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Karoline - 22.02.2008 um 06:55 Uhr

Mittags am Hang sitzen, prall die Sonne
Im Gesicht, rings Sternsilberdisteln,
Sommergeweißt und strohig das Novembergras.

Mohnblattplatt die Kröte auf dem Grasweg.
Die letzte Butterblume gelber als zwei Sonnen,
Höher als der Hohe Göll.

Ein Meer, so rauscht das Schweigen.
Hinter drei Tälern noch ein viertes.
Endlich der Meinung der Welt sein.




JH - 22.02.2008 um 18:15 Uhr

Ich kann nichts zur Technik schreiben oder zum Stil. Ich kann mich nur wundern, was solche Texte mit dem menschlichen Leben in den Industrienationen zu tun haben. Ich kritisiere eigentlich an solchen Werken die Intention.



Arjuna - 22.02.2008 um 18:27 Uhr

Warum schreibste das denn überhaupt?
Wo obendrüber Lyrik steht, kommt wahrscheinlich auch Lyrik raus.

Ich geh davon aus, dass man die Intention, die man kritisiert, auch kennen sollte.




JH - 22.02.2008 um 19:06 Uhr

Stimmt,ist ein Problem der Lyrik.
Allein die Intention Lyrik zu schreiben.




Arjuna - 22.02.2008 um 19:40 Uhr

Dann ist die Wahl ja einfach: Sparte wechseln.



JH - 22.02.2008 um 19:50 Uhr

Du hast doch immer die besten Tipps!

http://piggoz.com/wp-content/uploads/2007/10/hello-welcome-to-last-week.jpg




Hermes - 22.02.2008 um 20:06 Uhr

Papperlapapp!

Mir gefällt das Sitzen am Hang des Hohen Göll.
Habe ich auch schon mal gemacht, und wenn´s da bei Sonnenschein nicht immer so viele Leute hätte , würde es mir noch besser gefallen.




Karoline - 23.02.2008 um 07:45 Uhr

Ja, Hermes, das ist eine schöne Sache, so mittags am Hang sitzen, die Sonne im Gesicht. Dann wird plötzlich die sonstige Welt so klein und alles Geschrei ist so unendlich weit weg. Ein schönes Gefühl.

Was JH zu kritisieren hatte, verstehe ich so nicht ganz. Sollte ich besser etwas zum Abholzen der Regenwälder schreiben? Oder zu Liechtenstein?
Hat er generell was gegen Lyrik? Oder gegen meine Lyrik? Ganz klar ist mir nicht geworden, worauf JH hinaus will.

lg Karoline




almebo - 23.02.2008 um 08:42 Uhr

Diese Nachricht wurde von almebo um 08:43:48 am 23.02.2008 editiert

Es spielt ja auch schliesslich keine Rolle, ob man am Hohen Göll sitzt, oder in der Nähe des Platterhofes
am Obersalzberg. Überall kann man - und wurde man "braun"

al




Hermes - 23.02.2008 um 09:28 Uhr

Diese Nachricht wurde von Hermes um 09:29:24 am 23.02.2008 editiert

Zitat:

Was JH zu kritisieren hatte, verstehe ich so nicht ganz. Sollte ich besser etwas zum Abholzen der Regenwälder schreiben? Oder zu Liechtenstein?
Hat er generell was gegen Lyrik? Oder gegen meine Lyrik? Ganz klar ist mir nicht geworden, worauf JH hinaus will.

lg Karoline

Ich vermute, Letzteres ist der Fall. Ich muß zugeben, auch nicht gerade der Lyrikliebhaber vor dem Herrn zu sein; und doch fühlte ich mich durch Dein Thema angesprochen.

@al
Na, Menschen werden sicher nicht durch das Sitzen an den Hängen des Göll oder des Kehlsteines oder des Obersalzberges "braun"...
Die Sache ist doch die, daß dort eigentlich eine idyllische Bauernhofansiedlung sich befand, deren ahnungslose und unbedarfte Landbevölkerung man mit ein paar tausend Reichsmark abgespeist und dann von dort gewaltsam vertrieben und den eigentlich so schönen "Hang" mit brauner Brut (--> Alliteration! :-)) versehen hat.




almebo - 23.02.2008 um 09:47 Uhr

Genau so habe ich es auch sagen wollen.
Die Hintergründe sind und waren doch
schon allen bekannt.
Hundertemale im TV uns nahe gebracht.
Nur dass denen Geschädigten mehr die Zornesröte im Gesicht stand, als die "Urlaubsbräune".-

al




almebo - 23.02.2008 um 09:47 Uhr

Diese Nachricht wurde von almebo um 09:51:29 am 23.02.2008 editiert

Genau so habe ich es auch sagen wollen.
Die Hintergründe sind und waren doch
schon allen bekannt.
Hundertemale im TV uns nahe gebracht.
Nur dass den Geschädigten mehr die Zornesröte im Gesicht stand, als die "Urlaubsbräune".-

al




LX.C - 23.02.2008 um 13:09 Uhr

Ich denke sehr gut zu verstehen, was JH ausdrücken will. Dass eine rückwärtsgewandte Naturlyrik in Zeiten der Industrialisierung und Ausbeutung der Natur(ressourcen) nicht mehr zeitgemäß erscheint.
Du kannst hier in Tropical-Island sitzen und aufs künstliche "Meer" hinausstarren, während ein paar Kilometer weiter der nächste Wald für die Erweiterung der Braunkohletagebauwüste abgeholzt wird (um gar nicht so weit in die Ferne zu schweifen).
Natürlich schließt das nicht aus, die noch bestehende (schön erscheinende) Natur zu genießen und auch Gedichte darüber zu verfassen, solange sie noch besteht, doch wirkt das eben für manche Menschen wie das Sinnieren unter einer naiven Käseglocke. Auch für mich. Und das muss man eben auch akzeptieren.




