
|
Rezensionen  
|
Peter Ettl - Traumtrabanten
Man wird geradezu erschlagen von Neuerscheinungen - auch von Lyrikbänden. Kein Wunder, dass viele gute Bücher mit der Veröffentlichungsflut weggespült werden, ohne richtig beachtet worden zu sein. Ein Buch, dass man vor diesem Wegspülen schützen und ans trockene Land ziehen sollte, ist ein gewichtiger Gedichtband des deutschen Autors Peter Ettl. Auf 220 Seiten - für einen Lyrikband ungewöhnlich umfangreich - präsentiert der eher unbekannte Verlag Silver Horse Express eine Gedichtauswahl des 48jährigen - sozusagen "best off" aus zahlreichen Lyrikbänden, die in den letzten drei Jahrzehnten von Ettl erschienen sind. Was an diesen Texten sofort fesselt, ist eine geradezu merkwürdige Mischung aus Bissigkeit, Melancholie und Weisheit. Da finden sich Endzeit-Beschwörungen ohne große Worte, im Kleinen verklingt ein ganzer Kosmos, nicht mit Pauken und Trompeten beerdigt hier ein wortsicherer Autor Hoffnungen und Ideale, er lässt sie Zentimeter für Zentimeter untergehen, ganz langsam, die Wirkung auskostend. Scheinbar Banales gewinnt plötzlich an Größe, sei es das Blitzen des Universums aus den Augen einer schläfrigen Katze oder das Gehen über einen See, das irgendwie doch auch Normalsterblichen möglich ist. Selten hat mich ein Gedichtbuch so angerührt wie "Traumtrabanten" von Peter Ettl.
Silver Horse Edition (www.silverhorseedition.de), 220 Seiten, Paperback, ISBN 3-937037-06-3
[*] Diese Rezension schrieb: Werner Sollte (2003-05-22)
Hinweis: Diese Rezension spiegelt die Meinung ihres Verfassers wider und muss nicht zwingend mit der Meinung von versalia.de übereinstimmen.
-> weitere Bücher von Peter Ettl ansehen
-> Möchten Sie eine eigene Rezension
veröffentlichen?
[ weitere Rezensionen : Übersicht ]
|
|
Aus unseren
Buchrezensionen
 
Oefele, Peter: Fiesta, Ramadan und tote Helden „Fiesta, Ramadan und tote Helden“ von Peter Oefele
Ein Reisetagebuch? Hört sich langweilig an.
Ein Roman? Davon gibt’s genug.
Beatgeneration? Was ist das?
Wer sich bei dem Titel “Fiesta, Ramadan und tote Helden“, dem Debüt des Berliner Schriftstellers Peter Oefele, unweigerlich an Buchtitel von Jack Kerouac erinnert …[...]
-> Rezension lesen
|
| Schütz, Beate: GENpest GENpest!
In spannenden und vielschichtigen Erzählungen gestalten 17 Autoren ihre Antworten.
Vorab, um Mißverständnissen vorzubeugen: Die Reihenfolge der Erzählungen hat nichts mit der Qualität zu tun: Das Buch beginnt mit drei "locker-flockigen" Geschichten, die auch widerspenstige Leser, welche angesichts des …[...]
-> Rezension lesen
|
Zemlényi, Zoltán: Hopparesimi! „HOPPARESIMI!“
von Zoltán Zemlényi
Gizella und Sandra Hemmer
über die Übersetzung
Als wir im Sommer 1992 in Budapest unsere Verwandten besuchten, hörten wir, daß überall von „HOPPARESIMI!“ gesprochen wurde, und auch der Autor Zoltán Zemlényi war in aller Munde. Neugierig geworden, wollten wir das Buch sogleich …[...]
-> Rezension lesen
|
| Kava, Alex: Das Böse Wenn ich mir diesen Scheißdreck von Buch so angucke, frage ich mich, was es dann noch so alles in die New York Times-Bestsellerliste schafft. Ich habe das Buch nur deswegen gelesen, weil ich meine Website füllen will und es immerhin ca. 8 € gekostet hat. Ansonsten hätte ich wohl nach spätestens 40 Seiten das Handtuch geworfen. Man …[...]
-> Rezension lesen
|
|
|