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-- Philosophie
--- Gibt es einen Gott ?

Kroni - 21.08.2006 um 16:36 Uhr

Guten Tag allerseits !

Ich nutze dieses Forum mal, um einen philosophischen Gedanken zu präsentieren, den ich schon vor recht langer Zeit hatte, und gelegentlich immer mal wieder in Gesprächen anbringe. Man könnte diesen Gedanken den Strategischen Gottesbeweis nennen.

Sein Ausgangspunkt ist ein medizinisches Verfahren, daß Diffenentialdiagnose genannt wird. Ich habe davon bei Peter Bamm gelesen. Kann ein Arzt aufgrund der ihm zur Diagnose zur Verfügung stehenden Symptome keine eindeutige Diagnose treffen, so bleibt die Möglichkeit der Differentialdiagnose. Er vergleicht die möglichen Therapieen, und die möglichen Folgen sowohl von Therapien als auch der Unterlassung der jeweiligen Therapieen, und kommt so zur Therapie der Wahl. Sofern dies nicht verständlich sein sollte, so hoffe ich, daß es bei der Darlegung meines strategischen Gottesbeweises klar werden wird:

Die Frage nach der Existenz Gottes ist eine klassische sic-et-non-Frage: tertium non datur. Die Antwort muß "ja" oder "nein" lauten. "Ein bischen Gott" gibt es ebensowenig wie "vielleicht Gott". Es gibt nur die Möglichkeit, daß Gott existiert, oder daß er nicht existiert. Differentialdiagnostisch können wir nun untersuchen, welche Folgen es hat, wenn wir die Frage nach der Existenz Gottes nicht richtig beantworten.

Nehmen wir also an, Gott existiert nicht, und wir glauben auch nicht daran. Dann sind wir unproblematisch auf der Siegerseite. Glauben wir jedoch an Gott, obschon es ihn garnicht gibt, dann haben wir nur dann Pech gehabt, wenn wir unsere Existenz ausschießlich auf unseren Glauben an Gott ausgerichet haben. Wenn wir uns hingegen so verhalten haben, daß die Maximen unseres Handelns mit der Existenz Gottes in Einklang zu bringen sind, dann haben wir auch nicht viel verloren bei unserem Irrtum.

Existiert Gott dagegen, dann sind wiederrum diejenigen die Gewinner, die fest an ihn geglaubt haben, und ihr Leben auf seine göttliche Bewertung ausgerichtet haben. Diejenigen indessen, die von seiner Nicht-Existenz ausgegangen sind, und nicht darauf eingerichtet sind, sich vor ihm zu rechtfertigen, die sitzen ganz schön tief in der Tinte.

Deswegen ist es strategisch sowohl richtig, von der Existenz Gottes auszugehen, als auch, sein Leben so auszurichten, daß es auch bei der Falschheit dieser Annahme nicht unsinnig verlaufen ist, also nicht sein Leben auf Gott zu bauen, sondern lediglich damit zu rechnen, jenes vor diesem verantworten zu müssen.

Alles klar ?

Da ich bislang noch keiner älteren Quelle für diesen Gottesbeweis gefunden habe, nehme ich einstweilen das Copyright daran in Anspruch. Auf ähnliche Art und Weise lässt sich übrigens auch die Frage nach dem Leben nach dem Tode beantworten.

Oder ist das völlig irrsinnig ?




LeilahLilienruh - 21.08.2006 um 17:39 Uhr

Diese Nachricht wurde von LeilahLilienruh um 17:40:18 am 21.08.2006 editiert

Hallo Kroni,

Dein Exkurs in methodologische, erkenntnistheoretische Bereiche sprengt meines Erachtens den Rahmen der ernsthaften Diskussionsmöglichkeiten in einem Forum wie diesem. Die Thematik ist nicht komprimierbar, ohne in Allgemeinplätze und Phlegmatismus zu verfallen, was Deinem Anliegen nicht gerecht würde.

Dass für mich persönlich die Fragestellung völlig irrelevant ist, da ich ohnehin eher andere philosophische und psychoanalytische Strömungen verfolge, die nicht "Gott" als Angelpunkt haben, spielt bei dieser Einschätzung keine Rolle.

Viele Grüße
Leilah




Kroni - 21.08.2006 um 18:09 Uhr

Hallo Leilah !

Na schön - wenn Dir Gott nicht gefällt, dann nehmen wir halt mal das Leben nach dem Tode, oder die Reinkarnation oder Seelenwanderung oder so.

Es ist eigentlich ganz einfach:

Entweder es gibt kein Leben nach dem Tod, und mit dem Tod ist alles vorbei - dann isses egal.

Oder es gibt eines, dann ist es besser, man ist darauf eingerichtet. Natürlich ist damit nicht die Frage beantwortet, wie man sich darauf einrichten soll. Da gibt es unterschiedliche Möglichkeiten vom Fährgeld für die Überfahrt über den Styx bis zur eifrigen Nutzung der Gnadenmittel der diversen alleinseeligmachenden Kirchen. Aber generell könnte man sagen, daß es sinnvoll ist, sein Leben so zu führen, daß man in eine evenentuelle 2. Halbzeit mit nicht allzugroßem Rückstand hineingeht. Man kann sich nämlich kaum darauf verlassen, daß man imstande ist, eine Art Wunder vom Betzenberg hinzubekommen.

Für die Nichtfußballfans: Beim "Wunder vom Betzenberg" lag Lautern zur Halbzeit auf eigenem Platz 1:4 gegen Bayern München zurück, und gewann nach einer furiosen 2. Halbzeit das Spiel dann noch mit 7:5.

Gruß

Kroni




Shiningmind - 21.08.2006 um 18:28 Uhr

Die Frage nach Gott zu stellen, käme der Frage gleich, was zuerst da war. Das Huhn oder das EI? Ich persönlich habe auf meinen Wegen Gott noch nie getroffen oder die Hand geschüttelt aber ist es nicht so, dass wir in unserer tiefsten Verzweiflung und unseren heftigsten Schmerz nicht doch ganz heimlich zu irgend jemanden oder zu irgend etwas flehen? Wenn ja, dann kann dies nur der Reflex der Hoffnung sein, der uns stetig antreibt zu überleben und aufzustehen. Dabei spielt es letztlich keine Rolle zu welcher Kraft wir aufblicken. Manche nennen es Gott, manache Natur, manche bezeichnen es als Leben. Unsere Psychologie gab uns das Fühlen und aus dem Fühlen heraus entstehen Bilder, die jeder anders deutet, anders lebt und an die sich jeder auf andere Art und Weise festhält. Seien es die irdischen oder die überirdischen Dinge in der Auffassung unseres Lebens.



LeilahLilienruh - 21.08.2006 um 18:53 Uhr

Zitat:

...generell könnte man sagen, daß es sinnvoll ist, sein Leben so zu führen, daß man in eine evenentuelle 2. Halbzeit mit nicht allzugroßem Rückstand hineingeht...

Das ist unter ethischen Gesichtspunkten selbstverständlich richtig, aber im Hinblick auf seine Selbstverständlichkeit auch schon wieder eine Binsenweisheit. So gesehen würde sich die anfängliche Gottesthematik dann allerdings auch als allgemeine moralische Grundwerte-Diskussion darstellen, was in diesem Rahmen m. E. erst recht nicht zu leisten ist. (Wie man schon an der Günter Grass - Debatte erkennt.)

Im Übrigen stimme ich Shiningmind wieder einmal voll und ganz zu: Es ist in der Tat gleich, zu welcher imaginären Kraft wir in unserer Verzweiflung und stetigen Suche aufblicken. Bei mir heißt sie "der große Plan", aber Namen sind ja in diesem Zusammenhang doch nur Schall und Rauch.




