In Buenos Aires macht sich eine Frau auf zum Abendessen mit ihren Freundinnen. Olga, Ema, Patricia und sie: Der dreißigste Dezember gehört ihnen und nur ihnen, schon seit Jahren. Auch wenn dieses Mal alles anders ist. Eine fehlt.
Vier Frauen - vier Freundinnen. Ihr ganzes bisheriges Leben verbindet sie miteinander: eine gemeinsame Kindheit, in der sie stets wie Pech und Schwefel zusammenhielten, kleine Rebellionen während der Schulzeit, die erste Verliebtheit, Ehemänner, Kinder.
Es sind einfache, fast banale Dinge, die ihnen all die Jahre hindurch widerfahren. Doch zwischen den Zeilen des Alltäglichen scheinen auch ihre Träume, Sorgen, Ängste und auch ihre kleinen Verrücktheiten durch. Immer dann, wenn die vier Frauen am wenigsten damit rechnen, zerbricht die Normalität in tausend Stücke und zum Vorschein kommt das Leben. Vielstimmig, bunt und immer überraschend.
Mit leisem Humor und einem feinen Gespür für menschliche Nähe ergründet Ángela Pradelli das rätselhafte, bedingungslose Wesen von lebenslanger Freundschaft.
Wie schon in „Das Haus des Vaters“ besingt Angela Pradelli die unbedeutenden Schönheit des Lebens
Auch „Unter Freundinnen“ ist erneut ein sanftes und durch und durch poetisches Beispiel dafür, wie die erzählende Erinnerung an einen Menschen diesen in den Nachkommen lebendig hält, ihn achtet und wertschätzt. Dieser so gewonnene Schatz bereichert das Leben der Erzählerin und verwandelt ihre Trauer in Freude.
Ein literarisches Kleinod.
Angela Pradelli, Unter Freundinnen, Rotpunktverlag 2014, ISBN 978-3-85869-611-3
[*] Diese Rezension schrieb: Winfried Stanzick (2015-08-26)
Hinweis: Diese Rezension spiegelt die Meinung ihres Verfassers wider und muss nicht zwingend mit der Meinung von versalia.de übereinstimmen.