Emilias Mama schreit fast jeden Tag. Aus den unterschiedlichsten Anlässen. Wir erfahren nicht, warum sie so schnell außer sich gerät, aber das ist für das kleine Mädchen auch nicht wichtig. Sie träumt davon, dass ihre Mama einmal nicht mehr sie dauernd zusammenschreit.
Und dann, es war an einem Dienstag, da war es soweit. Emilias Traum geht in Erfüllung. Ihre Mama blies sich auf, wurde rot, „und auf einmal war sie ein Ballon: schön, rot, leuchtend.“ Und vor allen Dingen: mucksmäuschenstill.
Als Emilia mit dem roten Ballon im Park spielen geht und sorgfältig auf ihn aufpasst, begegnet sie einem anderen Kind an der Hand seiner Mama. „Was für ein hübscher Ballon!“, sagt das Kind. „Was für eine hübsche Mama!“, sagt Emilia. Und beide gehen nach Hause und denken unabhängig voneinander: „Manchmal kann man nicht alles haben!“
Ein schönes, pfiffiges Bilderbuch über kindliche Strategien und Phantasien, die ihnen helfen, mit den schwierigen Seiten ihrer Eltern umzugehen.,
ISOL, Der Ballon, Jungbrunnen 2014, ISBN 978-3-7026-5856-4
[*] Diese Rezension schrieb: Winfried Stanzick (2014-04-14)
Hinweis: Diese Rezension spiegelt die Meinung ihres Verfassers wider und muss nicht zwingend mit der Meinung von versalia.de übereinstimmen.