Marc - 21.08.2006 um 22:08 Uhr

Eine überflüssige Frage. Zu leben tut not.



LeilahLilienruh - 21.08.2006 um 22:53 Uhr

Lieber Marc,

ich merke schon, Dir geht es ganz wie mir: Auch Du glaubst an ein Leben vor dem Tod?! Manchmal denke ich, wir gehören da einer langsam aussterbenden Rasse lebensgieriger, idealistischer, theorieüberdrüssiger Bauchmenschen an.




Josef_K - 22.08.2006 um 12:55 Uhr

Diese Nachricht wurde von Josef_K um 12:58:30 am 22.08.2006 editiert

Es ist kein Beweis, sondern eine Empfehlung. Man koennte beinahe sagen "in dubio pro deo". Allerdings steht da Ochams Rasiermesser im Weg.

Uebrigens geht schon der Satz
"Diejenigen indessen, die von seiner Nicht-Existenz ausgegangen sind, und nicht darauf eingerichtet sind, sich vor ihm zu rechtfertigen, die sitzen ganz schoenn tief in der Tinte.", der Kernstueck der Argumentation ist, geht davon aus, das der Gott, an den nicht gelaubt wird, so etwas wie Rache dafuer nehmen koennte.

(Empfehle hierzu: Nietzsche, Also sprach Zarathustra IV, Ausser Dienst)

Da Gott aber ein vollkommenes Wesen sein soll, und wenn man an Gott glaubt, ich nehme an du meinst einen christlichen, dann wuerde er seine Existenzberechtigung allein durch die Unvolkommenheit einer Forderung nach Vergebung und Naechstenliebe unterminieren, die er selbst nur unter der Praemisse seiner Verehrung zugesteht! Schliesslich entspricht es doch nicht dem Gedanken der Vollkommenheit, von den Untergebenen etwas bedingungslos zu verlangen, das man selbst nicht zu leisten bereit ist.

Ich kann hier leider nur ein paar Gedanken anreissen. Das Forum ist wahrlich nicht der geeignetste Ort fuer solcherlei Diskusion.
Aber eins geht aus dem "Beweis" hervor. Das
Streben auf der sicheren Seite zu stehen, wird staerker gewichtet, als die Sicherheit der Wahrheit um deren Willen man sich auf die Suche nach dem Beweis gemacht hat.

Schoenen Gruss
Andrej Xawer Troeglein




Franklin Bekker - 24.08.2006 um 18:45 Uhr

na bitte. ist doch kein ding die frage so zu stellen: wozu führt es eigentlich wenn wir unter den verschiedenen annahmen bzw. mit den verschiedenen seiten der differenz arbeiten?

nur: wenn ich an gott glaube interessiert mich diese diskussion herzlich wenig. wenn ich glaube es gibt keinen gott habe ich einen ebenso festen glauben und es ist mir auch egal. also: was heißt es eigentlich wenn ich überhaupt die frage nach gott stelle?

wohl am ehesten dass gott keine relevanz spielen kann für meinen glauben, wenn man glauben mal als stark versteht und nicht als vermutung oder dergleichen...
am wichigsten wird für einen ungläubige sein, wie er mit gläubigen verschiedener richtung redet ohne sich feinde zu machen.

tipp Kierkegaard lesen. da kann man ein bisschen was erfahren über das hineintäuschen in die spekulation den weg vom dichten zuim philosophieren zum christentum.

was im eingangspost vorgenommen wurde ist eigentlich ein perspektvwechsel aus den tiefen der ontologie auf kommunikatin. man kann sagen, dass nietzsche diesen schritt vollzog.... aber auch andere bis hin zu luhmann. hier: de religion dergeselschaft lesen.




Thomas_Goergen - 08.11.2006 um 18:05 Uhr

Zitat:

Da ich bislang noch keiner älteren Quelle für diesen Gottesbeweis gefunden habe, nehme ich einstweilen das Copyright daran in Anspruch.

Unser Mandant, Blaise Pascal, erhebt den Einwand, dass dieser Beweis in den Gedanken, Nr. 233, von ihm erstmals formuliert wurde, welcherselbiger nachmalig als "Pascalsche Wette" in die Geschichte von irgendetwas eingegangen ist.




Persephone - 08.11.2006 um 21:20 Uhr

Ich glaube nicht, dass diese Strategie mit dem geringstmöglichen Rückstand funktioniert. Soweit ich mich nämlich an meine christliche Erziehung erinnere, muss man ehrlich an Gott, und zwar an den einen ganz bestimmten Gott, im Fall des Christentums auch an die mögliche Erlösung durch Jesus Christus, glauben, um erlöst zu werden. und um Vergebung bitten und dann kommt der Heilige Geist über einen und man wird nie wieder sündigen (wollen), was aber eigentlich gar nicht wichtig ist.



LX.C - 10.11.2006 um 23:28 Uhr

Im Mittelalter hat man dafür Erlasse verkauft (oder wie die Dinger hießen). Wer sich keine leisten konnte, sollte in der Hölle landen. Mit dieser Angst hat man auch den Ärmsten unter den Armen den letzten Taler aus der Tasche gezogen. Lieber verhungern, als in der Hölle landen.

Gibt es einen Gott, ist die Ausgangsfrage? Wenn es einen gibt, dann ist Gott für alle da, selbst für die, die nicht an ihn glauben, sonst wäre es nicht Gott.




Herr Aldi - 10.11.2006 um 23:35 Uhr

Ich erinnere mich gerade an eine Bibelstelle... Da sagt Jesus: "Eher geht ein Kamel durch ein Nadelöhr, als dass ein Reicher in das Reich Gottes gelangt." Vielleicht ist darauf die Ablasspraxis begründet, man wollte den Reichen dabei helfen, ihr Geld schnell loszuwerden, um ins Reich Gottes zu gelangen.

Die Ausgangsfrage ist (mal ganz sprachphilosophisch): Was verstehen wir unter Gott? Ich denke, man kann den Begriff jeder Weltsicht aufdrücken und so zurechtbiegen, dass selbst der überzeugteste Atheist ihn ohne Mühe in sein Weltbild eingefügt sieht.




turmfalke - 18.11.2006 um 19:29 Uhr


Nein, es gibt keinen Gott.




Franklin Bekker - 20.11.2006 um 09:48 Uhr

Ist es nicht eigentlich ein Glaubenbekenntnis zu sagen: Ich glaube nicht an Gott?



schio - 20.11.2006 um 21:47 Uhr

Diese Nachricht wurde von schio um 21:48:21 am 20.11.2006 editiert

„Der erste Schluck aus dem Becher der Natur führt zum Atheismus, aber auf dem Grund wartet Gott.“
(Werner Heisenberg)


dem kann ich mich nur anschließen

lg schio




Kroni - 21.11.2006 um 13:21 Uhr

Stichwort Heisenberg:

Es gibt da diese Heisenberg´sche Unschärferelation, die ich genauso wie den Gödel´schen Unvollständigkeitssatz natürlich nicht darstellen kann. Is mir alles viel zu hoch - wer´s wissen will, soll mal bei Wikipedia gucken oder so.

Fakt (ostzonaler Lieblingsausdruck) ist aber: Heisenberg hat nachgewiesen, daß es Grenzen der naturwissenschaftlichen Erkenntnis gibt. Gödel hat bewiesen, daß es stets etwas gibt, was weder bewiesen, noch wiederlegt werden kann - solange wir logisch und widerspruchsfrei denken.

