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--- Rezitation „Schimpfen“ im Kunstverein Linz

Matze - 01.12.2013 um 08:21 Uhr

Am 13. Dezember wird ab 19.00 Uhr im Kunstverein Linz (Asbacherstr. 2, 53545 Linz) der Schauspieler Kai Mönnich aus Peter Meilchens Roman „Schimpfen“ vortragen. Diesen Roman vorzustellen ist mehr als Trauerarbeit. Es ist der Versuch einer notwendigen Reparatur einer schicksalhaften Ungerechtigkeit.

Sowohl als bildender Künstler, wie auch als Autor ist Peter Meilchen ein Beobachtungsvirtuose, der viele Preziosen zu bieten hat, Wahrnehmungen, die vielleicht nicht unbedingt lebenswichtig sind, aber gerade in ihrer Fokussierung des Nebensächlichen dem Betrachter und dem Leser Aha–Erlebnisse und Wiedererkennungseffekte verschaffen.

Reich an Adjektiven, an Partizipien und an sich windenden, immer in neue Ecken spähenden Sätzen sind diese ausgefeilten Arbeiten. Vor allem Farbeindrücke nehmen darin breiten Raum ein. Zwischen Schwarz und Grün bewegt sich seine Beobachtung eines Unsichtbaren. Die Rückkehr ins Rheinland steht bei Schimpfen im Zeichen von Gelbtönen, die schnell vom Satt–Schönen ins Erdige umschlagen.

Wenn Meilchen flanierte, begegnete ihm ein Übermaß an Welt. Das mußte er bewältigen – mit Sprache, mit Sätzen und Satzfragmenten, in denen die Welt weiter mäandert, vibriert und manchmal auch herausbrüllt. Er porträtierte in seinem Werk eine untergehende Welt – und überwand sie. Opulenz, Würde und Gesellschaftsanalyse verband er wie kein anderer. Meilchen hat der deutschsprachigen Literatur mit Schimpfen etwas gegeben, was sie bitter nötig hat: Sanftheit, Poesie, Selbstironie; Leichtigkeit und Understatement.
Sollten wir Romantik als Autonomie des Imaginären verstehen, dann handelt es sich bei Schimpfen durchaus um eine romantischen Prosa, die sich aus der Spannung zwischen Realität und Imagination, Besitzen und Begehren ergibt. Es ist ein Text ohne Gedächtnis, allein von Erinnerungen an Bilder, Gerüche, Gefühle getragen und auf der Suche nach einer zu erzählenden Geschichte. Wer von seinem Leben erzählt, erzählt immer eine Erfolgsgeschichte. Wer erzählt, lebt.

Peter Meilchens Biografie endet nicht mit dem Tod, er lebt weiter – durch sein Werk.

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Schimpfen, von Peter Meilchen, Edition Das Labor, Linz, Neheim, Mülheim an der Ruhr 2013 – Der Erstauflage ist limitiert und mit einem Stempel versehen. Da Freunde und Förderer sich bereits im Vorfeld ihr Exemplar gesichert habe, rät KUNO nicht zu zögern und sich diese Preziose zu sichern.
Weitere Werke von Peter Meilchen sind über die Edition Das Labor erhältlich




Matze - 29.12.2013 um 08:48 Uhr

Eine Übersicht über das Werk von Peter Meilchen findet sich hier: http://www.editiondaslabor.de/?p=208



Gast33 - 03.09.2014 um 16:19 Uhr

Warte, warte nur ein Weilchen, bald kommt Meilchen auch zu Dir

Lg
Max




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