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--- The Egg-Shaped Thing von Christopher Hodder-Willi

JH - 21.07.2014 um 07:59 Uhr

Diese Nachricht wurde von JH um 08:00:16 am 21.07.2014 editiert

The Egg-Shaped Thing von Christopher Hodder-Williams

James Flubrights technische Spezialfirma ging pleite, und er vermutet dahinter eine Absicht. Seinem Psychiater sagt er, er glaubt, dass "etwas noch nicht passiert ist". Durch sehr subversive, fast alltägliche Vorkommnisse stösst er auf ein geheimes Forschungsprojekt der Leute, die auch die Atombombe entwarfen. Er trifft auf eine Frau, deren Vater der massgebliche Leiter dieses seltsamen Projekts ist; nämlich einer Art Relativitätsmaschine, die Zeit und Raum total verändern kann. Dieses Gefühl, dass etwas noch kommt, verfolgt ihn, verstärkt sich. James fühlt sich manchmal, als ob seine Handlungen von irgendwo her fast wie gesteuert werden. Bildet er sich das ein? Doch die Maschine existiert wirklich, und alles ist noch schrecklicher als er glaubt. Er wird Zeuge der Wirkung, und muss gegen alle Wiederstände kämpfen, um die Regierung vor der Gefahr zu warnen, wie auch immer sie aussehen WIRD ("noch nicht passiert..."). Besonders gut gelingt Williams die Verknüpfung von wissenschaftlichen Fakten mit Möglicheiten. Er baut dann sogar das berüchtigte Windscale mit ein, dem Ort einer schlimmsten Atomkatastrophen. Ob ihn das dazu gebracht hat? James lässt nicht locker, wird aber immer wieder durch die Maschine beeinflusst. Auch die Menschen um ihn herum sind sich ihres Lebens nicht mehr sicher. Er entdeckt immer mehr Zusammenhänge, die andere Seite sieht ihn als Gefahr. Protokolle, Gesprächsfetzen - alles kryptische Hinweise. Seine Zuneigung zu der Frau ist da, aber sie wird immer unnahbarer. Als er schliesslich das düstere Geheimnis des Ei-geformten Dings entdeckt, und es zum extrem kritischen Showdown kommt, schlägt die Wahrheit erbarmungslos zu. Zeit und Raum sind relativ. Auch um 4:31 Uhr morgens.

Einstein, Nuklearphysik, Raum und Zeit. Christoper Hodder-Williams hatte viel Talent: als Pilot, beim Schreiben, Komponieren, Erstellen von Drehbüchern, Interesse für viele Bereiche der Wissenschaft. Williams kann traumatisch wirken, kann erschrecken, spielt und steigert die unterschwellige Bedrohung. Das Trauma besteht darin, dass das Ende ja keines ist. Und die Konsequenz schlimmer als der Tod, bzw. das Sterben.




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