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Biographie: André Gide


 
(* 22.11.1869 – † 19.02.1951)

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(Bücher frei Haus)
Gide wurde 1869 in Paris als Sohn eines Juraprofessors geboren. Die väterlichen Vorfahren waren hugenottische Bauern in Südfrankreich gewesen, die Mutter entstammte wohlhabendem Bürgertum der Normandie. Gide wurde protestantisch und puritanisch erzogen. Als Schüler wie auch als junger Mann kränkelte er viel. Bereits in der Oberschule fand er ersten Anschluss an literarisch interessierte Kreise. Ab 1891 veröffentlichte er Texte erzählender Art, teils autobiographisch, oft satirisch (Erstling: „Die Tagebücher des André Walter“)

1895 heiratete er seine Kusine. Die Ehe wurde nie vollzogen. Gide näherte sich nur allmählich der Selbsterkenntnis, homosexuell zu sein. Diesen Prozess und den der Selbstakzeptanz hat er u. a. in „Der Immoralist“, „Stirb und werde“ und „Corydon“ verarbeitet. Gide bekam später eine außerehelich gezeugte Tochter, die er adoptierte.

Er spielte im Literaturbetrieb Frankreichs jahrzehntelang eine bedeutende Rolle. 1908 gründete er mit anderen Autoren die Literaturzeitschrift „Nouvelle Revue Francaise“, deren Chefredakteur er bis 1914 war. Aus der Zeitschrift ging auch ein Buchverlag hervor (später Gallimard).

Gide reiste sein Leben lang viel - u.a. nach Nordafrika, in den Kongo, den Tschad und die Sowjet - und veröffentlichte auch darüber Bücher. Im Übrigen blieb er der Form der mittelgroßen Erzählung zumeist treu (z.B. „Der schlechtgefesselte Prometheus“, „Die Heimkehr des verlorenen Sohnes“, „Die enge Pforte“, „Die Schule der Frauen“). Nach „Der Immoralist“ (1902) schrieb er nur noch zwei Romane, den glänzend ironischen „Die Verliese des Vatikan“ (1914) und seinen größten: „Die Falschmünzer“ von 1926. Er ist Gides Beitrag zur experimentellen Erneuerung der Romanform.

Gide sympathisierte vorübergehend mit dem Kommunismus, rechnete dann aber nach seiner Reise in die Sowjet (1936) mit ihm ab. Während der deutschen Besatzung zog er sich nach Nordafrika zurück und unterstützte General de Gaulle.

1947 erhielt er den Nobelpreis. Er starb 1951. Ein Jahr später wurden seine Werke von der katholischen Kirche auf den Index gesetzt.

Was macht Gides Eigenart als Autor aus? Seine großen Themen sind der Vorrang und die Einzigartigkeit des Individuums und dessen exakte, schonungslose Selbsterforschung – beides in einer Sprache von klassischer Eleganz und Prägnanz. Sartre rühmte 1951 Folgendes an ihm: „Seine Klarheit, seine Hellsicht, sein Rationalismus, seine Ablehnung des Pathetischen …“


Diese Biographie schrieb: Arno Abendschön (2010-08-18)

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