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Literaturforum: vermissten-anzeige


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Forum > Prosa > vermissten-anzeige
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 Thema: vermissten-anzeige
raindrops
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Eröffnungsbeitrag Abgeschickt am: 18.08.2008 um 17:24 Uhr

Orpheus stützte seinen Kopf auf die linke Hand. Er war niedergeschlagen. „Darf ich rauchen?“ fragte er den Uniformierten, der ihm auf der anderen Seite des Tisches gegenübersaß. Der rückte gnädig einen blitzblanken Aschenbecher vor Orpheus hin und schaute ihm mitleidig ins verweinte und von Schlaflosigkeit zerfurchte Gesicht. „Seit wann ist Ihre Frau verschwunden?“
„Seit drei Tagen,“ sagte Orpheus und schüttelte unablässig den Kopf, als könne er es immer noch nicht glauben.
„Hatten Sie Streit?“ fragte der Polizist. `
„Nein.“

Im Gegenteil. Sie hatten sich geliebt. Eine halbe Nacht lang, und das nach gut 20 Ehe-Jahren. Orpheus hatte sich wieder einmal verausgabt, hatte in dieser Nacht nicht genug bekommen können. Diese wunderschöne Frau. Wie sie vor ihm dalag, sich unter seinen Berührungen seufzend hin und her wand. Er wusste ganz genau, wie er sie befriedigen konnte. Und er machte nicht Schluss, bevor es ihm nicht gelungen war. Nie. Es gehörte einfach zu seiner Vorstellung von sich selbst, seine Frau bis zum Höhepunkt zu bringen. Sie konnte ihm nicht entkommen. Sie flehte ihn sogar an, weiterzumachen. Er liebte ihn, diesen Augenblick, von dem an er wusste, dass sie ihm ausgeliefert war. Dass es kein Zurück gab. Sie konnte ihm nicht entkommen. Es gab da immer diese spezielle Art des Seufzens, mit dem sie sich ihm ergab. Ob sie wollte oder nicht. Er steuerte sie auf den Orgasmus hin, und er fühlte sich dabei, als sei er Herr des Universums. Er machte nie Schluss, und mochte es Stunden dauern, bevor er nicht dieses Zusammenziehen ihrer Vagina und dieses Zucken spürte. Sie kam immer, und zwar in seinem Tempo. Ohne Ausnahme.
Nicht so wie die anderen Frauen, die er natürlich auch gehabt hatte in all diesen Jahren. Die, die ihm etwas vorspielten. Die, die ihm ihre Fantasien verrieten. Die, die gefesselt werden wollten. Die käuflichen. Orpheus probierte alle Spielarten der weiblichen Sexualität aus, zuerst an anderen Frauen, aber dann auch an seiner eigenen. Nichts an ihr blieb ihm verborgen. Er schaute in die verborgensten Falten ihrer Schamlippen, in die Tiefe ihrer Gebärmutter und den abgründigsten Teil ihrer Fantasien. Zwanzig Jahre sind eine lange Zeit. Und immer gab es Neues an ihr zu entdecken. Und zu erobern.
Eines Nachts, vielleicht vor zehn Jahren oder so, gab Orpheus seiner Frau einen neuen Namen. Eurydike. Im Alltag durfte sie Mathilde sein. Aber beim Sex war sie Eurydike. Seine Erfindung. Es genügte oft schon das leise Aussprechen dieses Namens, um Mathilde zur seufzenden Eurydike werden zu lassen, die sich nach Orpheus Berührungen sehnte, sich von ihm beherrschen lassen wollte. Er erweiterte beständig das Repertoire seiner Macht.
Natürlich hatten sie Streit gehabt vor dieser Liebesnacht. Aber das ging diesen Polizisten ja nichts an. Es war ja auch nur eine Belanglosigkeit gewesen. Das Fernsehprogramm. Mathilde hatte sich geweigert, mit ihm eine Reportage über die weibliche Lust anschauen zu wollen. Sein Lieblingsthema. Er war ein Mann, der sich mit diesem Thema ernsthaft auseinandersetzte. Das kam ihr doch zugute, wenn sie wieder Eurydike war. Er verstand bis heute nicht, warum sie sich dagegen gewehrt hatte.
