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Alois Niederstätter - Geschichte Österreichs
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Niederstätter, Alois:
Geschichte Österreichs

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(Bücher frei Haus)

„Austriae est imperare orbi universo“, also auf Deutsch in etwa: Allein Österreich den Erdkreis (die Welt) zu beherrschen. Das sog. AEIOU ist eine der vielen Sinnsprüche aus Österreichs Geschichte, die helfen, die mannigfaltige und teilweise komplizierte Vergangenheit dieses zentraleuropäischen Staates zumindest überblicksmäßig zu erfassen. Auch in Alois Niederstätters „Geschichte Österreichs“ steht der Anspruch „sich einen Überblick zu verschaffen“ im Zentrum, denn in dem bei Kohlhammer erschienen Werk werden immerhin 2000 Jahre Geschichte auf nur 300 Seiten abgehandelt. Der geschichtliche Bogen der hier gespannt wird reicht also von „An der Peripherie des Römischen Reichs“ bis ins neue Millenium und diese Schwierigkeit zu überbrücken, nämlich für so viele Dinge nur so wenig Platz zur Verfügung zu haben ist sicherlich gelungen überwunden worden. Die vorliegende Publikation baut im Wesentlichen auf eine beinahe bis aufs Gerippe ‚abgespeckte‘ Kurzfassung der insgesamt 15-bändigen Geschichte Österreichs, die unter der Herausgeberschaft Herwig Wolframs zwischen 1994 und 2006 im Wiener Ueberreuter-Verlag erschienen ist auf. Zu diesem Werkt hat Alois Niederstätter zwei Bände beigesteuert, nämlich über die Zeit zwischen 1278 und 1522. Trotz dieser „Vorbelastung“ sind in „Geschichte Österreichs“ die einzelnen Zeitepochen natürlich ausgeglichen verteilt worden.

Das oben bereits angesprochene A.E.I.O.U. stammt übrigens aus der Zeit Kaiser Friedrich II (1415–1493) der den Wahlspruch als Signatur auch auf seinem Tafelgeschirr, seinem Wappen sowie auf Bauwerken, wie der etwa der Burg in Wiener Neustadt, dem Linzer Schloss, sowie an Dom und Burg in Graz, anbringen hatten lasen. Unter Erzherzogin Maria Theresia sei dieser Wahl- und Eignungsspruch auch im Wappen und auf der weltältesten Militärakademie (1752) in Wiener Neustadt angebracht gewesen. Er sei auch heute noch das Wappen und Siegelring der Absolventen der Akademie, das heißt der ausgemusterten Jungoffiziere, heißt es in etwa auf dem gleichnamigen online-Portal des Austria-Forums „aeiou“, das die wichtigsten Informationen über Österreichs Geschichte auch in einem Online-Portal zugänglich macht. Bei Alois Niederstätter findet sich aber eine leicht lesbare, solide und kenntnisreiche Überblicksdarstellung, in der alle Epochen der österreichischen Geschichte angemessene Berücksichtigung finden: So schreibt etwa ein Rezensent Thomas Winkelbauer (selbst Geschichte-Professor), dass rund 60 Prozent des Textes (151 Seiten) der Zeit bis 1792 gewidmet sind und etwa 40 Prozent (100 Seiten) den gut 200 Jahren von 1792 bis 2007. „Die Darstellung der Geschichte Österreichs seit 1918 kommt aber vielleicht doch etwas zu kurz (17,5 Prozent des Textes)“, so Winkelbauer weiter.

Während ja die meisten der bisherigen „Geschichte Österreichs“-Schreiber in einer gesamtösterreichischen Perspektive eher aus dem Osten (Wien, aber auch Graz) kamen, ist Alois Niederstätters Sicht aus dem äußersten Westen des Bundesgebietes, nämlich Vorarlberg, eine wohltuende föderalistische Alternative. Das übersichtliche und leicht lesbare Werk verzichtet auf Abbildungen, hat dafür aber, was für ein für die Prüfungsvorbereitung gedachtes Werk sehr wichtig ist, eine Zeittafel, neun Karten und fünf Stammtafeln.

Alois Niederstätter
Geschichte Österreichs.
Stuttgart: Kohlhammer Verlag 2007.
ISBN 978-3-17-019193-8; 299 S.; € 26,00.

[*] Diese Rezension schrieb: Jürgen Weber (2013-02-02)

Hinweis: Diese Rezension spiegelt die Meinung ihres Verfassers wider und muss nicht zwingend mit der Meinung von versalia.de übereinstimmen.


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