Damit ist die "Grundfrage der Philosophie" im Sinne des Marxismus-Leninismus beantwortet: es gibt Unerkennbares. Dem wissenschaftlichen Kommunismus ist damit das Fundament entzogen.

Es würde mich mal interessieren, wie Heisenberg und Gödel im real existierenden Sozialismus rezipiert worden sind - wie ist man damit umgegangen ? - Oder hat man´s schlicht ignoriert nach dem Motto: Um so schlimmer für die Tatsachen ?

Mit Heisenberg und Gödel beginnt im Grunde die Postmoderne - die ganze Scheisse geht wieder von vorne los, sozusagen.

Für den Kneipenthekenton entschuldigt sich mal

der Kroni




schio - 24.11.2006 um 20:11 Uhr

Diese Nachricht wurde von schio um 20:14:41 am 24.11.2006 editiert

Hallo Kroni,

ich empfehle Dir folgende Bücher -

"Der Verkehr mit der Geisterwelt Gottes. Seine Gesetze und sein Zweck. Selbsterlebnisse eines katholischen Geistlichen" von J.Greber

http://www.greber-christen.de/
ist woanders nicht mehr zubekommen, außer in den usa für 1.500 Dollar

"Dreißig Jahre unter den Toten " von Carl Wickland von Reichl

lg schio




turmfalke - 25.11.2006 um 10:16 Uhr

Zitat:

Ich denke, man kann den Begriff jeder Weltsicht aufdrücken und so zurechtbiegen, dass selbst der überzeugteste Atheist ihn ohne Mühe in sein Weltbild eingefügt sieht.

Das möcht ich sehen.




bodhi - 25.11.2006 um 23:35 Uhr

Zitat:

Ich brauchte tausend, also benannte ich tausend. Ich brauchte keinen, also gab es keinen.
Quelle unbekannt.




Herr Aldi - 28.11.2006 um 20:56 Uhr

Diese Nachricht wurde von Herr Aldi um 20:57:53 am 28.11.2006 editiert

@ turmfalke: Der Gottesbegriff ist, so sehe ich das zumindest, unbrauchbar, wenn einige darunter einen netten alten Mann mit Rauschebart, andere - wie Stephen Hawking vor einiger Zeit - die Verkörperung der Gesamtheit der Naturgesetze verstehen. Wohl kaum ein anderer Begriff ist derart schwammig, schon allein deswegen sind Diskussionen über die Existenz "Gottes" unsinnig, solange man nicht konkretisiert, über was für eine Art von Gott man nun genau sprechen will.

Daher an die Runde: Wie definiert ihr "Gott"?




Kroni - 29.11.2006 um 16:50 Uhr

Wie definiere ich Gott ?

Na - als so ne Art Al Capone im kosmischen Sinne.




turmfalke - 01.12.2006 um 18:09 Uhr

Diese Nachricht wurde von turmfalke um 18:10:05 am 01.12.2006 editiert

"Gott, grch. Theos, lat. Deus. Der Glaube an G.(heiten) ist zu unterscheiden von dem Glauben an eine numinose Macht, die nicht als Person vorgestellt wird, u. von dem Glauben an Dämonen. Die Götter der Religionsgeschichte werden als Personen vorgestellt;sie sind damit der Gefahr der Vermenschlichung, z.T. unter Verlust ihrer Heiligkeit ausgesetzt (z.B. in den grch. Göttersagen). - In den sog. Hochreligionen bleibt der personale Charakter der G.beziehung erhalten. Der Islam vertritt konsequent den Ein-G.-Glauben. Das Christentum ist ohne seine Grundlage im Monotheismus des AT nicht zu denken; G. (israelit. Jahwe) ist Schöpfer u. Herr der Welt. Das Christentum gründet sich auf die geschichtl. Offenbarung G.es in der Person Jesu von Nazareth, in dem der Name G.es seinen konkreten Inhalt bekommt: Vater u. Versöhner der Welt."

Quelle:Bertelsmann Universal Lexikon




Herr Aldi - 02.12.2006 um 11:38 Uhr

Diese Nachricht wurde von Herr Aldi um 11:38:48 am 02.12.2006 editiert

Zitat:

Der Gottesbegriff der europäischen Philosophie wurzelt im griechischen philosophischen Denken (→Geist). Er ist statisch; Gott wird apersonal-ontologisch gedacht – Gott ›ist‹: bei Heraklit das immanente Prinzip kosmischen Werdens (→Logos), bei Platon die Idee des Vollkommenen (und damit Guten) schlechthin, bei Aristoteles die reine Aktualität (als der unbewegte Beweger aller Bewegung).

Quelle: Meyers Lexikon online




turmfalke - 02.12.2006 um 16:40 Uhr

Hi Herr Aldi!

Also ich definiere Gott auch so, wie das von mir oben zitierte Lexikon. Und ich finds auch ehrlich gesagt nicht gut, wenn man einfach irgendwas als Gott bezeichnet nur weils einem gerade so einfällt. Also gerade, dass Aristoteles Gott als die "reine Aktualität" bezeichnet, finde ich voll am Begriff vorbei. So wie ich Gott definiere kann mir als Atheist keiner vorwerfen ich würde an soetwas wie Gott glauben. Und ich glaube auch ganz und gar nicht, dass irgendein Gott der "Beweger aller Bewegung" ist.

lG




Herr Aldi - 02.12.2006 um 22:22 Uhr

Mir scheint fast so, als hätte ich einen empfindlichen Punkt bei dir berührt. Allein schon, dass du von einem Vorwurf sprichst, macht nachdenklich, aber hier ist nicht der Platz, um den Atheismus und seine verschiedenen Formen zu besprechen. Vielleicht an anderer Stelle.

Noch einmal etwas anders formuliert: Diskussionen darüber, ob es "Gott" gibt, halte ich grundsätzlich für so gut wie unmöglich, da jeder diesen Begriffsschwamm so auslegt, wie es ihm gerade passt, und an sich hat jede Auslegung ihre Berechtigung (man muss ja z.B. nicht mit Heraklit übereinstimmen, aber ein Grund, seiner Definition die Daseinsberechtigung abzusprechen, ist das ja noch nicht, einfach zu behaupten, das ginge voll am Begriff vorbei, ist wenig stichhaltig), solange sie nicht eindeutig falsifiziert wird - aber wie soll das schon möglich sein? Es haben weder die Leute ein Monopol auf den Gottesbegriff, die sich einen alten Mann mit Rauschebart vorstellen, noch diejenigen, die ihn als Sinnbild für die Gesamtheit der Naturgesetze verwenden. Diskussionen machen meiner Meinung nach nur dann Sinn, wenn man die Fragestellung konkretisiert, etwa Gibt es einen personalen, dem Menschen nicht unähnlichen Gott? oder Taugt Gott als Sinnbild für die Gesamtheit der Naturgesetze? Um mehr geht es mir hier nicht.

Auch auf die erste der beiden Fragen würde ich wohl nicht gleich antworten können, da stellt sich mir dann das Problem der Attribute, die einem solchen Gott abendländischer Prägung meist zugeordnet werden. Ist Vollkommenheit, Allmacht, Allwissenheit überhaupt mit Personalität vereinbar? Ist der Begriff der Vollkommenheit, der so gerne in diesem Zusammenhang verwendet wird, nicht ohnehin seinerseits völlig unzureichend?

Auf die zweite der beiden ersten Fragen (Taugt Gott als Sinnbild?) würde ich spontan mit einem "Ja, aber..." antworten, etwa: Ja, aber der Begriff muss dazu von sämtlichen christlich-jüdisch-moslemischen Konnotationen (vor allem den ihm zugeordneten menschlichen Eigenschaften wie Barmherzigkeit) losgelöst werden.




turmfalke - 03.12.2006 um 10:49 Uhr

Vorausgesetzt man glaubt an sowas wie die Bibel: Ich glaube kaum, dass die Naturgesetzte Mose die zehn Gebote gegeben haben.