Es interessiere sie nicht, hatte sie gesagt, war aufgestanden und in ihr Arbeitszimmer gegangen! Um zu lesen! Er solle die Sendung allein anschauen, hatte sie kaltschnäuzig gemeint. Ihr Buch sei gerade so spannend. Wie konnte sie ein Buch diesem Thema vorziehen! Ihm, Orpheus, vorziehen! Sicher, es war ungerecht von ihm gewesen, ihr vorzuwerfen, dass sie eine verklemmte, gehemmte Frau sei. Das war sie nicht, das wusste er. Mit keiner einzigen Frau, die er je gekannt hatte, konnte er beim Sex so hemmungslos sein. Er liebte dieses Seufzen, das der endgültigen Hingabe, der Selbstaufgabe, voranging. Wie sie in ihn, in sein Universum hineinfloss, ob sie nun wollte oder nicht. Es gab keinen Moment in seinem Leben, den er mehr liebte, keinen eindrucksvolleren Moment seiner Allmacht.
Natürlich hatte er sie geschlagen. Aber nicht so fest, dass sie Schmerzen leiden musste. Oder gar verunstaltet war. Er war ihr in das Lesezimmer gefolgt, randvoll mit Ärger. Zuerst hatte er sie geschlagen, und dann aufs Bett gestoßen, auf dem sie eigentlich lesen hatte wollen. Sie konnte ja am nächsten Tag lesen, wenn er außer Haus war. Er verdiente bei weitem genug, um ihr die Mühsal eines weiblichen Arbeitslebens zu ersparen. Und er war ja eigentlich ganz froh, dass sie gerne las – Liebesromane, Krimis und psychologische Ratgeber. Einmal, es war schon ein paar Jahre her, hatte er eines dieser modernen Emanzipationsbücher bei ihr gefunden. Er konnte sich an den Titel nicht mehr erinnern. Irgendwas mit „Wut“. Das hatte er schlicht und einfach im Altpapier entsorgt. Sie hatte eh nie danach gefragt. Vielleicht war es ihr gar nicht aufgefallen. Unbedeutendes hetzerisches Machwerk.
Wie sie dann da so auf dem Bett lag, von ihm hingeworfen, da hatte es ihm ja auch schon wieder leid getan. So ein unsinniger Streit. Sein Schwanz versteifte sich. Dabei war der letzte Sex noch keine 12 Stunden her gewesen. Man stelle sich vor, dieses Begehren noch nach 20 Ehe-Jahren! Sie hatte geweint, oder zumindest gejammert, wenn er sich recht erinnerte. Was war ihm anderes übrig geblieben, als sie ganz zart zu streicheln. „Es tut mir leid,“ hatte er gesagt und sie auf den Haaren und auf den Wangen, auf den Oberarmen liebkost. „Es tut mir wirklich leid, ich wollte dir nicht wehtun. Ich liebe dich, Eurydike.“ Und bevor sie sich ihm noch entziehen hatte können, hatte er ihre Brust berührt. Er wusste immer genau, wie sie reagieren würde. Es war immer dasselbe, diese Frau funktionierte so wunderbar einfach. Die Brustwarzen hatten sich versteift, während sie noch Tränen in den Augen hatte.
So ein Streit setzte gewaltige Emotionen frei, das hatte Orpheus schon längst begriffen. Sex unter Tränen war einfach am geilsten. Versöhnungs-Sex, nannte er es bei sich. Und darum, ehrlich gesagt, provozierte er ja auch manchmal künstlich einen Streit wegen Kleinigkeiten. Einmal hatte er sie – unglaublich, aber wahr – wegen eines herumliegenden Staubtuches als „schlampige Hure“ bezeichnet. Natürlich hatte er es nicht so gemeint. Er verstand sofort, dass sie deshalb gekränkt sein musste. Er überzeugte sie anschließend davon, dass es ihm nur so herausgerutscht war, aus momentanem Ärger, und weil es in der Schule viel Stress gegeben hatte. Aber in Wahrheit sei sie die schönste Frau, die er jemals in seinem Leben gefickt hatte. Sie gehörte nur ihm.

