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Jim Morrision - Die kompletten Songtexte
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Morrision, Jim:
Die kompletten Songtexte

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(Bücher frei Haus)

„Als die ersten Manager der Doors versuchten Jim von der Gruppe wegzulocken“, erzählt Danny Sugarman im Vorwort zu dieser Ausgabe der kompletten Songtexte der Gruppen The Doors, „wurden sie ausbezahlt und die Verträge annulliert; der Roadie wurde Repräsentant der Doors. Niemand versuchte jemals wieder einen Keil zwischen Jim und die Band zu treiben.“ Dass Danny Sugarman selbst dieser Repräsentant der Gruppe nach außen wurde, unterschlägt er in aller Bescheidenheit, denn wie kaum ein anderer war er nicht nur einer der ersten Fans der Gruppe, sondern arbeitete auch fleißig am Heldenmythos der Band mit, indem er Leserbriefe beantwortete. Jim Morrison hätte ohne die anderen Doors niemals so gut funktioniert und Sugarman fügt auch hinzu, dass einige der bekanntesten Lieder der Band gar nicht von Morrison, sondern von Krieger, dem „Flamenco-Gitarritsten“, stammten und fast Morrison-typischer waren als Morrisons Texte selbst.

“Come“
Neben „Love me Two Times“ und „Touch Me“ natürlich vor allem der Welthit der Band, „Light my Fire“. Ich war nie ein großer Fan dieses Liedes, da es einfach zu oft rauf und runtergespielt wurde und wird und die meisten Leute, die glauben die Doors zu kennen, nur dieses eine vermaledeite Lied kennen. Aber trotz dieser grundsätzlichen Abneigung gegen den Doors-Hit schlechthin, wird jeder objektive Kritiker zugeben müssen, dass es schlichtwegs genial ist, da es sich nicht nur herrlich für Live-Improvisationen eignet, sondern auch eine tatsächlich orgiastische Liedstruktur hat, die ihren Höhepunkt nach der Instrumentalreise durch den Kosmos in einem schlichten „come“ feiert und bis zum tatsächlichen Ende des Liedes in die Länge zieht. Keine ejaculatio praecox, vielmehr eine ejaculatio continuato in permanentis.

Am Anfang stand das Ende
Und wo wir schon bei den sexuellen Allegorien der Doors-Texte sind, sei hier am Anfang dieser Rezension der kompletten Songtexte der Doors in Englisch/Deutscher Ausgabe vom Schirmer/Mosel Verlag auch gleich das Ende erwähnt, nämlich „The End“, der letzte Song auf dem Debutalbum der selbstbetitelten Platte „The Doors“. Paul Rothschild, der bei der Plattenaufnahme damals am Mischpult saß, erzählt in einem in vorliegender Publikation abgedruckten Interview, dass er niemals so angerührt worden sei, wie bei der Aufnahme dieses bereits genannten Stücks. Erstmals in der Geschichte des Rock hätte ein wirkliches Drama auf Tonband stattgefunden. Die Ödipus-Sage, die Morrison intonierte, war so packend, dass sogar die Tontechniker zum Publikum des antiken Dramas wurden und die Band den Song im ersten Take unterbrachte, obwohl Morrison am Tag zuvor Acid geschluckt hatte. „Es handelt sich um einen jener seltenen Fälle, wo ein Stück Musik auf dem Gipfel seiner Reife in einem Studio eingefangen wurde.“

Hitfabrik The Doors
Beim „Alabama Song“, einer Hommage an Kurt Weill und Bertolt Brecht wurde außerdem ein sog. Marxaphone, eine Autoharp verwendet und genüßlich auf die Original-Zeile „Show us the way to the next little dollar, oh, don’t ask why“ verzichtet, erzählt Rothchild bereitwillig. Denn darum war es den Doors nie gegangen oder zumindestens Jim Morrison nicht. Er wollte die Entfesselung aller Sinne und den Durchbruch auf die andere Seite. In einem anderen Beitrg wird dies auch von Paul Williams bestätigt, der als Journalist von „Rock is Rock“ über die Doors berichtete und eine liebevolle Interpretation des Songs „Soul Kitchen“ beisteuert. Dieser Song vom Debutalbum hat es ihm besonders wegen der Zeile „Learn to forget“ angetan, denn die stehe eigentlich kontrafaktisch zum anderen Geschehen im Song. „Soul Kitchen“ ist für Williams ein „Katalysator mit mehr Potential Wahrheit zu schaffen, als irgend etwas seit dem mittleren Faulkner“. So wünscht man sich Musikkritiken.

Die Schirmer/Mosel Ausgabe der kompletten Songtexte der Doors liegt zweisprachig vor und wird durch einige Texte zu den verschiedenen Alben der Doors und Songtexten, die in der damaligen Zeit entstanden, ergänzt. Außerdem finden sich viele Fotos der Band in Farbe und Schwarz/Weiß, ein wunderbarer Reisführer durch eine intergalaktische Reise auf Planeten mit Namen wie „Strange Days“, „Soft Parade“, „Morrison Hotel“, „L.A. Woman“ und „An American Prayer“, das posthum erschien und den Dichter Morrison hervorhob.

Jim Morrision & The Doors
Die kompletten Songtexte
Englisch/Deutsche Ausgabe
Schirmer/Mosel Verlag

[*] Diese Rezension schrieb: Jürgen Weber (2014-02-18)

Hinweis: Diese Rezension spiegelt die Meinung ihres Verfassers wider und muss nicht zwingend mit der Meinung von versalia.de übereinstimmen.


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