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--- Die Zeche

annahome - 01.07.2007 um 00:27 Uhr

er redete. er redete pausenlos ohne punkt und komma. wir saßen da, sahen den wolken zu, wie sie sich vom wind treiben ließen. der sitznachbar hatte seine schulter abwärts gedreht. und er redete.

es wurde allmächlich kühler. ich fröstelte. morgen ist ein langer tag und ich bin müde. wann hört er auf zu reden. der sitznachbar war weg, der wind wurde stärker. und er redete.

war er nervös, einsam oder einfach nur taktlos. die konzentration ließ nach, doch er hörte nicht auf. er muss blind sein. ich ging weg und ließ ihn allein. und er redete.

von innen sah ich, wie einige anfingen, ihre sachen zu packen. sie bestellten die rechnung. als der kellner kam, bezahlten alle, bis auf ihn. er bleib sitzen und redete weiter.

plötzlich stand er auf, trank sein glas leer und ging. noch bis nach hause hallte seine stimme nach. in der nacht fing es an zu regnen. am morgen fühlte ich mich nicht besonders.

später sah ich ihn zufällig wieder. er saß auf einer parkbank und redete nicht. er beobachtete irgendetwas in der ferne. ich drehte mich um und ging. worüber hat er die ganze zeit geredet.




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