Stolz legte Orpheus eine bunte große Fotografie auf den Schreibtisch des Polizisten. „Mathilde Berger, 43, 170 cm groß, schlank, rötlich gefärbte halblange Haare, Beruf: Hausfrau, keine Kinder, wohnhaft in Schwarzbach am Walde, abgängig aus dem ehelichen Hause seit 1. Oktober 2002,“ sagte der Polizist in eine Art Mikrophon, an dessen anderem Ende offenbar irgendwo auf einer anderen Dienststelle eine Kanzleikraft mitschrieb oder ein Tonband mitlief. „Ein Verbrechen kann laut Ehemann Prof. Dr. Orpheus Berger, 59, Direktor des Kulturgymnasiums Freistatt, nicht ausgeschlossen werden. Die Frau ist bisher niemals abgängig gewesen. Für ihr plötzliches Verschwinden gibt es keinen ersichtlichen Grund. Eine Fahndung wird eingeleitet.“
Der Polizist betrachtete die Fotografie. Orpheus interpretierte seinen Blick so, dass ihm die Frau gefiel. Es war ja auch wirklich eine wunderschöne Aufnahme. Mathilde war an einen Baumstamm gelehnt, Orpheus hatte das Bild selbst bei einem Waldspaziergang aufgenommen. Niemand sollte sagen, dass er sich nicht auch außerhalb des Bettes um seine Frau kümmerte, auch wenn sie Mathilde war. Er brachte ihr Geschenke mit, zum Zeichen seiner Liebe. Er lobte sie. Er unternahm etwas mit ihr. Man konnte ja nie wissen, ob sich nicht aus der einen oder anderen Aktivität zufällig erotische Situationen ergeben würden. So wie damals, als dieses Foto aufgenommen wurde. Mitten im Wald hatte Orpheus mit Eurydike gevögelt. Sie hatte zwar panische Angst gehabt, dass jemand vorbeikommen könnte. Aber der Triumph, als ihr Orpheus trotzdem einen schnellen Orgasmus entlockte, auf dem frisch duftenden Waldboden, war unvergleichlich und unvergesslich gewesen. Er erinnerte sich noch gut an seine Ejakulation, die einfach kein Ende nehmen hatte wollen. Seither liebte es Orpheus, Mathilde auch halböffentlich, wann immer sich eine Gelegenheit bot, in Eurydike zu verwandeln. Seine Liebe war einfach grenzenlos und wuchs von Jahr zu Jahr.