Kroni - 03.12.2006 um 14:01 Uhr

Zitat:

(...)
Noch einmal etwas anders formuliert: Diskussionen darüber, ob es "Gott" gibt, halte ich grundsätzlich für so gut wie unmöglich, (...)

Diese intellektuelle Hybris muß man sich auf der Zunge zergehen lassen, wie getrüffelte Gänseleberpastete - von einer echt gestopften Gans !

Leute, Leute: am besten wäre, ihr löst die Welt auf, und wählt eine neue !

Gruß

Kroni




Herr Aldi - 03.12.2006 um 16:00 Uhr

Nein, aber ist "Gott" zwangsläufig der, der die zehn Gebote aufgestellt hat?

@Kroni: Reißen wir doch einfach unsere Häuser ab und leben wir wieder in Holzhütten, die brennen auch besser. Es wird niemand dazu gezwungen, hier seinen Senf dazuzugeben.

Gänseleberpastete - wie abartig. Fast so wie Schweinskopfsülze.




Kroni - 05.12.2006 um 23:57 Uhr

Könnte man die Frage umdrehen ?

Könnte derjenige, der die 10 Gebote aufgestellt hat, möglicherweise Gott sein ?

Ist es ein Merkmal eines Gottes, Gebote aufzustellen ?

Schweinskopfsülze mit Vinaigrette und Bratkartoffeln ist etwas sehr leckeres !

Aber rumsülzen macht auch Spaß, wie man merkt !

Gruß zur Nacht von

Kroni




Herr Aldi - 06.12.2006 um 15:48 Uhr

Diese Nachricht wurde von Herr Aldi um 15:48:46 am 06.12.2006 editiert

Was bist du eher? Ein Schweinskopfsülzer? Oder eine Gänsegelaberpastete? Gar etwas ganz anderes vielleicht?




Kroni - 06.12.2006 um 17:02 Uhr

Ich bin ein wollüstiger Schwätzer - seit Jahrzehnten liebe ich das Spiel mit Begriffen, Worten, Argumenten und Ideen. Gerne sehe ich meine Mitmenschen über die scharfe Spitze der Klinge, und wenn es mir gelingt, sie aufzuspiessen wie Schmetterlinge, dann freue ich mich wie ein kleines Kind: wieder einer mehr für die Trophäensammlung.

Ich bin einer, der manchmal auszieht und Zoff sucht, wie ein Halbstarker, der Ausschau hält nach jemand, mit dem er sich prügeln kann, bis das die Zähne fliegen und das Blut spritzt.

Ich bin der grinsende Mexikaner aus dem Spaghetti-Western, der scheissfreundlich tut, und Dir das Messer in den arglosen Rücken stößt, Dich ausplündert, und Deine Leiche den Geiern zum Frass vorwirft - fies, hinterhältig und schlitzohrig.

Noch Fragen ?




mala - 06.12.2006 um 18:29 Uhr

Diese Nachricht wurde von mala um 19:08:24 am 06.12.2006 editiert

Hallo!
Ich finde die Frage nach Gott(heiten) entbehrlich. Sie ist ähnlich der Frage: Was kommt nach dem (irdischen) Leben. Mir fällt dazu ein, dass ich in der 7. Klasse meinen Religionslehrer gefragt habe: ´Herr X? Gott kann doch alles, oder?´ ´Ja, selbstverständlich´! ´Kann er auch einen Stein erschaffen, der so groß ist, dass er ihn selbst nicht anheben kann?´
Ich hatte verschissen seit damals, er war einfach sauer. Mir war die Frage ein Bedürfnis.
Heute denke ich: Welche Konsequenz hätte es denn, wenn wir wüssten, ob es einen Gott gibt? Wann träten diese Konsequenzen denn ein?
Was täte ich denn anders oder was hätte ich dann falsch gemacht? --- im Hinblick darauf. Gäbe es was ´falsch´ zu machen?
Wenn so etwas wie Gott ´ist´, dann ist ´das´ unmittelbar, und wir tragen es alle in uns. Sicher ist es nicht Gesellschaftskonformität, denn die hatte ....Jesus.... z.B. auch nicht. Er war revolutionär. Das allerdings fehlt auf der Welt zu ziemlich: Revolten gibt´s viel zu wenige, wenn ich die Jugendlichen ansehe heutzutage, denke ich sogar: Mensch, da waren ´wir´ damals aber noch ganz anders - so sehr ´angepasst´ empfinde ich sie. Religionen sind als ´Formationen´ ebenfalls entbehrlich für mich. Es ist okay, davon gehört zu haben, aber ein Gruppendasein würde ich nicht führen wollen, in einen Club nicht eintreten, meine Individualität, meine Kreativität, meine Freiheit der Gedanken nicht untergraben, nicht verlieren. Was heißt auch schon (las ich eingangs irgendwo), man muss ´wirklich´ glauben. Da steht ein Kind und der Vater und/oder die Mutter oder der Pfarrer oder werauchimmer sagt: Du MUSST glauben!
So was gibt es gar nicht! Glauben impliziert auch Freiwilligkeit. Ich glaube, nehme an, gehe davon aus, dass es morgen regnet. Regnet es nicht, ist es auch gut; gut, dann habe ich was anderes geglaubt, aber es juckt mich nicht.
Ich denke, eine Göttlichkeit - so man kein anderes Wort dafür findet, ist dann nahe, wenn wir sowas wie einen meditativen Zustand erreichen, ein Nicht-Denken, ein bloßes ´Sein´. Und wenn es nur für eine halbe Stunde ist: Es wirkt doch sehr entspannend und gibt Kraft. Was will ich mehr?
Ich hör mal auf jetzt..... ;-)




schio - 06.12.2006 um 19:26 Uhr

Hallo mala,

Zitat:

Heute denke ich: Welche Konsequenz hätte es denn, wenn wir wüssten, ob es einen Gott gibt? Wann träten diese Konsequenzen denn ein?

sie tritt dann ein, wenn du deinen Körper ablegst
welche folgen das hat, kannst du in dem buch lesen:
http://www.amazon.de/Dreissig-Jahre-unter-den-Toten/dp/3876670012/sr=1-1/qid=1 165425312/ref=sr_1_1/303-5794737-4758642?ie=UTF8&s=books

Dass Jesus ein Revolutionär sei, dachte Judas auch, und wollte ihn durch seinen „Verrat“ zum Handeln zwingen
als Jesus zu ihm sagte, geh hin und tu was du tun musst, hielt er das für Einwilligung und Zustimmung zu seinem Plan
sein Irrtum trieb ihn in den Selbstmord


Alle anderen Fragen bekommst du wunderbar beantwortet in dem buch:

"Der Verkehr mit der Geisterwelt Gottes. Seine Gesetze und sein Zweck. Selbsterlebnisse eines katholischen Geistlichen" von J.Greber

--auch die Fälschungen der Bibel

http://www.greber-christen.de/

und glauben (meine nicht DEN glauben), ist voraussetzung zum erlangen von wissen

Beispiel: ich glaube das im Boden Würmer zum Angeln sind, also grabe ich – danach weiß ich
ohne Glauben, hätte ich nicht gegraben und auch nicht erfahren – würde mich nur in Vermutungen ergehen müssen
es ist weniger wichtig, woran man glaubt, sondern, dass man glaubt

lg schio




bodhi - 06.12.2006 um 22:39 Uhr

Zitat:

Ich bin ein wollüstiger Schwätzer - seit Jahrzehnten liebe ich das Spiel mit Begriffen, Worten, Argumenten und Ideen. Gerne sehe ich meine Mitmenschen über die scharfe Spitze der Klinge, und wenn es mir gelingt, sie aufzuspiessen wie Schmetterlinge, dann freue ich mich wie ein kleines Kind: wieder einer mehr für die Trophäensammlung.

