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Robert Rodi - Thor: „Für Asgard“

„Wehe uns Asen, denen das Glück den Rücken kehrte. Wir, die wir zwischen Sternen wandelten, versinken nun in Schnee und Eis. Länder, die uns ergeben waren, erheben sich, und wir alle zahlen den Blutzoll.“ So weinen die Klageweiber am Totenbett von Thor, denn die Beherrschten trotzen den Herrschern und eine Rebellion gegen Asgard ist im Gange, seitdem Odin verschwunden ist und Thor den Thron Asgards bestieg. Die Krone musste er gegen Mjölnar, seinen Hammer, eintauschen und es scheint, als hätte er damit auch seine Weitsicht verloren, denn er ist genau so verzweifelt wie seine letzten Verbündeten, und als sogar Hela, die Göttin der Unterwelt, Niflheim, die Notlage der Asen ausnützt, kann ihm nur mehr Brunhilde, die Walküre, mit ihrem Pegasus vor dem ewigen Absturz ins Hel retten, der Ort, der den unwürdig Gefallenen gebührt, der Ort, von dem niemals jemand wiederkehrt, Hel, das über Niflheim liegt, der Hölle der ehrlos Verstorbenen, von wo aus der Weg ins Walhalla der Götter ewig verwehrt bleibt.
Zwietracht in den Reihen der letzten treuen Asen ist aber noch nicht einmal das größte Übel mit dem Thor in dieser Miniserie von Rodi/Bianchi zu kämpfen hat. Die Vasallen begehren auf und wollen Odins Reich für immer zerschlagen. Der ewige Winter und das Eis, die Eisriesen und Ragnarök, das Ende der Götterwelt, naht in ebenso großen Schritten, wie das schrecklichste Übel, gegen das selbst die Götter machtlos sind: der Zweifel. Denn eine Glaubenskrise hat noch das stärkste Imperium zu Fall gebracht und die Analogie zum Zusammenbruch des Römischen Reiches wird am besten durch die Worte Undars, Sohn des Baard, ausgedrückt: „Du sprichst wahr. Ich sehe die Zeichen. Pflichten und Verantwortung traten wir mit Füssen. Wir wurden zu Tyrannen…und diese Tyrannei wird bekämpft. Jene Völker, die unter unserem Joch leben…welche Wahl bleibt ihnen als der Aufstand? Sie werden siegen. Denn ihre Sache ist gerecht.“
Aber auch wenn Thor zunehmend bedrückter wirkt und die Last eines ganzen Imperiums auf seinen Schultern ruht und zudem das Gewicht einer Krone, er ohne die Hilfe seines Hammers quasi machtlos wirkt und schwach, darf man einen Asen doch niemals unterschätzen und es wartet im letzten Augenblick doch noch eine Überraschung auf den Leser, die sich wahrlich gewaschen hat. Robert Rodi wurde besonders durch sein offenes Bekenntnis zu homosexuellen Themen seiner Comics bekannt. Mit Loki gelang ihm ein Überraschungserfolg. Simone Bianchi ist anders als der Name vermuten lässt ein Mann, der schon mit 15 Jahren seine ersten Zeichnungen veröffentlicht hat und 1997 sogar eine eigene Conan Serie für einen italienischen Verlag umgesetzt hat. Plattencover für Heavy Metal Fans folgten bis ihn 2006 schließlich Marvel unter seine Fittiche nahm. Seither zeichnet er für Wolverine und Astonishing X-Men.

Robert Rodi/Simone Bianchi
Thor: „Für Asgard“
Marvel Exklusiv 92
www.paninicomics.de

[*] Diese Rezension schrieb: Jürgen Weber (2011-07-23)

Hinweis: Diese Rezension spiegelt die Meinung ihres Verfassers wider und muss nicht zwingend mit der Meinung von versalia.de übereinstimmen.


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