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Carsten Wippermann - Mensch und Wald
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Wippermann, Carsten:
Mensch und Wald

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(Bücher frei Haus)

Bestandsaufnahme eines Verhältnisses

Carsten (Leiter der Sozial- Und Umweltforschung im sozialwissenschaftlichen Institut Sinus Sociovision) und Katja (Studienleiterin Umwelt, Soziales und Milieu Ästhetik Institut Sinus Sociovision) haben sich gemeinsam für eine Bestandsaufnahme aufgemacht.

Welche Bedeutung haben heute der Wald und die nachhaltige Waldwirtschaft für Menschen? Der Wald als Lebensraum für Mensch und Tier, Herberge einer gossen Artenvielfalt, Nutzholzerzeuger und vieles mehr hat einerseits eine herausragende Bedeutung für die Spezies Mensch und die Erdkugel an sich, ist anderseits aber ein weltweit höchst gefährdetes Refugium. In dieser Spannung ist es eine durchaus interessante Frage, gerade im Blick auf Elemente der Nachhaltigkeit, wie sich der aktuelle Status quo darstellt.

Eine zudem interessante Fragestellung im Blick auf die Bekanntmachung und Erschließung von Unterstützergruppen. So steht auch diese Frage mit im Mittelpunkt des Buches, die Identifikation von Zielgruppen für soziales Marketingbereiche. Um gesellschaftliche Probleme mit Aussicht auf Erfolg lösen zu können, bedarf es mehr als der Verhaltensänderung einzelner. Folgerichtig ist also die Zielvorgabe des Buches, Instrumente des klassischen Marketings auf die Zielvorgabe der effizienten Lösung gesellschaftlicher Probleme zu übertragen und hier auch Gruppen und Organisationen als Zielgruppe eines sozialen Marketings mit in den Blick zu nehmen.

Im Aufbau folgt nach einer Klärung von Ziel, Begriffen und Forschungsmethode zunächst ein ausführlicher Tei der Betrachtung, was der Wald dem Menschen ist. Unterschiedlichste Gesichtspunkte werden hier aufgenommen, von der Renaissance des Brennholzes bis zum Erholungswert, von der ökologischen Bedeutung des Waldes bis hin zur wirtschaftlichen Nutzung im Bereich vielfacher Holzprodukte.

Im weiteren leitet das Buch dann logisch stichhaltig begründet über zu den aktuellen Einstellungsdimensionen und setzt eine empirische Typologie von Einstellungen zum Wald (von aktiv Wald schützend bis hin zu Desinteressiert) in den Raum. Abschließend werden die Ergebnisse in Richtung der eigentlichen Zielvorgabe ausgewertet und ein flexibles Zielgruppenkonzept vorgestellt, das auf verschiedene Arten und Weisen mittels der Instrumente des Marketings zu einem nachhaltigeren Verhältnis zur Waldnutzung angesprochen werden soll und kann. Anhand der Gruppe von 14-19jährigen wird ein solches flexibles Zielgruppenkonzept sodann minutiös vorgestellt, differenziert und diskutiert.

Das Buch enthält einen interessanten Ansatz nicht nur für das Thema „Wald“, sondern auch ganz allgemein für den Bereich des Sozialmarketings. Stringent wissenschaftlich und die Arbeitsweise immer reflektierend offen legend, bieten die Autoren ein gangbares Modell für eine effizientere Bearbeitung gesellschaftlicher Problemstellungen. Das hierzu auch die nachhaltige Waldwirtschaft gehört, ist unbestreitbar und so ist das zugrunde liegende Beispielthema ebenso gut gewählt. Gerade anhand des feststellbaren breiten Spektrums des Verhältnisses in der Bevölkerung bewahrheitet sich die Notwendigkeit einer flexiblen Marketingstrategie. Dieses Ergebnis trifft hierbei nicht nur auf das direkte Thema „Wald“ zu, sondern ist vielfach übertragbar in alle Bereiche sozialen Wirkens.

Das Buch ist sicherlich nicht als einfache Lektüre zum Status quo des Waldes geeignet, sondern richtet sich in seiner wissenschaftlichen Ausrichtung und Sprache primär an fortwirtschaftliche Fachleute und soziale Organisationen zum Schutz des Waldes. Darüber hinaus bietet es Impulse für vielfache Überlegungen in Richtung eines allgemeinen Sozialmarketings. In sich ist das Buch sauber gearbeitet und schlüssig aufeinander aufbauend erstellt, auf die wissenschaftliche Form wurde in allen Belangen geachtet, leider ist der Nutzerkreis des Buches doch deutlich eingeschränkt.

[*] Diese Rezension schrieb: Michael Lehmann-Pape (2010-11-26)

Hinweis: Diese Rezension spiegelt die Meinung ihres Verfassers wider und muss nicht zwingend mit der Meinung von versalia.de übereinstimmen.


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