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--- Wie ich zum schreiben gekommen bin

HermannSachs - 15.12.2004 um 21:55 Uhr

Ich bin ein gerne in die zukunftblickend französisch aussehender Mann.
Ich schreibe gute Gedichte die aber meisten damit enden, dass ich sie in Gewürzgurkengläser lege.
Ich habe irgendwo einmal gelesen, dass man seine Gedichte gären lassen muss.
Ich bringe viel Zeit damit auf, meine Gedichte zu verschönern, meistens gelingt es mir nicht.
In einem Sammelband "Sturze Seen", erschien mein Gedicht der Fall, hier ein Auszug


"der Brandung wegen
Felle wegzuwerfende Kreise
Spurengleise spanischer Rittermasten"




Jasmin - 15.12.2004 um 22:05 Uhr

Diese Nachricht wurde von Jasminmeer um 22:05:56 am 15.12.2004 editiert

Zitat:

In einem Sammelband "Sturze Seen", erschien mein Gedicht der Fall, hier ein Auszug


"der Brandung wegen
Felle wegzuwerfende Kreise
Spurengleise spanischer Rittermasten"

Hallo Herr Sachs,

wo kann man denn Ihren Sammelband erstehen?




HermannSachs - 16.12.2004 um 18:08 Uhr

Das Buch gibt es nicht mehr, ich hab auch kein Exemplar, es ging bei meinem Umzug (ich musste wege einer Täuschung für zweieinhalb Monate ins Gefängnis) verloren.
Schade drum ist es nicht. Denn was hinter einem liegt, liegt hinter einem.
Ich bin gesellschaftlich wieder hergestellt und kann beruhigt über meine nicht immer pflegeleichte Vergangenheit sprechen.
Gerade arbeite ich zielstrebig an einem Roman, es handelt sich dabei um den Versuch, den Betrachter in sein eigenes Schicksal zu werfen, das bedeutet, der Leser wird zum Darsteller und betrachtet sich wie durch einen Spiegel




HermannSachs - 17.12.2004 um 19:42 Uhr

Ich habe mit fünf Jahren erfahren, dass ich in die Schule gehen muss, ich werde diesen Tag schon allein deshalb nicht vergessen, weil ich genau an jenem Tag erfuhr dass es Löschpapier gab



Jasmin - 17.12.2004 um 21:21 Uhr

Zitat:

Nur an einer Person erfreute ich mich der Kommentare. Scheint des Weges weiter zu wandern.

Welche Person das wohl gewesen sein mag...??

Ich halte mich mit meinen Kommentaren nach Moeglichkeit zurueck, weil Hermann zu meinen besten Freunden gehoert und ich deswegen weniger objektiv in meiner Beurteilung bin...




HermannSachs - 17.12.2004 um 21:35 Uhr

Was kann man schon machen, man kann warten, man kann auf Godot warten und glauben er würde irgendwann kommen, man kann glücklich sein nur damit die Zeit vergeht, man kann den Rufen draussen nicht trauen, meinen sie wirklich noch mich.
Komm wir gehn
Wir können nicht?
Warum?




Jasmin - 17.12.2004 um 21:40 Uhr

Diese Nachricht wurde von Jasminmeer um 10:14:58 am 18.12.2004 editiert

Zitat:

...meinen sie wirklich noch mich.
Komm wir gehn
Wir können nicht?
Warum?

Lieber Hermann,

meinen Sie "sie" oder meinen Sie "Sie“?





HermannSachs - 17.12.2004 um 21:43 Uhr

Das sind meine Anspielungen auf Samuel Beckett, einer meiner grossen Vorbilder, womöglich werde ich es nie so weit bringen wie er, aber wissen kann man ja bekanntlich nichts



Jasmin - 17.12.2004 um 21:53 Uhr

Immerhin bist du auf dem besten Wege dorthin...

Ich liebe das absurde Theater...Und ich warte seit ewigen Zeiten auf Godot, der nie kommt, nie kommen wird, weil er nicht kommen kann, nicht kommen darf und wenn er kommt, dann kommt er nicht so, wie er kommen soll...

Um dann wieder zu gehen...




HermannSachs - 17.12.2004 um 21:56 Uhr

Nein Godot wird nicht kommen, aber Paul, er wird seine Frau betrügen die auch Ärztin ist und keiner wird je erfahren wie dieses verdammte Buch heisst



Jasmin - 17.12.2004 um 22:15 Uhr

Es gibt ein griechisches Buch, das heisst "Maerchen ohne Namen". Von Penelope Delta. Ein geniales Buch. Ich weiss aber nicht, ob es diesen Roman auch in deutscher Uebersetzung gibt.

