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Archiv klassischer Werke
 
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Der eifersüchtige Knabe Clemens von Brentano
Es stehen drey Stern' am Himmel,
Die geben der Lieb' ihren Schein:
»Gott grüß euch, schönes Jungfräulein,
Wo bind' ich mein Rösselein hin?«
»Nimm du es, dein Rößlein, beim Zügel, beim Zaum,
Bind's an den Feigenbaum.
Setz dich ein' kleine Weile nieder,
Und mach mir eine kleine Kurzweil.«
»Ich kann und mag nicht sitzen,
Mag auch nicht lustig seyn,
Mein Herz ist mir betrübet,
Feinslieb von wegen dein.«
Was zog er aus der Taschen?
Ein Messer, war scharf und spitz,
Er stachs seiner Lieben durchs Herze,
Das rothe Blut gegen ihn spritzt.
Und da ers wieder herausser zog,
Von Blut war es so roth:
»Ach reicher Gott im Himmel,
Wie bitter wird mir der Tod!«
Was zog er ihr abe vom Finger?
Ein rothes Goldringelein,
Er warfs in fliessend Wasser,
Es gab seinen klaren Schein:
»Schwimm hin, schwimm her, Goldringelein!
Bis an den tiefen See!
Mein Feinslieb ist mir gestorben,
Izt hab ich kein Feinslieb mehr.«
So gehts, wenn ein Mädel zwei Knaben lieb hat,
Thut wunderselten gut;
Das haben wir Beyd' erfahren,
Was falsche Liebe thut.
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