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Rezensionen  
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Lajos Nagy - Der wogende Balaton
„Dem Publikum neue Werte aufzudrängen, die es nicht will,
ist die wichtigste und schönste Mission des Verlegers.“
Mit diesem Diktum von Samuel Fischer aus dem Jahr 1859 als Motto geht ein neuer Verlag in Wien an die Öffentlichkeit. Er nennt sich Nischen Verlag und hat mit seinem ersten Programm drei Bücher publiziert aus der Geschichte Ungarns im 20. Jahrhundert.
Eines davon ist der hier vorliegende Band mit Erzählungen des 1953 geborenen freien Schriftstellers Lajos Nagy, der in Budapest lebt und in Ungarn bisher über ein Dutzend Bücher veröffentlicht hat, Romane, Novellen, Gedichte und Dramen. Er gilt in Ungarn als der vielleicht versierteste Sprachkünstler seiner Generation.
Die hier vorlegenden 16 Erzählungen zeichnen Porträts von Menschen und Situationen aus dem Alltag im heutigen Ungarn. Sie tun das mit viel Humor und sprachlicher Finesse. Immer wieder nimmt Nagy das Milieu des ungarischen Kleinbürgertums auf die Schippe. Mit vielen Sprachspielen gespickt erzählen die Novellen von Leid und Glück, von Gier und Sexualität.
Es sind anspruchsvolle Erzählungen voller Hintersinn und verdeckten Anspielungen, nicht immer leicht zu lesen. Man kann den Nischen Verlag nur ermutigen, einen der neueren Roman von Nagy dem deutschen Publikum in der nächsten Zeit zu präsentieren.
Lajos Parti Nagy, Der wogende Balaton, Nischen Verlag 2012, ISBN 978-3-9503345-2-4
[*] Diese Rezension schrieb: Winfried Stanzick (2013-06-12)
Hinweis: Diese Rezension spiegelt die Meinung ihres Verfassers wider und muss nicht zwingend mit der Meinung von versalia.de übereinstimmen.
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