Ich bin einer, der manchmal auszieht und Zoff sucht, wie ein Halbstarker, der Ausschau hält nach jemand, mit dem er sich prügeln kann, bis das die Zähne fliegen und das Blut spritzt.

Ich bin der grinsende Mexikaner aus dem Spaghetti-Western, der scheissfreundlich tut, und Dir das Messer in den arglosen Rücken stößt, Dich ausplündert, und Deine Leiche den Geiern zum Frass vorwirft - fies, hinterhältig und schlitzohrig.

Noch Fragen ?

Und darunter sehnt sich das Kind nach Zuwendung und Anerkennung? Hätte es als PN schicken sollen, sorry, kannst aber gerne per PN antworten.

So fies bist Du nicht wirklich, baby.




Kroni - 10.12.2006 um 18:37 Uhr

Mir fällt da auch noch so eine Anekdote aus der Schulzeit ein:

Gott ist unendlich - sprach der Religionslehrer. Die Quadratwurzel aus 2 ist unendlich - sprach der Mathematiklehrer. Conclusio des Schölers Gronebärchär: Wurzel 2 = Gott.

Dies dem Papa beim Mittagessen stolz verkündet, replizierte dieser, in dem er dem Knaben "Die Philosophie des Abendlandes" von Bertrand Russell auf den Schoss legte.

Aha ... das ist also Philosophie !




Uve Eichler - 14.12.2006 um 17:29 Uhr

Da waren drei Menschen gekreuzigt worden und hauchten ihr Leben aus.
Einer hatte selbst im Angesicht des Todes seine Selbstherrlichkeit unter Beweis gestellt, da er zu einem Mitgrekreuzigtem sagte: Wenn Du der grosse Meister bist, dann sieh zu, dass Du uns hier raus holst. Der zweite Gekreuzigte hatte eingesehen, dass sie was falsch gemacht hatten und wandte sich auch an den extrem Gequälten.
Seine Worte waren leicht zu verstehen:
Der Macker neben Dir und ich haben andere Menschen unglücklich gemacht, doch Du hast nur die Welt in schönen Farben dargestellt. Es ist schade, dass auch Du von diesem Planeten verschwinden wirst. So wird niemand mehr träumen können.




Mania - 23.12.2006 um 12:06 Uhr

Man kann nicht genau sagen, ob Gott existiert und darin liegt auch der Glaube. Man glaubt an etwas, von dem man nicht sicher ist, ob es überhaupt da ist. Das ist die Prüfung die uns "Gott" stellt.

Ich persönlich glaube vielleicht, vielleicht auch nicht. Ich glaube jedoch nicht an einen personifizierten Gott. Viel mehr ist Gott für mich eine Idee. Irgendetwas wonach man strebt, eine unsichtbare, vielleicht auch nicht existente Konstante, an der man sich festhalten kann. Vielleicht Phantasie. Und Phantasie ist nichts schlechtes. Sie kann einem in schlechten Zeiten ein nützlicher Anker sein.




Kroni - 23.12.2006 um 17:10 Uhr

Nur so en passent einer meiner Lieblingssprüche aus der Sponti-Zeit:

Gott lebt, und es geht ihm gut. Aber er beschäftigt sich inzwischen
mit einem etwas weniger ehrgeizigen Projekt.




Uve Eichler - 26.12.2006 um 13:16 Uhr

Zitat:

Gott lebt, und es geht ihm gut. Aber er beschäftigt sich inzwischen
mit einem etwas weniger ehrgeizigen Projekt.


Gut so!
Trotzdem war es schön, als er sich noch um uns kümmerte.
Naja, wir leben nunmal von Erinnerungen und unausgesprochenen Weisheiten, die wir nach und nach zu Papier bringen um so richtig auf die Sahne zu hauen.
Hoffentlich vergessen wir dabei nicht das Wesentliche. ?
Wie bleibe ich klein dabei?
Nur nicht auffallen!
Das tun dann andere für Dich!




Mania - 26.12.2006 um 13:55 Uhr

Gott hat sich mal um uns gekümmert?



Kroni - 26.12.2006 um 16:26 Uhr

Mich beunruhigt eher, was Gott - so er denn existiert, und sich u.a. auch für mich interessieren sollte - evtl. mit mir anfängt, wenn ich mich nicht um ihn kümmere ! Ich befürchte, Gott könnte dann u.U. ziemlich unangenehm werden.



Mania - 29.12.2006 um 13:59 Uhr

Nach dem alten Testament zu urteilen, hast du dann ein Problem mit ihm. Schon allein beim kleinsten Zweifler.



Kroni - 29.12.2006 um 14:30 Uhr

Ich habe gestern abend nochmal "Alien" - den Ur-Alien von 1979 von Ridley Scott - gesehen. Unter dem Einfluß dieses Filmes muß ich mein zuvor geäussertes Bild von Gott revidieren. Er ist kein Big Boss wie Don Vito Corleone, sondern eher vorstellbar wie so etwas wie dieses Alien von Ridley Scott.



mande - 19.03.2007 um 14:53 Uhr

Diese Nachricht wurde von mande um 15:13:33 am 19.03.2007 editiert

Diese Nachricht wurde von mande um 14:57:37 am 19.03.2007 editiert

Gott
Der Versuch von ein Beitrag.

Ich bin zwar Atheist, aber brauche deswegen ja nicht beschränkt zu sein. Siebenzigjährige Lebenserfahrung, Lesen und dicutieren haben mich zu folgender Einstellung gebracht:
Ob es gibt einen Gott, oder nicht (darüber zu discutieren führt meist zu nichts, auch Lebenserfahrung) der Mensch dürfte ein religiöses Wesen sein. Geschichte, Funde und die Welt um mich herum bestätigen mir das.

