt" war ja schon immer gewöhnungsbedürftig, aber gestern war es für mein Empfinden extrem. Vor daher war seine Ankündigung ("allerletztes Quartett") irgendwie erleichternd.
bodhi - 15.08.2006 um 09:56 Uhr
Aus aktuellem Anlass: Wickert interviewt heute Günter Grass, und schon am kommenden Donnerstag, 22:45 Uhr, ARD, wird vorgezogen gesendet.
LX.C - 15.08.2006 um 22:07 Uhr
Übrigens Wickerts Bücher erstmalig am Donnerstag 17.08.2006, 22:45 Uhr, nicht erst im September. Weiß nicht, ob es aus aktuellem Anlass vorverlegt wurde.
Ulrich Wickert im Gespräch mit Günter Grass
bodhi - 17.08.2006 um 22:47 Uhr
I guck´s ned, I kann´s nimmer hern...
LX.C - 18.08.2006 um 01:11 Uhr
Mir reichts jetzt auch.
Wolff - 18.08.2006 um 07:22 Uhr