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mala - 03.12.2006 um 23:42 Uhr

Diese Nachricht wurde von mala um 23:58:30 am 03.12.2006 editiert

DORTSEIN

Du denkst,
du musst der Sonne heimleuchten. In Phasen hattest du sie als deine Schwester gesehen, hattest sie reflektiert, wenn sie schien. Schien sie?

Du denkst darüber nach, was würde, lüdest du die Luft mit Hektopascal auf, bis es donnert und blitzt, auf dass der Vorhang in dir reiße und das Adrenalin durch deine Adern fließe. Du willst Steine in die Wolken werfen, damit sie endlich platzen, Bindfäden sich zu dir abseilen, die verlorenen Verbindungen zur Unendlichkeit wiederherstellen.

Hier reitest du auf dem Einhorn – dein mondhelles Seidenkleid trägt dich flatternd, schmeichelnd und wiegend in die Versprechung. Selbst in verschlissenem Zustand.

Dort endlich dem Herbstwind anvertrauen, mit ihm fliegen, dich treiben, deine Augen trocknen lassen, bevor er dich in unbekannte Gewässer fallen lässt. Denn dort wirst du mit den Fischen durch schillernd bunte Tiefen ziehen, Korallenrot aufsaugen, dich mit dem Grün der Schlingpfanzen auf einer Wellenlänge vereinen, bis es dich aufs Festland zurück wirbelt.

Du legst deine Hände auf die Brust, spürst, wie sich zärtliche Töne in dir zu einem sanften Orchester vereinen.

´Halt!´, wispert ein Neider. Kalthandgewalt zerreißt ersehnte Auflösung, zwingt dich zurück in gläsernen Kokon.
Diesesmal bleibt dir nur vergönnt, die geräderten Donnerkäfer auf dampfendem Asphalt auszumachen. Die Sonnen auf ihren Lacken, denkst Du, wissen zu blenden.
Ein Brückenschlag entlässt dich in seine Schreckstarre und mit ihr in die Fremde vorläufigen Traums.




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