Die Kompetenz in Fragen der Ökologie und der Nachhaltigkeit kann man beiden Teilnehmer des in diesem Buch dokumentierten Gespräches nicht absprechen. Klaus Töpfer und Ranga Yogeshwar haben, ganz unterschiedlichen Generationen angehörend, in der Vergangenheit gezeigt, dass sie lernfähig sind, und auch von lange vertretenen Positionen sich abwenden, wenn sie sich als untragbar herausgestellt haben.
Insbesondere bei der Einschätzung der Nutzung der Atomenergie haben beide früher andere Positionen vertreten. Nun, nach der Katastrophe von Fukushima, fragen sie sich, ob dieses Mal, anders als nach Tschernobyl, ein neues Zeitalter angebrochen ist.
Eins ist klar: nicht nur Fukushima, sondern auch viele andere Ereignisse und Entwicklungen wie etwa der Kollaps der Finanzsysteme zwingen zu neuem Nachdenken. In diesem lesenswerten Gespräch wird in vielen Schleifen immer wieder deutlich, dass man die Energiewende nicht isoliert betrachten kann, sondern dass die Krisen der Energie-, der Klima- und der Sicherheitspolitik und der Zustand der Finanzsysteme unauflösbar zusammenhängen.
Und Töpfer und Yogeshwar machen deutlich: Es ist nicht zu spät. Nach wie vor haben die Menschen die Chance, die Welt und ihr Verhalten zu ändern. Auch und gerade für die zukünftigen Generationen, denen sich beiden als leidenschaftlichen Familienväter verbunden wissen.
Klaus Töpfer, Ranga Yogeshwar, Unsere Zukunft. Ein Gespräch über die Welt, DTV 2013, ISBN 978-3-423-34781-5
[*] Diese Rezension schrieb: Winfried Stanzick (2013-06-13)
Hinweis: Diese Rezension spiegelt die Meinung ihres Verfassers wider und muss nicht zwingend mit der Meinung von versalia.de übereinstimmen.