Der Neanderthaler, nicht erst der Späte, sondern schon vor über 100 000 Jahre, bestattete seine Toten mit Beigaben. Das heisst auch, die Anfänge müssen noch weiter zurückliegen. Zwar gibt es einen Unterschied zwischen einer Hochreligion und den Glaubensvorstellungen des Neanderthalers. Doch dieser ist nur zweitrangig. Durch alle zieht sich ein ´Roter Faden´.
Nun ist es nicht abwegig, sondern drängt sich auch auf, das ´Religion´ im dem weitesten Sinne zum Menschen gehört. Es ist uns wie angeboren. Immer wieder bricht es hervor. Und sei es in Magie, Horoskope, Talismänner und dergleichen mehr.
Ein Gläubiger wird sagen: Es gibt Religion, weil es Gott gibt. Ich kann mich natürlich nur auf die Evolution berufen. Doch es gilt für den Gläubigen und für mich: Der Mensch ist ein religiöses Wesen.
Daraus ergeben sich, jedenfalls für mich, Konsquenzen. Religion verbieten ist dann nicht nur unmenschlich, sonder auch unwissenschaftlich. Klammer auf: Natürlich gibt es Sekten, oder auch Gruppen innerhalb einer Hochreligion, die menschenverachtend sind. Wie zum Beispiel Opus Dei in die katolischen Kirche. Sicher, verbieten ist immer schlecht. Aber oft hilft auch keine Aufklärung. Klammer zu.
Religion wird oft psychologisch ´erklärt´. Nun, auch ich könnte es nur so.
Ein jüdischer Arzt ging im Jahre 1784 in Lyon spazieren und blieb vor der Katherdale stehen und dachte:
´Ach werde mal hineingehen und nur mal schauen.´
Als er eintrat, feierte man gerade die Hochmesse. Durch Gesang, festliche Kirchenausstattung und Weihrauch in der Luft, war er so angetan, dass er auf der Stelle beschloss, katolisch zu werden. Gut,
es ging schnell vorüber und er blieb beim Glauben seiner Väter.
Noch ein besseres Beispiel ist Auschwitz. Dort kamen nicht nur Juden die fromme Chassidim waren, sondern auch jüdische Atheisten. Es gibt viel mehr jüdische Atheisten/Sozialisten, als man im allgemeinen annimt. Nun, in dieser Hölle auf Erden haben einige der Atheisten zum Glauben ihrer Väter zurückgefunden. Auf der anderen Seite; viele fromme Chassidim, haben dort nicht nur Gott verflucht, oder mit ihm gehadert, wie einst Hiob; nein, es gab ihn für sie nicht mehr. Wie lange das angehalten hat/hätte, wir wissen es nicht mehr. Die meisten sind ja dort ermordet worden.
Oft wird gesagt, wenn man in die Kirche geht, gibt man sein Verstand mit dem Mantel ab.
In gewisser Hinsicht stimmt es. In der Kirche zählt etwas anderes. Etwas ist dort, was zum Menschsein gehört. Schlimm ist nur, wenn man vergisst, sein Verstand wieder mitzunehmen.
Dies waren nur ein kleines statement zu ein grosses Thema.
Mit Grüssen,
Mande.

P.S.:
Meine grammaticalischen Fehler möge man entschuldigen, da deutsch nicht meine erste Sprache ist




JH - 20.03.2007 um 14:58 Uhr


Gott ist ein Markt.




mande - 20.03.2007 um 15:38 Uhr

Hallo JH,
wir begegnen uns jetzt das zweite Mal beim Tema Gott.
Dein Satz `Gott ist ein Markt´, ist sehr kurz und steht dort fast wie eine Behauptung. Er kann nichtssagend sein, oder auch interessant. Ich wähle nun von die zweite Variante.
Auf ein Markt gibt es allerhand zu kaufen. Jeder kauft sich gerade das was er braucht. Bevor ich nun weiter etwas sage, Frage an dich; ist es so gemeint?
Vieleicht gibst du eine Antwort, sodas irgendeine
Discussion entstehen könnte. Zwar bin ich Atheist,
aber da die meisten Menschen wohl doch noch gläubig sind, in welche Form auch immer, ist es über den Glauben doch ein wichtiges Tema.
Mit Grüssen,
Mande




JH - 20.03.2007 um 16:09 Uhr

Diese Nachricht wurde von JH um 16:11:57 am 20.03.2007 editiert


Nur durch dich bin ich auf diese Diskussion gestoßen, mande. Hallo nochmal.

Ich vertrete in meinen Aussagen über Gott und die Menschen größtenteils Ansichten von Stanislaw Lem, dessen Werke ich in meine Gedankenwelt eingebaut habe, und fortan meine Sicht auf die Dinge prägen.
Ich zitiere jetzt einmal frei:

Die Menschen klagten über ihr Leid und wanderten aus, in ferne Länder.
Als es dort auch nicht besser wurde, wanderten die Menschen weiter.

Dort war es kurz besser, dann kam eine große Not und zerstörte die Hälfte des Stammes.
Weil es auf dieser Welt nicht besser zu werden schien, musste es in der Welt danach besser sein.

So entstanden u.a. anscheinend die Vorstellungen von Jenseits und die der Götter, aus der Not heraus.

Heute gibt es mehr leidende Menschen, als jemals zuvor in der Menschheitsgeschichte, ganz einfach darum, weil es heute eben 7 Mrd. Menschen gibt.

Anfang des 20. Jahrhunderts entstanden die Markennamen. Es war nicht mehr *in* im Laden an der Ecke Reis in Tüten zu füllen, auf der Tüte musste schon ein Markenname stehen. So wurden latente Bedürfnisse geweckt, ja sogar kreiert.
Ein nicht konsumierender Mensch ist ein unzufriedener Mensch. Diese BWL Marktgesetze werden fast mit missionarischem Eifer von Think Tanks in unserer Zeit verfolgt.

Ähnlich ist es mit dem Glauben an Gott. Irgendwo, an irgendeiner Stelle steht es anscheinend geschrieben, dass gläubige Menschen ihren Glauben nicht nur praktizieren, sondern fortlaufend demonstrieren müssen. In Messen, Diensten, durch Bauwerke wie Tempel und Kirchen, und unzählige andere Symbolträchtige Riten.

Wenn dies tatsächlich Teil des Glaubens an einen Gott ist,
dann ist Gott meines Erachtens nach ein Markt.

Gruß,
Jan




mande - 20.03.2007 um 16:50 Uhr

Hallo Jan,
ja, du hast schnell geantwortet. Bei mir wird es ein wenig dauern, da ich nachdenken muss und mit siebenzig ein wenig von die geistige Kraft nachlässt.
So wünsche ich dir noch ein angenehmen Abend.
Mit Grüssen,
Mande




Asmir - 14.11.2008 um 20:44 Uhr

Diese Nachricht wurde von Asmir um 20:51:44 am 14.11.2008 editiert

Ob es Gott gibt oder nicht, ist natürlich keine zu beantwortende Frage, jedoch können wir uns die Frage danach stellen und uns darüber Gedanken machen, sowie in Bezug auf Selbsverwirklichung , als auch , der Frage, wie man sein Leben aufgrund des nicht möglichem Beweis Gottes zu gestalten hat. Glaubt man an Gott, dann gibt man gleichzeitig seine Fähigkeit kritisch und analytisch zu Denken ab und lebt im Schlechtesten/besten(je nach Ansicht, ob Gläubiger oder Atheist) Fall nach gegebenen Regeln.EIne Nichtexistenz Gottes wäre für diesen Mensch somit nicht so toll weil er seine Zeit verschwendet hat und somit sein Leben gar nicht so Sinneserfüllt geführt hat(z.B Alkohol, Frauen, Partys und so weiter) und da natürlich die geglaubte Erkenntnis nicht erfüllt wurde. Bin ich jedoch nun ein Mensch, der Atheist ist und es auch offen zugibt und sein Leben gestaltet wie er es will und auch die Dinge macht die nach der Bibel>Koran usw nicht besonders erwünschenswert sind, dann würde in diesem Fall die Nichtexistenz Gottes volle Erfüllung bedeuten genauso wie die Existenz Gottes demjenigen, der an Gott glaubt. Würde man somit nach dem Tod erkennen, dass Gott existiert, dann kann der Nichtangottglaubende sagen:"Nagut ich hab mein Leben wenigstens so gelebt wie ich es wollte.Derjenige der an Gott glaubt wäre bei einer Nichtexistenzgottes noch negativer betroffen, weil er ohne es natürlich jemals zu erfahren sein ganzes Leben für Regeln gegeben hat und natürlich in eine falsche"Erkenntnis". Derjenige der an Gott glaubt verliert somit bei dem Beweis dass es Gott gibt mehr als derjenige der nicht an ihm glaubt(denn er hat wenigstens sein Leben genossen und somit die Sinneswelt in ihren ganzen Faceten genutzt). Und wenn es für seine exzesiven ABenden die Bestrafung in die Hölle wird, dann kann er trotzdem über einen guten Abschitt seines Lebens zurückdenken.Der Glaubende jedoch is bei einer Nichtexistenz Gottes negativer betroffen.MAn könnte nun argumentieren:Ich glaube an Gott und lebe nach seinen Regln und sollte es ihn nicht geben, dann werde ich es nie erfahren ob ich falsch lag, weil es ein Leben nach dem Tod dann auch nicht geben kann und ich nichts darüber wissen würde. Der Nichtgläubige würde nach dem Tod auch weiter leben und über seine Fehler nachdenken aber immer mit der erfreulichen gewissheit:Ich hab mein leben auskekostet und habe damit aufgrund dessen,dass ich nicht wissen konnte dass es Gott gibt oder nicht, das beste getan habe was ich hätte machen können. Ich glaube nicht an den Gott, der uns vorgestellt wird. Meiner Meinung nach, muss es eine höhere Macht geben aber nicht in Form eines Wesens, dass die Welt erschaffen hat und das Universum, sondern eher in die ganz "spirituelle"(mir fällt kein anderes Wort ein um es zu erklären)Richtung. Und wenn ich somit an etwas reingutem glaube, an eine höchste MAcht. somit glaube ich in dem Fall das es einen Gott gibt ebenfalls an Gott. Weil ich nämlich an eine höhere nicht verstehbare MAcht geglaubt habe die ja dann Gott sein muss. Somit kann ich nichts falsch gemacht haben und leb mein Leben indem ich alles hinterfrage und auch alles mache was ich in bestimmten Situation machen will zum Beispiel Kosum von Genußmittel und auch jegliche Zwischenmenschliche Beziehung pflege^^(die nach göttlichen Regeln, nicht hätten durchgeführt werden können).