„Wirklich eine hübsche Frau!“ sagte der Polizist. „Könnte es nicht sein, dass sie einen Liebhaber hatte? In den meisten Fällen verschwinden Erwachsene aus Liebesgründen.“
Orpheus wies diese Vermutung empört von sich. „Unmöglich,“ sagte er im Brustton der Überzeugung. In der Hose protestierte sein Schwanz. Allein das Ansinnen, Eurydike könnte mit einem anderen durchgebrannt sein, brachte Leben in sein „Instrument“, wie er ihn für sich gern liebevoll bezeichnete.
„Undenkbar! Sie hatte bei mir alles, was sie brauchte. Ich vergöttere sie.“
Der Polizist strich mit seinen Fingern über das Foto im A4-Format. Orpheus deutete dies als Bewunderung. Aber dann fiel er verzweifelt in sich zusammen. Er hatte wirklich große Sorge um seine Frau. Schon bald drei Tage war sie nicht zurückgekommen. Sie war zu Mittag des 1. Oktober nicht da gewesen, als er von der Arbeit nach Hause kam. Sie war am Handy nicht erreichbar gewesen, er hatte den Nachmittag abgewartet. Aber dann hatte er die ganze Nacht über angerufen und verzweifelte Nachrichten auf der Mobilbox hinterlassen. Er hätte doch lieber gleich am nächsten Morgen eine Vermisstenanzeige aufgeben sollen. Aber er wollte nicht als panischer Kasperl auf der Polizei erscheinen, nur weil seine junge Frau eine Nacht lang nicht nach Hause gekommen war. Wie hätte das ausgesehen in den Augen der Beamten? Aber in der Nacht des 3. Oktober trieb es Orpheus schließlich doch auf diesen Gendarmerieposten, auf der ein einziger Beamter Dienst hatte.
„Vielleicht ist sie entführt worden!“ sagte Orpheus dramatisch und zündete sich eine weitere Zigarette an. Fünf Monate hatte er nicht mehr geraucht. Und jetzt war er rückfällig geworden. Sehr ärgerlich. Er verspürte Wut auf Mathilde. Sie war schuld. Er dämpfte die Zigarette gleich wieder hektisch aus.
„Entführungen kommen eher nur in Kriminalfilmen vor,“ meinte der Gendarm milde. „Ich glaube, Ihre Frau wird in ein paar Tagen wieder freiwillig zurückkommen. Das ist in den meisten Fällen so. Haben Sie schon bei ihren Freundinnen und ihrer Familie nachgefragt?“
„Sie hat keine Freundinnen,“ sagte Orpheus. „Ich habe natürlich im Tennisklub nachgefragt, wo sie ab und zu Trainingsstunden nimmt und ein Doppel spielt. Aber niemand kann sich ihr Verschwinden erklären. Sie hatte auch keine Termine ausgemacht. Ihre Eltern sind beide bereits verstorben, ihr Bruder lebt in Italien. Sie hatte kaum mit ihm Kontakt.“
„Aber mit irgend jemand muss Ihre Frau doch Kontakt gehabt haben,“ forschte der Beamte weiter.
„Wissen Sie, ich habe mich sehr um sie gekümmert. Als Schuldirektor habe ich auch viel Freizeit. Wir sind ein Herz und eine Seele. Wir haben viel gemeinsam unternommen. Und wenn ich mal keine Zeit für sie hatte, dann wusste ich immer, was sie gerade tut. Unsere gemeinsamen Freunde haben auch keine Erklärung für ihr Verschwinden. Meine Mutter, die uns öfter besucht, und die meine Frau sehr gern hat, ist auch ganz verzweifelt.“
Das mit den gemeinsamen Freunden war natürlich nur so dahin gesagt. Orpheus hatte noch niemandem von Mathildes Verschwinden erzählt. Nur seiner Mutter. Orpheus versuchte die Tränen zu unterdrücken, als er an die besorgte zittrige Stimme der 81-Jährigen dachte. Aber es gelang ihm nicht. Er verbarg sein Gesicht in den Händen.
„Nun beruhigen Sie sich doch!“ sagte der Gendarm. „Wir werden nach Ihrer Frau fahnden. Und in dem Augenblick, wo sie ihr Handy einschaltet, können wir auch feststellen, wo sie sich gerade aufhält. Ist sie eigentlich mit einem Auto unterwegs?“
„Ja. Sie hat von mir erst vor zwei Jahren einen kleinen roten Mazda Demio geschenkt bekommen. Nagelneu. Das Kennzeichen ist sogar ein auffälliges Wunschkennzeichen FR-eury2.“ Orpheus machte eine Pause und setzte dann erklärend nach: „ ‚FR-eury1’ – das ist schon lange das Kennzeichen meines eigenen Wagens.“
Der Gendarm schaute leicht befremdet auf Orpheus, verzichtete aber auf eine Nachfrage und ergänzte seine Tonaufnahme: „Frau Mathilde Berger ist wahrscheinlich mit einem roten Mazda Demio, Baujahr 2000, Kennzeichen FR-eury2, unterwegs.“
Der Gendarm erhob sich. Er konnte für Orpheus jetzt nichts mehr tun. „Nehmen Sie ein Schlafmittel und beruhigen Sie sich. 99 Prozent solcher Fälle sind wirklich völlig harmlos.“ Er begleitete den Schuldirektor zur Ausgangstür. „Warum heißen Sie eigentlich Orpheus, das ist doch ein ungewöhnlicher Name. Er stammt, glaub ich, aus der griechischen Sagenwelt, oder?“ Der Gendarm war stolz, seine Belesenheit andeuten zu können. Immerhin hatte er es mit einem Schuldirektor zu tun.
Orpheus nickte, putzte seine Brille und lächelte nachsichtig. Diese Frage war ihm schon oft gestellt worden. „Meine Eltern liebten beide die griechische Mythologie. Und das Schicksal von Orpheus und Eurydike ist ihnen beiden immer sehr nahe gegangen. Aus diesem Grund nenne ich meine Mathilde auch manchmal liebevoll Eurydike“, verriet er. „Auch ich könnte zum zauberhaften Sänger werden, um sie wieder zum Leben zu erwecken, so sehr liebe ich sie.“
Orpheus verabschiedete sich mit Handschlag von dem Beamten.
Der sagte: „Wir verständigen Sie sofort, wenn wir Näheres wissen. Bitte melden aber auch Sie uns, wenn Ihre Frau wieder zurück ist.“


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1. Antwort   - Permalink - Abgeschickt am: 19.08.2008 um 00:03 Uhr

Diese Nachricht wurde von almebo um 00:39:54 am 19.08.2008 editiert

Diese Nachricht wurde von almebo um 00:33:10 am 19.08.2008 editiert

Warum so lang, liebe Raindrops ???
Ich hab`s etwas kürzer gestaltet!

