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Thomas Riedelsheimer - Die Farbe der Sehnsucht
Buchinformation
Riedelsheimer, Thomas - Die Farbe der Sehnsucht bestellen
Riedelsheimer, Thomas:
Die Farbe der Sehnsucht

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(Bücher frei Haus)

Die Suche nach der Farbe der Sehnsucht hat der vielfach ausgezeichnete Regisseur und Kameramann Thomas Riedelsheimer in den Ländern Katar, Portugal, Mexiko, Japan und Deutschland begonnen. Natürlich ist die Suche damit nicht abgeschlossen, aber es sind dadurch immerhin acht berührende Geschichten über Liebe, Heimat, Hoffnung, Natur und Freiheit entstanden, deren Bilder einen durchaus in die Träume begleiten können.

Dokumentation über ein Gefühl

Etwa die Geschichte von Layla in Katar, die jetzt, mit 40 Jahren endlich leben will, ihre Kleider wegwerfen, will fühlen, riechen, berühren, ihre Haare im Wind wehen lassen und sich einen roten Schmetterling tätowieren lassen, aber nicht einmal ihr Körper gehöre ihr, sagt sie.
Auch Dona Mingas, 50, träumt von einem anderen Leben. Er lebt in Kova da Moura, einem Einwandererviertel in Lissabon, aber sie stammt aus den Kapverden und hat dort
zwei Töchter, die jüngste gerade mal 9 Monate alt, zurücklassen müssen. In ihrem Viertel lebt auch Anders Tazy, der junge Grafitti Sprayer. Er fühlt sich anders als Dona in Kova da Moura zuhause. Die Kamera schwenkt plötzlich in ein anderes Land: Julius hat gerade Abitur in München gemacht, aber sein Herz gilt der Musik, mit der er die Welt zu einem besseren Ort machen möchte. Auch Alfredo, ein kubanischer Taucher und Kameramann, der in La Paz, Mexiko gestrandet ist, liebt das Leben. Vor allem aber das Meer. „Ich gehöre dem Ozean“ sagt er. Seine Verbundenheit mit der stillen Weite unter Wasser teilt er mit der Liebe zu Lisa.

Bilder und Gedanken zur Sehnsucht

Zwei Episoden spielen auch in Japan. Tada-San wohnt in Kamagasaki, einem Obdachlosenviertel mitten in der Hightechwelt von Osaka in Japan, wo es genau so viel Armut gibt bei uns. Aber Tada-San kämpft, mit Gedichten. Sie leitet Literaturkurse und fordert die TeilnehmerInnen auf, sich ihre Träume zu erzählen und daraus ein Gedicht zu machen. Wunderbare Zeilen entstehen, wovon eine lautet: „Nichts. Nichts. Nichts./Aber nicht das buddhistische Nichts. Das wirkliche Nichts.“ Der pensionierte Polizist Shige-San wiederum widmet sein Leben den vielen Selbstmördern in Tojinbo, Japan. Er kann es nicht mehr ertragen, dass die Gesellschaft dies einfach hinnimmt. Niemand würde mehr die Verzweiflung und Sehnsüchte der Menschen ernst nehmen, aber was gibt es Realers als einen Selbstmord?

Ein nachdenklicher Film voller schöner Bilder und Gedanken, wie man überleben kann, ohne dabei zu verzweifeln. Denn die Sehnsucht ist die einzige Kraft und Energie, die einen überleben lässt.

Thomas Riedelsheimer
Die Farbe der Sehnsucht
Mit Domingas Ferreira, Tazy, Layla Salah, Julius Krebs, Alfredo Barroso Ruiz
2018, Dokumentarfilm, Deutschland, 92 min
Sprachen: Arabisch, Audiodeskription, Deutsch, Englisch, Japanisch, Portugiesisch
Untertitel: Deutsch, Deutsch für Hörgeschädigte, Englisch
http://die-farbe-der-sehnsucht.de
Label: Piffl/good!movies
EAN:4015698011593
FSK: ohne Altersbeschränkung

[*] Diese Rezension schrieb: Jürgen Weber (2018-04-18)

Hinweis: Diese Rezension spiegelt die Meinung ihres Verfassers wider und muss nicht zwingend mit der Meinung von versalia.de übereinstimmen.


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