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Gerhard Loibelsberger - 33 Lieblingsspaziergänge und 11 Genusstipps
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Loibelsberger, Gerhard - 33 Lieblingsspaziergänge und 11 Genusstipps bestellen
Loibelsberger, Gerhard:
33
Lieblingsspaziergänge
und 11 Genusstipps

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(Bücher frei Haus)

33 Spaziergänge durch die Belle Époque der Metropole des Jugendstils und das auch noch auf den Spuren des Kommissars Nechyba, einer Schöpfung des durch seine ebenfalls im Gmeiner Verlag erschienen Kriminalromane bekannt gewordenen Wiener Schriftstellers Gerhard Loibelsberger. War diese Einleitung zu kompliziert? Es kommt noch dicker: gezeigt wird nicht nur das üppige Gesicht einer untergegangenen Weltstadt, sondern auch eine durchaus raffinierte Kulinarik die die heutige Hauptstadt des Genusses zu bieten hat. Aber nicht nur Gastrotipps werden kredenzt, sondern auch Museumstipps und natürlich ein paar Zitate von Nechyba, der beim Anblick dieses besonderen Reiseführers sicherlich um kein Scherzchen verlegen gewesen wäre, hätte er denn wirklich gelebt.
Der Wiener Kommissar tschechischer Herkunft, Joseph Maria Nechyba, der um die Jahrhundertwende ein lebensfroher „Inspector des kaiserlich-königlichen Polizeiagenteninstituts“ gewesen sein soll, war sicherlich kein Kostverächter, das zeigt auch sein Schöpfer, wenn er etwa in „Die Naschmarkt-Morde – Ein Roman aus dem alten Wien“ (Gmeiner Verlag 2009) ein Rumpsteak zum Hauptindiz für die Aufklärung eines Verbrechens werden läßt. Nechyba, ein ausgewiesener Gourmet, der auch gerne mal in den Romanen Loibelsbergers ein typisch Wienerisches Rezept verrät, wird etwa auf dem Spaziergang Nr. 7 erwähnt, bei dem sich der Leser vor dem Cafè Landtmann wiederfindet und nach einem gediegenen Mittagessen die verträumte Konditorei Sluka (*1891) hinter dem Rathaus besucht. Diese beiden Orte gehörten zu seinen bevorzugten Wohnzimmern, denn wie jeder weiß, war damals das Heizen teuer und viele krochen erst nach der Sperrstund` der Kaffeehäuser unter ihre Tuchentn (Federbett) zu Hause. Aber abgesehen davon, dass der Kommissar gerne ein Pilsner und ein Gulasch in einem Wirtshaus zu sich nimmt, geht der Nechyba auch gerne ins Kaffeehaus, zum „Debattier‘n“ und schließlich trägt gerade das wesentlich zur Lösung seiner „Fälle“ bei. „Denn im Gegensatz zu den eher konsumationsarmen Tarockabenden wurde heute infolge des lauten und erregten Diskutierens heftig den Getränken zugesprochen. Was dem Cafetier einen hübschen Umsatz brachte.“, heißt es an einer Stelle des bereits zitierten Romans. Na denn, Prost!
Die Fotos stammen von Wolfgang Berger und zeigen eine nächtliche Karlskirche mit Spiegelung im davorliegenden Teich, eine Atmosphäre, die besonders gut im Sommer zu genießen ist, wenn dort auch ein Sommerkino stattfindet und der umgebende Karlsplatz einer Märchenkulisse gleicht. Denn man sieht - von dem hier beschriebenen Platz aus - nicht nur den weltbekannten Musikvereinssaal rötlich schimmern, sondern auch das Künstlerhaus und weiter weg die prächtigen Otto Wagner U-Bahn Abgänge, die einzigartige Secession oder das düster moderne Wien Museum. Ob Wien freilich auch ein Ort zum Leben ist, darüber scheiden sich die Geister. Besonders viele ausländische Millionäre kaufen ja gerade Wohnraum für ihre Sommerferien in Wien und denken sich wohl genau das: „Aber hier leben, nein Danke!“ (Copyright by Tocotronic) und nicht umsonst heißt ein Slogan eines international agierenden österreichsichen Immobilienbüros: „You do not have to live in Vienna, to love Vienna.“ Aber es ist fast zu befürchten, dass man nach der Lektüre dieses Reiseführers der besonderen Art, doch gerne hier wird bleiben wollen. Dafür sprechen aber nicht nur das Seidl und das Gulasch des herrn Nechyba, sondern auch ein vielfältiges Kulturprogramm das seinesgleichen sucht. Wo sonst gibt es eines der besten Restaurtants der Stadt im selben Haus der berühmtesten deutschsprachigen Bühne. Eben! Nur in Wien! Und wer dieses Rätsel errät um welches Restaurant und Theater es sich handelt, bekommt einen Preis zugeschickt, bitte beim Herausgeber melden (siehe Impressum).

Gerhard Loibelsberger
Nechybas Wien
33 Lieblingsspaziergänge und 11 Genusstipps
192 Seiten, ca. 80 Abbildungen
12 x 20 cm
Erschienen: März 2012
Paperback
ISBN 978-3-8392-1254-7

[*] Diese Rezension schrieb: Jurgen Weber (2012-04-20)

Hinweis: Diese Rezension spiegelt die Meinung ihres Verfassers wider und muss nicht zwingend mit der Meinung von versalia.de übereinstimmen.


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