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Biographie: Saint Simon


 
(* 16.01.1675 – † 02.03.1755)

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(Bücher frei Haus)
Saint Simon (1675 – 1755), wie er in der Literaturwelt allgemein genannt wird und nicht zu verwechseln mit dem gleichnamigen Frühsozialisten, gehörte von Geburt an zum französischen Hochadel, zu einer Zeit, als die absolute Monarchie den Adel als Machtfaktor bereits stark zurückgedrängt hatte. Entsprechend seiner Zugehörigkeit zum Adel stand Saint-Simon eher auf dessen Seite als auf der des Königtums. Unter anderem daraus erklärt sich sein kritischer Blick auf die Zeit.

Er wurde früh Waise und wuchs am Hof Ludwigs XIV. in der Nähe der Prinzen auf. Er genoss eine hervorragende Ausbildung und wurde zunächst Offizier, nahm an verschiedenen Feldzügen teil. Bereits im Alter von neunzehn Jahren kam ihm die Idee für ein Memoirenwerk, das jedoch lange über eine umfangreiche Materialsammlung kaum hinauskam. Mit siebenundzwanzig gab er die militärische Laufbahn auf und hielt sich von da an wieder überwiegend am Hof des Sonnenkönigs auf. Seine Position dort war heikel. Er fühlte sich nicht nur seinem Stand verpflichtet, er hatte auch in religiösen Dingen eine andere Auffassung als der König und sympathisierte mit dem Jansenismus. Außerdem war er ein entschiedener Gegner von Madame de Maintenon, der langjährigen Mätresse des Königs.

Nach dem Tod des Sonnenkönigs nahm sein Einfluss auf die Politik des Hofs vorübergehend zu. Als sich aber die Machtkonstellation erneut änderte, machte er sich, jetzt vierundsechzig, endlich ernsthaft an sein Hauptwerk, die Erinnerungen an den Hof des verstorbenen Königs. Elf Jahre später war der Riesentext – 40.000 Manuskriptseiten - vollendet, kam jedoch erst ein Jahrhundert später in Druck (bis in die Gegenwart zahlreiche Ausgaben in deutscher Übersetzung, auch gekürzt). Das Werk übte große Wirkung auf die weitere französische Literatur aus, z.B. auf Stendhal und Proust, und wird in Frankreich noch immer viel gelesen, auch im Schulunterricht behandelt.

Der Wert der Erinnerungen liegt einerseits im reichhaltigen dokumentarischen Material, andererseits in der anschaulichen und noch immer sehr bewegenden Erzählweise. In jüngerer Zeit war das Werk auch Gegenstand moderner textkritischer und psychoanalytischer Studien. Der Autor wird in ihnen z.B. als – im übertragenen Sinn – „Voyeur“ oder „Menschenfresser“ gesehen.


Diese Biographie schrieb: Arno Abendschön (2013-03-29)

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