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Will Bingley - GONZO - Die grafische Biografie von Hunter S. Thompson
Buchinformation
Bingley, Will - GONZO - Die grafische Biografie von Hunter S. Thompson bestellen
Bingley, Will:
GONZO - Die grafische
Biografie von Hunter S.
Thompson

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(Bücher frei Haus)

„Ja, Hunter war ein fieser, egozentrischer, besessenere Drogen- und Alkoholsüchtiger, der sich in der Öffentlichkeit wie im Privaten ganz fürchterlich aufführte, aber er war auch ein hochsensibler, präziser und intelligenter Beobachter und Kritiker von Gesellschaft, Regierung, Politik und Journalismus. Und nicht nur das: Er konnte auf eine entgegenkommende, höfliche Südstaatenart sehr charmant sein“, schreibt Alan Rinzler im Vorwort zu der hier vorliegenden grafischen Biografie des Tolkemitt Verlages. Folgerichtig beginnt die Graphic Novel dann auch mit der mehrmaligen Wiederholung der wohl beliebtesten Interjektion der deutschen Sprache, während sie Hunter bei seinem Hobby Hunten zeigt. Das „Jagen“ war aber auch sein Beruf, denn er hatte es als Journalist nicht nur auf korrupte Politiker, sondern auch die anderen Missstände unserer modernen Gesellschaft abgesehen.

Glatzköpfiger Hippie
Hunter war wohl der erste glatzköpfige, Hippie noch bevor Michael Fallon den Begriff geprägt hatte, „und lange bevor die Bewegung von den Junkies und Speed-Freaks, den -Outs aus den Vorstädten“ übernommen wurde. Als solcher stolperte er unschuldig in eine Hell’s Angels Gruppe, ohne Vorurteile, ganz im Geiste der „Freien Liebe“ und erlebte bald ein böses Erwachen. Sein Buch über die Höllenengel ist ein bestürzendes Zeugnis des Lebens der amerikanischen Outlaws, das aller romantischen Verklärung entbehrte. Denn gerade diese Freiheitsliebenden lebten nach Nixon’s Motto: „Man kriegt die Leute mit Angst, nicht mit Liebe. Das lernt man nicht in der Sonntagsschule. Aber es ist wahr.“

Sheriff Sternhagelvoll
„Aber eigentlich ist das egal. Es geht nicht darum, gewählt zu werden, sondern darum, dass ich’s versucht hab`.“, soll Thompson nach seiner Kandidatur als Sheriff in Aspen, Colorado gesagt haben. Sein Wahlprogramm von 1970 beinhaltete klassische Forderungen der Sechziger: die Legalisierung von Drogen, die Umwandlung aller Straßen zu Radwegen und die Umbenennung von Aspen in „Fat City“. Thompson bewies aber auch damit viel Humor, dass er sich seine charakteristische Glatze deswegen schneiden ließ, um den republikanischen Gegenkandidaten als „meinen langhaarigen Widersacher“ zu verunglimpfen. „Ich glaube der eigentliche Grund war, mir selbst zu beweisen, dass der amerikanische Traum wirklich im Arsch ist“, legt Bingley dem Atavar Thompsons in den Mund. „Die Wahrheit zeigt sich im Sieg nur selten so deutlich, wie in der Niederlage, ganz egal, ob man etwas daraus lernt oder nicht.“

„It never got weird enough for me“
Thompson soll „The Great Gatsby“ von F. Scott Fitzgerald komplett abgetippt zu haben, nur um sich einmal wie ein Genie zu fühlen. „Ich wollte ein Gefühl dafür bekommen, was es wirklich heißt, so zu schreiben, den rein mechanischen Aufwand, die Wortwahl, die Stimme und den Rhythmus eines Genies bei der Arbeit.“ Ganz unsportlich nahm sich der ehemalige Sportreporter im Alter von 67 Jahren das Leben und verfügt in seinem Testament die Worte „It never got weird enough for me“ in seinen Grabstein eingemeißelt werden müssten. Ein Monument das in Aspen an ihn erinnert zeigt eine Faust mit Peyote in der Hand und bei seiner Trauerfeier wurde darin eine Kanone integriert, aus der Thompsons Asche am 20. August 2005 in die Luft geschossen wurde. Johnny Depp zündete die Kanone. Die „Rache Amerikas an sich selbst“ (Die Zeit) ruht seither in Frieden. „GONZO“ von Will Bingley und Anthony Hope-Smith ist ein perfekter Einstieg in das Leben und Werk des verrücktesten Journalisten Amerikas.

Will Bingley und Anthony Hope-Smith
GONZO - Die grafische Biografie von Hunter S. Thompson
Mit einem Vorwort von Alan Rinzler
Übersetzt von Jan-Frederik Bandel
Tolkemitt Verlag
192 Seiten Broschur
17 x 24 cm
14,95 €
ISBN: 978-3-942989-42-8

[*] Diese Rezension schrieb: Jürgen Weber (2013-07-17)

Hinweis: Diese Rezension spiegelt die Meinung ihres Verfassers wider und muss nicht zwingend mit der Meinung von versalia.de übereinstimmen.


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