Warum heissen immer alle Maenner, die ihre Frauen betruegen,Paul? Und warum heissen sie dann am Ende nie Saul? Das waere doch Stoff fuer einen guten Roman. Wie aus dem untreuen Paul ein treuer Saul wurde...




HermannSachs - 17.12.2004 um 22:19 Uhr

und die Frauen heissen meistens Margie oder Margot oder Grete



HermannSachs - 19.12.2004 um 11:26 Uhr

Oh welch ein Gestank der erst in die Augen und dann aus den Lippen tritt, oder berührt der Gestank die Finger?
Luftleere, ich liebe diese Leichtigkeit, ein Wortwechsel der zu nichts führt, was ist denn schon wichtig?
Die Sprache am Ende vielleicht, aber lieber mag ich sie wenn sie greifbar und weniger idyllisch ist und ich mag diesen Popgesang nicht der klingt so gleich dass man den Wert einer Massenproduktion )meiner( zumindestens manchmal direkt zu schätzen weiß.....




HermannSachs - 19.12.2004 um 11:29 Uhr

aber sich selber einhalt gebieten, das ist das allergrösste Ziel, ein Wunschtraum den ich pflege...wenn ich soweit bin, gäbe ich Ihnen Bescheid.....
übrigens ein handelsüblicher Satz Frau Aine,
sie kommen mir seltsam bekannt vor, aber
ich treibe diesen Unsinn nicht weiter, gehen Sie also wie `sie es wohl ohnehin tun, nicht darauf ein...
Ihre Gedichte jedenfalls sind ein Schatz




balder - 27.01.2005 um 13:59 Uhr

ja, ja, so kommt man zum schreiben, wie hier sehr eindringlich veranschaulicht werden konnte...

wie bin ich eigentlich zum schreiben gekommen? hmm...mal kurz reflektieren...ach ja, ich erinnere mich. ich bekam von meinem deutschlehrer, herrn h. eine sechs auf einen aufsatz. da war ich in der elften klasse und dachte, das ist mein untergang. aber da ich ein positiver, optimistischer mensch bin, liess ich mich nicht entmutigen und verordnete mir jeden tag einen aufsatz. jeden abend vor dem zubettgehen quaelte ich mich drei seiten lang. die themen suchte ich mir aus dem tagesgeschehen. also zum beispiel, wie mich marita in die brennnesseln schubste oder wie heiko mich einen dummkopf schalt. morgens bat ich meine mutter, ihr den neuen aufsatz vorlesen zu duerfen, aber meine mutter wollte nie etwas von mir hoeren. keine zeit, keine lust, kopfschmerzen, einkaeufe. aber dennoch gab ich nicht auf und schrieb immer weiter meine aufsaetze. ja, so war das. so bin ich zum schreiben gekommen.




Uve Eichler - 30.01.2005 um 07:45 Uhr

Zitat:

auch blinde augen kann man aufschlagen..

dadurch sind sie aber immer noch nicht in der Lage sehen zu können.
Sollten sie trotzdem, durch irgendeinen Umstand die Gabe haben dies zu umgehen, dann müssen sie nicht zwangsläufig verstehen.

Uve




imogen - 31.01.2005 um 18:24 Uhr

also ich komm mal jetzt lieber wieder zum thema, oder? scheints ist hier auch so ne forenkeilerei, nee danke, das hatte ich schon mal. und ich sag euch: die trolle straft man am besten durch ignorieren, einfach nicht antworten, dann geben die schon ruhe.

also ich habe zum schreiben angefangen,. als meine große liebe mich verlassen hat. er hat eifach nicht verstehen wollen, dass ich ihn liebe und ich musste die ganze geschichte aufschreiben, weil ich so wütend auf ihn war und weil er so ungerecht zu mir war. es hilft sich alles von der seele zu schreiben und literatur ists nebenbei auch noch. ich kann euch mal die geschichte zum lesen reinstellen, wenn ihr mögt. da stehen sachen drin, die glaubt man einfach nicht, das ist wirklich wie ein krimi, aber ich werde das mal an einen verlag schicken, wenn ich es ein bisschen bearbeitet habe, ihr könnt mir vielleicht ein wenig dabei helfen, oder?




