
|
Rezensionen  
|
Hans-Joachim Gelberg - Wo kommen die Worte her?
Dieses wunderbare Buch, das Hans-Joachim Gelberg in seinem eigenen Verlag herausgegeben hat, ist ein ganz besonderes seiner Art. Und das nicht nur, weil es sich mit Gedichten befasst, für Kinder und für Erwachsene. Ein Buch für alle Lebensalter, und auf keinen Fall von vorne nach hinten zu lesen. Eher, so empfiehlt Gelberg, sollte man es lesen nach dem Prinzip der Flaschenpost, einfach lesen, was man zufällig findet.
Gelberg hat schon in früheren Anthologien Gedichte vor allem für Kinder zugänglich gemacht. Seine im Jahr 2000 erstmals erschienene Anthologie „Großer Ozean“ bot einen breitgesteckten Überblick über neue, aber auch ältere Kindergedichte. Hinzu kamen Texte der modernen Lyrik und ein Streifzug durch die Weltpoesie, die bislang kaum für Kinder genutzt wurde. In einem aufschlussreichen Nachwort über den Umgang mit Gedichten mit dem Titel „Klopfzeichen der Kinderpoesie“ sprach er vor allem die Erwachsenen an, ohne die Kinder wohl kaum einen Zugang zu dieser umfassenden Sammlung bekommen werden.
All dies gilt auch für die neue Sammlung, die 2011 unter dem Titel „Wo kommen die Worte her?“ zu ersten Mal erschien, das neben mehr oder weniger bekannten Gedichten auch 180 Originalbeiträge zugänglich macht, persönlich und handverlesen zusammengestellt von Hans-Joachim Gelberg. Sie laden Kinder und Erwachsene zum Mitmachen ein und zum Nachspüren.
Die akribisch ausgesuchten Illustrationen lockern die Texte auf. Texte, die einen schier unerschöpflichen Poesievorrat darstellen für eine lange Zeit. Ein Buch, dem zu wünschen ist, dass es kleine und große Menschenkinder in die Welt der Gedichte einführt und sie dort heimisch werden lässt. Ihr Leben wird reicher dadurch.
Hans Joachim Gelberg (Hg.), Wo kommen die Worte her? Neue Gedichte für Kinder und Erwachsene, Beltz & Gelberg 2011, ISBN 978-3-407-79986-9
[*] Diese Rezension schrieb: Winfried Stanzick (2015-12-16)
Hinweis: Diese Rezension spiegelt die Meinung ihres Verfassers wider und muss nicht zwingend mit der Meinung von versalia.de übereinstimmen.
-> weitere Bücher von Hans-Joachim Gelberg ansehen
-> Möchten Sie eine eigene Rezension
veröffentlichen? [ weitere Rezensionen : Übersicht ]
|
|
Aus unseren
Buchrezensionen
 
Fleischmann, Krista: Thomas Bernhard. Eine Begegnung Die „Monologe auf Mallorca“, 1981 - das Gespräch kurz vor dem „Holzfällen“-Skandal, 1984 - das Gespräch in Madrid, „Die Ursache bin ich selbst“, 1986. Wenn Thomas Bernhard sich vom Wiener ORF-Fernsehen interviewen ließ, stellte er sich das so vor: Die ihm seit Jahren bekannte und genehme Frau Fleischmann solle an einen …[...]
-> Rezension lesen
|
| Wesenberg, Angelika: Impressionismus / Expressionismus „Gestehen wir uns ruhig ein, dass wir keine Neger oder Christen des frühen Mittelalters sind! Dass wir Bewohner von Berlin sind, anno 1913, in Caféhäusern sitzen und diskutieren, viel lesen, sehr viel vom Verlauf der Kunstgeschichte wissen und: dass wir alle vom Impressionismus herkamen!“, bekennt freimütig Ludwig Meidner am …[...]
-> Rezension lesen
|
József, Attila: Reinen Herzens „Seitdem ich dich kenne (...)/singt hundertmal mir schöner die Nachtigall/(...)seitdem blüht ohne Dornen mir der Rosenstock...“. „Amióta...“ heißt das Gedicht im ungarischen Original aus dem diese Zeilen stammen und während man beim Lesen noch an die Wonnen der Liebe und des Frühlings denkt, wird jäh man mit der letzten …[...]
-> Rezension lesen
|
| King, Lily: Euphoria „Ich kann das nicht bereuen. Es war der Himmel“, meint Fen an einer Stelle dieses Romans mit tragischem Ausgang, in dem die Schicksale der Protagonisten mit „blutiger Tinte“ geschrieben werden. Die von der Autorin als Stone, Fen und Bankson beschriebenen Figuren folgen dem realen Vorbild der Ethnologin Margaret Mead, die mit ihren …[...]
-> Rezension lesen
|
|
|