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--- Niemand hat die Absicht, eine Mauer zu errichten

Nachrichten - 28.04.2011 um 20:37 Uhr

Die Berliner Mauer gehört wie Tuol Sleng ("S-21") in Kambodscha und das Massaker von Katyn zu den wirkungsmächtigsten Schreckenssymbolen der wahr gemachten Utopie des Kommunismus. Mahnend bleiben sie im Gedächtnis der Menschen bestehen, auch nachdem diese eine spezifische Tyrannei der Ideen fast auf der ganzen Welt gewichen ist (neue Ideen und alte Religionen haben längst ihren Platz eingenommen).

Dem 50. Jahrestag des Mauerbaus im August 2011 vorgreifend, ist nun unter der Führung des Historikers und Politikwissenschaftlers Klaus-Dietmar Henke im dtv-Verlag ein Sammelband erschienen, der dieses Ereignis mit zahlreichen historischen und kulturwissenschaftlichen Aufsätzen würdigt. Die Themen der Beiträge sind breit gestreut, die Titel lauten u.a. "Die Mauer als politische Metapher", "Die universelle Ikonisierung der Mauer", "Die SED und ihre Mauer" und "Mauerkunst". Sie erleuchten Details, die bisher im Dunkeln lagen, rufen das eh und je Gewusste wieder an das Licht und erschließen - besonders in den kulturwissenschaftlichen Texten - frisch strahlende Perspektiven.

"Die Mauer" ist ein bemerkenswertes Unterfangen, das mit zahlreichen, teils farbigen Abbildungen sowie einem Quellen- und Literaturverzeichnis daherkommt. Auf ein Stichwortverzeichnis wurde leider verzichtet.

Klaus-Dietmar Henke (Hg.)
Die Mauer
Errichtung, Überwindung, Erinnerung

dtv premium
Flexcover
Originalausgabe
608 Seiten
ISBN 978-3-423-24877-8
1. Auflage, Mai 2011




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