imogen - 31.01.2005 um 23:32 Uhr

hi balder, das habe ich mir fast schon gedacht *grins*



balder - 31.01.2005 um 23:35 Uhr

Zitat:

hi balder, das habe ich mir fast schon gedacht *grins*

ist ja auch nicht schwer zu uebersehen, aber ich wollte dich darauf hingewiesen haben, weil du einen so lieben, unschuldigen eindruck erweckst...




imogen - 31.01.2005 um 23:45 Uhr

...mit anderen worten, man kann sich auch über den kopf von jemand hinweg nett unterhalten, oder? :)))
ich wünsch dir was, lg von imogen




balder - 31.01.2005 um 23:51 Uhr

Zitat:

...mit anderen worten, man kann sich auch über den kopf von jemand hinweg nett unterhalten, oder? :)))

ja, man kann. und manchmal s o l l t e man das auch, um etwas entgegen zu setzen. um den maulschellen und den maulkoerben etwas entgegen zu setzen. am ende setzt sich doch etwas anderes durch. langfristig.

ich wuensch dir auch was. liebes.




Jasmin - 01.02.2005 um 12:58 Uhr

Zitat:

ohgott, nee, mit trollen hatte ich schon genug bekanntschaft, das reicht mir, du musst nur mal ins literaturcafe schauen, da haben sie schon extra ankündigungen gemacht, dass man keine trolle füttern soll, wenn sie auftauchen, es gibt echt genug verrückte im www die sich einen spaß daraus machen, in einem forum jede kommunikation abzuwürgen.

Hallo imogen,

hierzu ein interessanter Text:


"Internet troll

From Wikipedia, the free encyclopedia.
An internet troll is a person who sends duplicitous messages hoping to get angry responses, or a message sent by such a person. The term derives from the phrase "trolling for newbies" and ultimately from trolling for fish. Its use to refer to unwanted internet posts originated on usenet. The term is frequently abused to slander opponents in heated debates and is frequently misapplied to those who are ignorant of etiquette.
Trolling is often described as an online version of the breaching experiment, where social boundaries and rules of etiquette are broken. Self-proclaimed trolls often style themselves as Devil´s Advocates or gadflies or culture jammers, challenging the dominant discourse and assumptions of the forum they are trolling in an attempt to subvert and introduce different ways of thinking. Detractors who value etiquette claim that true Devil´s Advocates generally identify themselves as such for the sake of etiquette, whereas trolls often consider etiquette to be something worth trolling in order to fight groupthink.
Trolls are sometimes caricatured as socially inept. This is often due to the fundamental attribution error, as it is impossible to know the real traits of an individual solely from their online discourse. Indeed, since intentional trolls are alleged to knowingly flout social boundaries, it is difficult to typecast them as socially inept since they have arguably proven adept at their goal."

http://en.wikipedia.org/wiki/Internet_troll

Gruß
Jasmin




Ravenhoe - 13.06.2005 um 14:46 Uhr


Manche wollen Schriftsteller sein, andere sind es. Ich glaube aber dass Selbstdarstellung, wenn überhaupt, nur nach vollbrachtem Werke am Platz ist.

Meiner Auffassung nach ist es eine Qual ein Buch zu schreiben, aber es ist die einzigste Heilung von der Krankheit Leben die ich bisher finden konnte.

Ich möchte kein berühmter Schriftsteller werden, aber ich kann nichts anderers tun

So sehe ich das -





Jasmin - 13.06.2005 um 21:49 Uhr

Diese Nachricht wurde von Jasmin um 21:50:05 am 13.06.2005 editiert

Viele Schriftsteller sind Selbstdarsteller. Sie stellen Teile ihres Selbst in ihren Geschichten dar. Selbstdarstellung ist oftmals ein Rollenspiel.

Je mehr jemand dieses Spielen von Rollen in das Schreiben von Geschichten kanalisieren kann, desto weniger hat er es nötig, dies privat zu tun.




Sabine Marya - 14.06.2005 um 11:04 Uhr

"Schreiben ist Lebensruf" habe ich mal in einem Interview gesagt.
Und so ist es auch jetzt noch ganz stimmig für mich: Schreiben hat für mich nach der Erfüllung der Grundbedürfnisse (wie essen, trinken, schlafen, bekleidet sein + ein Dach über dem Kopf haben) die gleiche lebenswichtige Bedeutung wie Nähe zu anderen Menschen, Stille, da sein.




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