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Flix - Don Quijote
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Don Quijote

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(Bücher frei Haus)

Don Quijote kämpft in dieser Graphic Novel von Flix zwar nicht gegen die sprichwörtlilchen Windmühlen, sondern viel schwerwiegender gegen die Errichtung eines Windmühlenparks, denn diese Energie sei sauberer, als die Atomenergie und müsse deswegen zwar die Landschaft verschandeln, dafür aber könne sie zum Reichtum der armen Region Tobosow beitragen. Die aus dem Nichts auftauchende Tochter Don Quijotes will ihren (dementen) Vater sogleich in die Seniorenresidenz „Cervantes“ (der vielsagende Untertitel der Werbebroschüre lautet: Lebet wohl!), doch dieser will seine Katze Dulcinea (sic!) nicht alleine in dem großen Haus am Land lassen. Wider Willen zieht er vorläufig zu seiner Tochter in die Stadt, die er eigentlich gar nicht als solche anerkennt, und freundet sich mit seinem vermeintlichen Neffen Robin an. Dieser minderjährige Knabe hält sich zwar für den Dark Knight, also den dunklen Ritter, muss jedoch zuerst von seinem Großvater die Manieren lernen, die einen echten Ritter auszeichnen. So wird Robin zu Quijotes Sancho Pansa und sie galoppieren auf ihren Drahteseln zurück in die Steppe, wo Dulcinea schon auf ihr Katzenfutter wartet.

Tobosow ist schön. Tobosow gehört uns
Der angedeutete Handlungsrahmen verrät aber noch nichts über die „hinreißend komische Mischung aus Klassiker und Popkultur, Slapstick und Tragik“, die den Leser auf der Reise der beiden Ausreißer erheitert, geschweige denn lässt sich daraus schon der spannende Showdown ableiten. Denn nicht nur die Katze Dulcinea ist etwas „eigen“, auch ihr Besitzer, der etwa beim Kaffeetrinken immer an Abwaschwasser denken muss (Bild in der Sprechblase: Abwasch mit dreckigem Geschirr) oder seine Hauptaufgabe darin sieht, dass Tobosow so bleibt, wie es ist. „Tobosow ist schön. Tobosow gehört uns.“ Lautet die Losung des belanzten Ritters, der gegen den Windmühlenpark seine Rüstung anlegt und in den Kampf zieht. Die Aufgaben des Knappen sind dabei auch ganz klar definiert: „Egal, was uns zustößt, egal, was ich mache, du greifst nicht ein. Du beobachtest, was passiert und lernst daraus, so viel du kannst.“ Nur leider hält sich Robin Sancho Pansa nicht ganz an seine Aufgabe und so entsteht schlussendlich noch vielmehr Chaos, d.h. er bekämpft Starrsinn mit Starrsinn und so wird dann doch noch alles gut. Und wenn nicht gut, so doch zumindest friedlich.
Wie gut sich ein prä-pubertierender Enkel und sein dementer Großvater verstehen können, ist doch der beste Beweis, dass wir keine Altersheime mehr brauchen, sondern Alt und Jung wieder zusammenleben sollten, auch wenn es dann vielleicht nicht immer ganz so lustig zugeht wie bei Flix.

Flix
Don Quijote
17x24cm, Hardcover, 136 Seiten

[*] Diese Rezension schrieb: Jürgen Weber (2013-03-03)

Hinweis: Diese Rezension spiegelt die Meinung ihres Verfassers wider und muss nicht zwingend mit der Meinung von versalia.de übereinstimmen.


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