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-- Lektüregespräche
--- August 2017

Itzikuo_Peng - 02.08.2017 um 14:16 Uhr

Peter Handke - Versuch über den stillen Ort

Das war das Was. Das Wie: Vorzugsweise buchstabig langsam, wie Handke schreibt. Das Warum: Riesen Leitungswasserschaden im Haus der Schwiegermutter. 1 Klo unbenutzbar von 2en. Wasser allerorten, Trocknungsfirma, Geräte, die die Feuchtigkeit aus den Wänden blasen, Mega-Terz usw.

Also: Ich bin ja kein Rezensör. Aber der Wasserschaden inkl. der daraus resultierenden Einschränkung der gewohnten Freiheiten @ Stiller-Ort-Benutzung war der Auslöser, dass ich mir doch mal wieder was von Handke bestellte, will sagen, in meiner notdürftigen Not hoffte ich auf Abhilfe im mentalen Bereich. So also mal wieder zu Handke gekommen. Nettes Buch, hat man in 3 Stunden durch. Hat mir letztendlich natürlich auch nicht aus meiner Einschränkungstragödie @ gewohnter Luxus geholfen. Doch es gibt ja auch noch Eimer.




Kenon - 26.08.2017 um 12:35 Uhr

Ich lese noch immer den Radetzkymarsch. Eine zähe und etwas ermüdende Angelegenheit; verstehe nicht, was so viele Menschen an diesem Roman begeistert, denn ein guter Romancier war Joseph Roth nie. Einer zu sein, entsprach nicht seinem Temperament; dafür fehlten ihm die Ruhe, die Disziplin, die Ausdauer. Romane waren für Roth eine Verdienstkategorie und erfordern eben eine bestimmte Anzahl von Seiten, vielleicht auch Kapiteln. In seinen Reportagen und Novellen ist Roth viel stärker, prägnanter, weniger diffus - und das bis ganz zum Schluss seines Lebens, trotz extremer Alkoholsucht, wie es eindrucksvoll "Die Legende vom heiligen Trinker" von 1939 belegt.



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