annahome - 16.11.2008 um 01:33 Uhr

Diese Nachricht wurde von annahome um 01:51:30 am 16.11.2008 editiert

ganz selbstverständlich "gibt es gott".

"gott" bewahrt sein dasein seit urzeiten durch uns menschen.
es ist und war immer da. warum sonst würden wir uns über gott gedanken machen...

persönlich glaube ich jedoch daran, dass wenn ich gestorben bin - verstirbt auch „mein gott“ mit mir mit.
es ist ein lebensbegleiter.
daher ist es auch unerheblich, welchen "namen" gott hat: „osiris, shiva, odin, jesus, thea, ra, allah, buddha, ying und yan, herr schmitz oder frau fratz, oder trallallaaa.“.

aber gott wird es immer geben. so lange du lebst.
dass auf jeden fall.


siehste, sogar du denkst momentan über die gottfrage nach
;)

gruß
die gottgedünkte atheistin




FraRa - 27.11.2008 um 10:03 Uhr

Könnte mir auch so etwas wie einen Gott (eine Göttin???) vorstellen,der/die das Interesse ein wenig verloren hat. Wie ein PC-User, der ein Simulationsprogramm allein laufen lässt, weil er anderweitig beschäftigt ist. Mir ist das nämlich mal mit einem Programm namens "SimEarth" vor Jahren so gegangen. Als ich vom Kaffeeaufgießen wiederkam, war die ganze Erde von Eis bedeckt. War nix mehr zu machen.
Dass man eine(n) Gott durch gefaltete Hände oder Verbeugungen beeinflussen kann, werde ich immer für höchst einfältig halten. "GottesDIENST" verrichten zu können, ist mit Gottesannahme eine vermessene Anmaßung, ohne eine solche Zeitverschwendung.




JH - 27.11.2008 um 10:53 Uhr

Für Leute die bisher keinen Ethikunterricht in der 7. Klasse hatten, ergeben sich hier sicherlich Diskussionsansätze.



FraRa - 27.11.2008 um 11:01 Uhr

Und wer Ethikunterricht hatte, hat keine Diskussionsansätze mehr? Das ist ja schrecklich.



Der_Stieg - 24.11.2009 um 22:51 Uhr

@ Ausgangsfrage: einen??? Frag Milliarden Menschen, und du bekommst Milliarden Antworten.



annahome - 27.11.2009 um 03:31 Uhr

bester stieg (so ist es doch)
nach was fragts du
einen, versinnbildlich männlichem
oder lediglich eines?
oder mehrere
oder welche, solche
besser keines, keiner, keine
deine, meiner, unseres
dessen welchen eines, nur
ein kleines, bitte |nicht|




Der_Stieg - 01.12.2009 um 20:00 Uhr

Zitat:

oder lediglich eines?
Du hast natürlich verneutrumisierend recht, da hab ich mich selbst mal wieder nicht genügend beachtet. Genau, das Eine (und das Viele).




ohrengold - 20.02.2010 um 00:03 Uhr

Hab die Diskussion nicht mitverfolgt und beziehe mich auf den ersten Eintrag:


1. Gibt es Gott oder nicht

Die Frage wäre zuerst: Was ist Gott?
Was er im Religiösen ist, das wissen wir von den diversen Religionen. gesellschaftlich, menschlich, meinetwegen soziologisch gesehen ist Gott die Antwort auf unbeantwortbare Fragen. Bevor wir uns den Blitz erklären konnten, wurde er göttlich (Zeus), genauso Fruchtbarkeit, Natur, Tos und all die anderen Dinge. Davon sind meines Erachtens zwei übrig geblieben: das Leben nach dem Tod und die Unendlichkeit.


2. Der Tod und die Unendlichkeit

Beide sind nahezu gleichzusetzen, denn der Tod ist im Endeffekt nichts anderes als die Endlichkeit, das Leben nach dem Tod also die Unendlichkeit. Klar, wir wissen noch so n paar andere Dinge auch nicht (gibt es außerirdisches Leben und so weiter), aber darauf kommen wir noch - ohne evolutionären Sprung. Die Unendlichkeit eben bleibt vollkommen unerklärlich, man kann sie zwar beschreiben und hat sie logisch vor Augen - aber wirkliches Verstehen? Wohl kaum. Gott sei somit die Antwort auf die Frage, die wir nicht beantworten können: die Unendlichkeit.


3. Äh ... wat will er jetzt?

Ganz einfach, wir haben drei Möglichkeiten:

- das Leben nach dem Tod (mit Gott verknüpft)
- die Wiedergeburt (eher so ein Mittelding, ´ein wenig Gott´ gibt es also durchaus)
- nix, tot bleibt tot und basta!

In allen drei Fällen leben wir doch eh ewig, selbst im dritten, denn wenn ich tot bin und nix mehr mitkrieg bin ich tot und krieg das nicht mehr mit. Auf die ´Gefahr´ hin, es gibt doch einen Gott und die nette Aufteilung in Himmel, Hölle, Fegefeuer, sollte man so leben, wie es einem taugt (natürlich ohne anderen zu schaden - aber ist Gott wirklich gut, wenn er uns so erschaffen hat? Kommt nicht vielleicht der Erfolgreichste als der Ehrenhafteste ins Paradies? Wir legen auf Gott menschliche Maßstäbe an, selbst wenn wir das ausdrücklich vermeiden wollen. Wer zu Hause eine Katze hat, sollte diese mal als Mensch und sich als Gott verstehen...)


