Der mittlerweile nach schwerer Krankheit seit längerer Zeit schon an den Rollstuhl gefesselte Jesper Juul hat ein neues Buch geschrieben über ein meiner Meinung nach zentrales Thema gelungenen Familienlebens und gelungener Erziehung von Kindern.
Es geht um die Wiederbelebung des Familientisches als Zentrum des Familienglücks. Gemeinsames Essen schon beim unter der Woche sicher kurz bleibenden Frühstück, ein längeres, vielleicht zusammen selbst gekochtes und zubereitetes Essen am Tag nach getaner Arbeit bzw. Schule identifiziert Juul als wichtiges Ritual nicht nur für die gemeinsame Nahrungsaufnahme, sondern auch als Forum für Gespräche, Austausch und Gemeinschaftspflege.
In vier Schritten, die er jeweils mit leckeren und leicht zuzubereitenden Rezepten abschließt, schreibt er einladend und werbend über die „Eltern als Gastgeber“, über das gemeinsame Essen als „Salz in der Suppe guter Beziehungen“, über „Tischmanieren“ und über „Konflikte rund um den Esstisch“.
In einem Nachwort ermutigt er alle seine Leser zu einer Art Neuanfang: „Machen wir den Familientisch wieder zu einem zentralen Bestandteil unseres Familienlebens. Nicht jeden Tag wird das Familienglück mit am Tisch sitzen, aber ich glaube fest daran: Gemeinsam essen macht Familie stark.“
Der Rezensent kann das seit 14 Jahren als Familienvater nur bestätigen.
Jesper Juul, Essen kommen. Familientisch-Familienglück, Beltz 2017, ISBN 978-3-40786478-9
[*] Diese Rezension schrieb: Winfried Stanzick (2017-10-04)
Hinweis: Diese Rezension spiegelt die Meinung ihres Verfassers wider und muss nicht zwingend mit der Meinung von versalia.de übereinstimmen.