Arjuna - 23.02.2008 um 14:14 Uhr

Natürlich verstehst du JH, und alles ,was er ausdrücken möchte - aber das ist ja nicht das Thema.
Eigentlich gehts uns um das Gedicht und nicht um JH´s Intentionen. Der kann doch gern an anderer Stelle SEINE Intentionen verfolgen.




Karoline - 23.02.2008 um 18:36 Uhr

Was du meinst, betraf den Obersalzberg, nicht die weitere Umgebung. Adnet liegt in Österreich, gegenüber dem Hohen Göll, war schon zu weit weg vom Obersalzberg. Aber dass die Leute dort "braun" waren, ist anzunehmen. lg Karoline



Hermes - 23.02.2008 um 19:25 Uhr

Zitat:

Was du meinst, betraf den Obersalzberg, nicht die weitere Umgebung. Adnet liegt in Österreich, gegenüber dem Hohen Göll, war schon zu weit weg vom Obersalzberg. Aber dass die Leute dort "braun" waren, ist anzunehmen. lg Karoline

Ja, so geht das, wenn man sich nur oberfächlich ("diffus halbwissend...?") mit einer Sache beschäftigt und noch nicht einmal den Titel eines Themas hinterfragt, sofern nicht geläufig - "Adnet" war mir bisher unbekannt, obwohl ich die Gegend bisher recht gut zu kennen glaubte. Servus Austria!




almebo - 23.02.2008 um 20:00 Uhr

Von der Lyrik zur Erdkunde, ist doch auch lehrreich. Habe mir auch meine Gedanken
gemacht was die Beizeichnung "Adnet"
bedeuten soll, und habe es mit der Literatur in Verbindung gebracht.
Also ich kannte den Ort, der im Salzburger Land Nähe Hallein liegt, noch nicht, obwohl ich es als früherer "Kraxler hätte wissen müssen.
Man lernt nie aus.

al




excessus - 23.02.2008 um 22:27 Uhr

Mir gefällt die Stimmung, die Du, Karoline eingefangen hast.
Erspähen wir vielleicht Natur bald nur noch auf der Mattscheibe.
Liebe Grüße
jürgen




Karoline - 24.02.2008 um 08:29 Uhr

Danke, Jürgen, das war meine Intention. Ausdrücken, dass man inmitten der Natur, und welch gewaltige Natur findet man dort, das Gefühl von Kleinheit hat, plötzlich fallen alle Probleme ab, da ist nur noch Gras, Sonne, der Berg. Ich halte es für legitim, darüber auch schreiben zu dürfen. Ich denke aber, die letzte Zeile lässt zumindest ahnen, dass LyrIch kein weltabgewandter Wandervogel ist.

Und wenn LX.C mir das ankreidet (das scheint mir ein typischer Revoluzzer zu sein, der die Hosen voll hat, wenns ernst wird, warum schreibt er nicht selbst Gedichte nach seinem Gusto) werde ich weiter darüber schreiben, was mir gefällt. Ob ich dabei auch daran denke, dass Deutschland eine Industrienation ist - wer weiß. Sicher nicht. lg Karoline




Arjuna - 24.02.2008 um 11:39 Uhr

Diese Nachricht wurde von Arjuna um 11:40:46 am 24.02.2008 editiert

Hatte bisher noch keine Zeit gefunden, dein Gedicht näher anzuschauen -

"Mohnblattplatt" krötet auch sehr schön -
mit der "Meinung der Welt habe ich jedoch Schwierigkeiten ...
Was ist die Meinung der Welt, wer kennt sie ?
Da kommt man wohl nie zu Potte .

Die eingefangene Naturszenerie ist aber wundeschön. Sie wirkt ebenso gewaltig wie heilsam wie meditativ.
Es ist ein großes Anliegen, die Kräfte der Natur
in ihrer Arbeit zu unterstützen.
Lieben Gruß, Arjuna




baerchen - 24.02.2008 um 13:51 Uhr

Zitat:

...Und wenn LX.C mir das ankreidet (das scheint mir ein typischer Revoluzzer zu sein, der die Hosen voll hat, wenns ernst wird, warum schreibt er nicht selbst Gedichte nach seinem Gusto) werde ich weiter darüber schreiben, was mir gefällt. Ob ich dabei auch daran denke, dass Deutschland eine Industrienation ist - wer weiß. Sicher nicht.
Schön, dass Du Deine Meinung über andere hier so treuherzig artikulierst.
So lerne ich auch etwas über den Menschen hinter der schönen Schreibe.

b.




Karoline - 24.02.2008 um 15:07 Uhr

Wer musste zuerst lernen, LX.C?



LX.C - 24.02.2008 um 22:33 Uhr

Ist das ein Quiz, ja?
Sage ich in der mir angedichteten Funktion als einscheißender Revoluzzer: Lenin - lernen, lernen, lernen *lol*




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