Dicke Bücher können so manchen Leser erst einmal abschrecken. Auch bei dem hier vorliegenden Roman von Elizabeth Gilbert braucht man beim Lesen eine Unterlage oder seine Knie, denn man kann es kaum über jene Stunden lang halten, die es einen, sofort nachdem man es begonnen hat, in seinen faszinierenden Bann zieht.
Es ist ein historischer Roman und beschreibt das Leben der im Jahr 1800 in Philadelphia geborenen Alma Whittaker. Aus wohlhabendem Haus stammend und mit großer und umfassender Bildung versehen, wird diese bewundernswerte Frau zu einer brillanten Wissenschaftlerin.
Ihre Arbeit bringt sie rund um die Welt und Elizabeth Gilbert lässt den Leser nicht nur teilhaben an einer spannenden und lehrreichen Entdeckungsreise rund um die Erde, sondern auch an der großen Liebe ihrer Protagonistin zu einem Mann, die sie nicht mit wissenschaftlichen Methoden angehen kann.
Denn das Wesen der Dinge und das Wesen der Liebe sind doch sehr unterschiedlich. Ein großes Buch, in das sicher auch viele persönliche Erfahrungen der Autorin eingeflossen sind und ein Porträt einer beeindruckenden Frau, die in der männerdominierten Welt der Wissenschaft ihren Platz erkämpft und behauptet. Elizabeth Gilbert schreibt mit viel hintergründigem Humor und zeichnet Alma Whittaker mit einer großen Wärme und Liebe.
Elizabeth Gilbert, Das Wesen der Dinge und der Liebe, Bloomsbury 2013, ISBN 978-3-8270-1156-5
[*] Diese Rezension schrieb: Winfried Stanzick (2014-01-21)
Hinweis: Diese Rezension spiegelt die Meinung ihres Verfassers wider und muss nicht zwingend mit der Meinung von versalia.de übereinstimmen.