Biographien Rezensionen Diskutieren im versalia-Forum Das versalia.de-Rundschreiben abonnieren Service für Netzmeister Lesen im Archiv klassischer Werke Ihre kostenlose Netzbibliothek

 



Save Ukraine!
Save Ukraine!


Love all Animals

Literaturforum: Am Weg


Aktuelle Zeit: 26.04.2024 - 04:26:25
Hallo Gast, Sie sind nicht eingeloggt!
Suche | Mitglieder | Neu | Statistik

Forum > Prosa > Am Weg
Seite: 1
[ - Beantworten - ] [ - Drucken - ]
 Autor
 Thema: Am Weg
Wittgenstein
Mitglied

20 Forenbeiträge
seit dem 30.07.2006

     
Eröffnungsbeitrag Abgeschickt am: 21.02.2007 um 20:04 Uhr

Ich bin am Weg. Das heißt, ich denke mir meinen Weg, denke mich vor meinem geistigen Auge an ihm entlang; er windet sich vorbei an Hügeln und Gräben, führt sogar über manche Brücke. Die Brücken sind dabei der interessanteste und spannendste Teil des Weges. Sie verbinden zwei von einander getrennte Räume der Landschaft in meinem Kopf, die sich vorher noch nicht begegnet waren. Die Brücken sind damit so was wie Selbstgespräche, in denen sich ein Teil von mir erstmals mit einem anderen unterhält. Es ist ein durchaus hitziges Gespräch; ein Streit, in dem Entscheidungen fallen, die Karten neu gemischt werden. Es ist danach erst so richtig klar, wohin der Weg führen wird.
Am Weg: Angst, die Brücken nicht überqueren zu können: was wenn zu hohe Brückenmaut verlangt wird? Wird sich ein Fährmann finden, der mich über die Gräben führt? Zuversicht, schnell genug an den Brücken angekommen zu sein. Schnell genug den Blick in die Gräben werfen können, die die Brücken überspannen. Leichtes Frösteln, die Anstrengung des seelischen Dauerwanderns macht sich bemerkbar. Der Geist verlangt nach Energie und Nahrung. Pause. Rast – wer rastet rostet doch nicht, sondern kann sich umdrehen und den Weg, den er bereits zurückgelegt nochmals erblicken.
Am Weg: Glaube, an das was noch kommen könnte und Wissen, um das was schon war und damit auch nicht mehr kommen kann. Sich selber kennen zu lernen, indem man den eigenen Schatten beim Wandern durch verschiedene Landschaften beobachten kann. Schön dabei zu sehen, dass der Schatten mit der Entfernung, die man zurücklegt wächst. Unglaublich zu sehen, wie der Schatten immer genauer seinem Urheber gleicht.
Am Weg. Kommen und Gehen und dann doch noch zu wissen, wo man gerade ist; vielleicht sogar, wo man sein möchte. Nur eines: Wenn ich mir bisher den Weg zu Ende dachte, führt er an seinem Zielpunkt schnurstracks zu einem Graben, an dem es noch keine Brücke gibt. Einen Schritt weiter und man fällt, kann sich selber beim Sturz in die Tiefe beobachten und Schreien zuhören. Was bedeutet das? Man muss eine Brücke auch über diesen Graben bauen.
Ich gehe in den Schuppen die Ziegel und sonstigen Materialien holen, die ich dafür brauche.


ICH-AG. Hauptaktionäre Mami und Papi.
Nachricht senden Zitat
Seite: 1
[ - Beantworten - ] [ - Drucken - ]
Forum > Prosa > Am Weg



Sie möchten hier mitdiskutieren? Dann registrieren Sie sich bitte.




Buch-Rezensionen:
Anmelden
Benutzername

Passwort

Eingeloggt bleiben

Neu registrieren?
Passwort vergessen?

Neues aus dem Forum


Gedichte von Georg Trakl

Verweise
> Gedichtband Dunkelstunden
> Neue Gedichte: fahnenrost
> Kunstportal xarto.com
> New Eastern Europe
> Free Tibet
> Naturschutzbund





Das Fliegende Spaghettimonster

Ukraine | Anti-Literatur | Datenschutz | FAQ | Impressum | Rechtliches | Partnerseiten | Seite empfehlen | RSS

Systementwurf und -programmierung von zerovision.de

© 2001-2024 by Arne-Wigand Baganz

v_v3.53 erstellte diese Seite in 0.040767 sek.