Okko Herlyn, der als Pfarrer und Professor für Ethik, als Liedermacher rund Kleinkabarettist in seinem langen Leben schon viele der Religion fremd gewordene Menschen für Theologie und theologisches Denken begeistern konnte, ist von einem überzeugt: „Wir müssen wieder lernen, auch über das zu reden, was wir glauben, und das, was uns am Glauben schwer fällt.“ Wie das gehen kann, zeigt er auf eine überzeugende Weise in dem vorliegenden Buch.
Menschen treten aus der evangelischen Kirche aus, weil sie sich über den Papst ärgern. Andere halten evangelisch für das "kleinere Übel". Manches ist von Halbwissen, Vorurteilen oder Tabus umnebelt. Gerade unter protestantischen Menschen regiert in Glaubensfragen nicht selten eine gewisse Rat- und Sprachlosigkeit.
Mit "Was ist eigentlich evangelisch?" gibt Okko Herlyn eine erste Orientierung: von den biblischen Wurzeln über die geschichtlichen Entwicklungen bis hin zu aktuellen Gegenwartsbezügen. Sie machen Mut, sich selbst mit einem wachen, Gott und der Welt zugewandten, Protestantismus auseinanderzusetzen. Das alles in einer allgemeinverständlichen, unverbrauchten und mitunter auch unkonventionellen Sprache, die dem Autor in den letzten Jahren eine immer größer werdende Leserschaft eingebracht hat.
Theologie als Lesegenuss? Geht das ? Lesen Sie selbst.
Okko Herlyn, Was ist eigentlich evangelisch, Neukirchener Verlag 2015, ISBN 978-3-7615-6241-3
[*] Diese Rezension schrieb: Winfried Stanzick (2015-08-24)
Hinweis: Diese Rezension spiegelt die Meinung ihres Verfassers wider und muss nicht zwingend mit der Meinung von versalia.de übereinstimmen.