4. Epilog

Ja, ja, so könnte das sein. Aber wer weiß? Die Katze denkt sich über den Vogel auf dem TV-Bildschirm auch so ihren Teil - die Wahrheit liegt aber ganz woanders... ob es Gott gibt oder nicht ist bei der ganzen Sache (Welt, Leben, Seele) ganz schön uninteressant.




zugast - 26.02.2010 um 16:14 Uhr

Hallo Kroni. Das Copyright gestehe ich dir ja wohl zu. Den Gedanken selbst hatte ich in dieser Form aber schon als Kind.
Und selbstverständlich spielen diese Überlegungen auch eine Rolle, es sei denn für jemanden ist evident, dass es Gott nicht geben kann.
Du hast übrigens einige Punkte, die sich aus diesen Möglichkeiten ergeben nicht erwähnt.
Ich halte es z.B. für wahrscheinlich, dass wenn es einen Gott gibt, er uns gleichermaßen alle, egal wie wir unser Leben geführt haben, endgültig sterben lassen wird oder gleichmäßig allen ein ewiges Leben beschert. Denn Gott scheint sehr desinteressiert am Fortgang der menschlichen Rasse zu sein. Es kümmert ihn augenscheinlich wenig, welcher einzelne , wie streng, welche Religion praktiziert.
Wenn es ihn gibt, erinnert er mich an einen Förster im Schwarzwald, der zwar den Baum- und Wildbestand kontrolliert, aber bestimmt keine einzelnen Ameisen errettet.

Deine Überlegungen sind übrigens ökonomischer Natur. Du betrachtest Gewinn und Verlustseite und erarbeitest eine "optimale Strategie für´s Jenseits". - Ganz ohne Ironie, sowas sollte eigentlich jeder tun.
Es gibt da übrigens noch eine weitere Möglichkeit, die aber bei deinem Modell gleichbedeutend mit der Nichtexistens Gottes
ist. Nämlich die: Gott entwickelt sich, wächst heran und stellt vielleicht den Endpunkt aller Evolution dar. Dafür spräche, dass sich alles andere ja auch zu immer komplexeren Gebilden weiterentwickelt.

Noch was: Ich stelle fest, dass bestimmte an Altruismus gebundene Überzeugungen von ihrem gesistigen Entwicklungsstand höher angesiedelt scheinen als andere, die an Egoismus gekoppelt sind.
Um es platt zu sagen: Anderen Lebewesen etwas Gutes zu tun, macht einfach mehr Spaß, als sie lediglich für eigene Zwecke zu massakrieren oder auszubeuten, auch wenn man sich sicher wäre, dass es keinen Gott gibt. Insofern ist es wahrscheinlich schöner ein gottgefälliges Leben zu führen, obwohl man sich sicher sein könnte, dass es keinen Gott gibt.
Du gehst in deinem Gedankenmodell ja nur von Verzicht zugunsten Gottes aus, der irdische Unlustgefühle beschert.
Oder stelle dir einmal folgende Konstellation vor: Es gibt einen Gott und auf der Erde zwei Menschen die an ihn glauben. Der eine von Haus aus abgrundtief böse, der andere gut. Angenommen, der Gute tut nur das wozu er sowieso Lust hat, strengt sich nicht an und lebt gottgefällig. Der andere lebt in harter Selbstkasteiung, verbietet sich alle Schlechtigkeiten, was nicht immer gelingt und führt ein nicht ganz so gutes Leben wie der erste.
Wer ist jetzt der bessere Mensch? Wenn es nur nach objektiven Taten ginge, hätte der zweite wohl die Arschkarte gezogen, oder?

Da die Menschen genauso verschieden sind, denke ich, dass deren Taten wohl ziemlich egal sind, sonst hätte Gott schlicht die Ausgangslage gleich gestaltet.
Beim Marathon ist es auch nicht so, dass einzelnen Läufern zusätzlich schwere Gewichte umgebunden werden.
Grüße,
zugast.




zugast - 27.02.2010 um 18:39 Uhr

Zitat: Ja, ja, so könnte das sein. Aber wer weiß? Die Katze denkt sich über den Vogel auf dem TV-Bildschirm auch so ihren Teil - die Wahrheit liegt aber ganz woanders... ob es Gott gibt oder nicht ist bei der ganzen Sache (Welt, Leben, Seele) ganz schön uninteressant.

Antwort: Hallo ohrengold, ich galube sich über die ganz einfachen Glaubensfragen zu unterhalten ist vielen nicht cool genug. Darum werden solche Themen oft ad absurdum geführt, ins Lächerliche gezogen oder als für nicht relevant erklärt.
Ich finde der Threaderöffner hat in ganz erfrischender Klarheit wesentliche Dinge angesprochen, die mit Gott zusammenhängen.
Ein wirklich schönes Thema, da es jeden betrifft und sich mit Sicherheit jeder seine eigenen Gedanken schon darüber gemacht haben wird, ob er es vor anderen nun eingesteht oder nicht.

Ein Statement bei dir verstehe ich nicht. Du sagst sinngemäß, wenn man endgültig mausetot ist, lebt man trotzdem ewig, da man dann ewig lange nichts mehr mitkriegt, hab ich´s in etwa auf dem Schirm?
Da haken sich mir die Synapsen ein wenig aus.




-Ben- - 17.06.2011 um 15:31 Uhr

Hallo Allerseits.

Mehrere Dinge zu Göttern, zum Glauben und der Frage wie man sich verhält wenn man eine Antwort hat.

1. Die vorgestellte Art eines Gottesbeweises ist nicht wirklich neu. Viele berühmte Philosophen haben sich schon Gedanken gemacht. Nicht zuletzt Blaise Pascal mit seiner "Wette" auf Gott.

2. Auch ich bin der Meinung, dass man für eine Diskussion über Gott die gleichen Voraussetzungen braucht. Man sollte wissen was sich für die anderen hinter dem Wort "Gott" verbirgt. Ist es eine Person? Eine höhere Macht?
Ich denke es stimmt, dass wenn man alle Menschen dieser Erde nach ihrem Glauben (bez. Ihrem Gott/ihren Göttern) fragt, alle einen unterschiedliche Antwort geben.

3. Auch die Frage mit dem Stein den Gott nicht anheben kann, ist nicht neu. Schon im Mittelalter hatte man mit der Allmacht eines möglichen Gottes aufgeräumt.

4. Jeder Mensch glaubt. oft sind es sogar Atheisten die besonders stark glauben. Nur eben, dass es keinen Gott gibt.
Was das jetzt im Einzelfall wieder heißt ist unklar.

5. Persönlich bin ich der Ansicht, dass niemand beweisen kann, dass es Gott gibt, aber ebensowenig kann jemand beweisen, dass es Gott nicht gibt. Ein agnostostischer Ansatz also.
In meinen Augen macht die Frage nach der Existenz Gottes nur dann Sinn wenn man Bezüge zu seinem Leben herstellt. Was würde ich anders machen?, solche Fragen eben.
Und dann kommt es nur darauf an wie man lebt.

Im Prinzip Leben=Sinn=Gott.

6. Wegen der Katze und Gott. Würde ich allen empfehlen Douglas Adams zu lesen.
Speziell das 29. Kapitel in "Das Restaurant am Ende des Universums". Dort besuchen die Hauptfiguren den Mann der das Universum regiert. Und seine Katze, "Gott".

7. Es ist wichtiger selbst zu leben, als sich zu überlegen was man macht wenn man tot ist.
Und bis dahin müssen wir sowieso im Ungewissen bleiben.




JH - 19.06.2011 um 17:26 Uhr

Der Glaube an Gott entstammt der Mystik, welche irgendwie auf etwas wahrem beruht, das aber durch die Jahrtausende so arg verwaschen wurde, dass nun eine recht einfache Geschichte dabei herauskam. Vermutlich lag dem Ganzen eine unentkräftbare Definition des Schutzes von Leben zu Grunde. Irgendwann einmal.



johnsten - 13.07.2011 um 20:29 Uhr

Ich glaube, dass eine solche Diskussion einfach kein Ende finden wird.

So eine Frage wäre ganz gut bei christlichen Communitys aufgehoben :D




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