Ich hatte grade Feierabend
und einen sehr sehr schweren Tag
da kam im Laufschritt hörbar trabend
Orpheus und mit einem Schag

setzt er sich mir nun gegenüber
schaut mich verzweifelt dabei an
sein Weib wär weg, die Zeit schon drüber
Vermißtenanzeig`.......sagt er dann

Wollt grad noch einen, Mord nachgehen
ein Kindesmord, der grausam war
ich konnt Orpheus nicht verstehen
als ich ihn ängstlich vor mir sah

Das wär doch nicht Bedeutendes,
dass eine Ehefrau lief weg
denn viele Männer scheuten es
bekämen dennoch keinen Schreck

Herr Kommissar, sagt er nervös
wir hatten wirklich keinen Streit
sie lag vor Stunden noch monströs
ganz splitternackt, als ich sie heiß

genommen hab in wilder Lust
und ich bin sicher auch, sie weiss
als ich ihr fasste an die Brust
ganz feste und bestimmt nicht "leis"

Wie ich sie brachte zur Extase
denn auch bei mir war es die Glut
auch mir tut jetzt noch weh die Blase
als ich mit meinem Liliput

sie zum Orgasmus dabei brachte
und sagen Sie nicht,ich gäb an
als ich im Tiefschlaf dann erwachte
da war sie weg - was fang ich an ?

Denn ohne meine Fantasien
die abgrundtief und triefend sind
lass ich doch meine Frau nicht ziehen
das weiss doch hier schon jedes Kind

Nun gut, ich habe sie geschlagen
doch das ist heute doch normal
Sie werden mir bestimmt jetzt sagen:
Für ihre Frau war das ne Qual !!

Oh nein Herr Kommissar, sie denken
wir hätten uns nicht mehr versöhnt
nach jedem Schlag - wollt sie nicht kränken
hab ich sie stundenlang verwöhnt

Der letzte Sex, so vor 12 Stunden
der unter Tränen ablief - geil
das möchte ich hier froh bekunden
der sorgte, dass er wieder steil

in voller Pracht stand in die Höhe
Sie denken jetzt bestimmt ihr Teil?
Wir hatten zwar nicht sehr viel "Flöhe"
doch das war nicht der Grund als Keil

um ihre Sachen packen und verschwinden
wenn sie nicht kommt, nehm ich ein Seil
ich könnt es niemals überwinden
wenn Eurydike auf der "ZEIL"

in Frankfurt mit dem kleinen Täschchen
auf einem Bürgersteig nun steht
und trinkt sich Mut an mit nem Fläschchen
auch Männerfang dabei jetzt geht

Frau Berger heisst sie dreiundvierzig
so 170 schlank und fesch
mit roten Haaren noch recht würzig
wenn sie zurückkehrt ich sie dresch!

Herr Orpheus, sag ich ganz benommen
wir geben eine Fahndung raus
sie wird bestimmt nach hause kommen
und machen sie sich nichts daraus

Vielleicht im Bette auf sie wartend
wie sie es immer schon gewohnt
beeilen Sie sich, wenn schnell startend
dann hat die Rückkehr sich gelohnt !

Gelesen und unterschrieben:
Amadeus Orpheus


Kriminal Hauptkommissar: Wanninger


Gute Nacht allerseits
KHK Wanninger ist hundemüde und geht in`s Bett!


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2. Antwort   - Permalink - Abgeschickt am: 19.08.2008 um 08:27 Uhr

das gedicht ist aber auch lang!!!

eines zeigt mir aber dein gedicht doch: die wichtigen "elemente" meines textes (soll der anfang einer längeren geschichte sein), z.b. die charakterisierung des protagonisten, kommen offenbar rüber. ich dachte nur, es sei vielleicht dieser orpheus zu drastisch oder ungut geschildert. obwohl: er soll ein richtiger "ungustl" sein. deshalb habe ich den text hier eingestellt, um zu warten, ob protest kommt.

ob ich dein gedicht nun insgesamt als "veräppelung" verstehen soll, weiß ich nicht. aber wenn man sich hin setzt und so viele strophen schreibt, dann - nehme ich mal an - gab es ein starkes motiv...

lg raindrops


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3. Antwort   - Permalink - Abgeschickt am: 19.08.2008 um 08:57 Uhr

So ist es, lieber Regentropfen !

Etwas derartig "Schlüpfriges" hatten wir ja noch nie in unseren Foren.
Ich war frappierend überrascht über so viel "Mut".

Natürlich hat es mich angeregt und motiviert
darauf zu routinieren. Aber eine "Veräppelung" - wie Du es annahmst, war es nicht!

Ich schwör es! Ha, Ha

Lg

Almebo


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raindrops
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4. Antwort   - Permalink - Abgeschickt am: 19.08.2008 um 09:15 Uhr

ich kenne die gepflogenheiten hier nicht so genau in bezug auf "schlüpfrigkeiten" - daher kann man nicht von mut sprechen sondern nur von ahnungslosigkeit :)


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