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Rezensionen


 
Gunna Wendt - »Die Freude meines Lebens« – Geschichten von berühmten Müttern und Töchtern
Buchinformation

Zum Muttertag, zu Weihnachten, für die beste Freundin oder für sich selbst hat Schriftstellerin und Ausstellungsmacherin Gunna Wendt ein ganz besonderes Geschenk für Mütter und Töchter und alle Gleichgesinnten und Interessierten zusammengestellt. Hannah Kolling hat Wendts Geschichten über Mütter und Töchter zudem ansprechend illustriert. Denn Blut ist dicker als Wasser.

Zerwürfnisse und Vagabond Ways

Was verbindet eigentlich Mütter und Töchter? Ist es Liebe, Neid und Ehrgeiz oder gar Konkurrenz? Gunna Wendt ist den unterschiedlichen Ausprägungen der Mutter-Tochter-Beziehungen auf den Grund gegangen und hat einige berühmte "Fälle" untersucht.
"Beide zusammen sind ein Paar von ausgemachten Stümpern", urteilte einst der Bruder von Marie Antoinette, der spätere Kaiser Joseph II., über die Ehe seines Schwagers Ludwig XVI. und seiner Schwester. Die beiden hatten nach drei Jahren immer noch keine Kinder und die Briefe von Kaiserin Maria Theresia an ihre Tochter ("Zerreißen sie sie alle so wie ich es tun werde!") hatten auch nichts genutzt. Da musste der Joseph den Ludwig mal beiseite nehmen und siehe da! Es nützte! Maria Theresia selbst hatte innerhalb von 19 Jahren immerhin 16 Kinder zur Welt gebracht und das trotz staatsgeschäftlicher Verpflichtungen und ihren Zuständen der "gänzlichen Entmutigung". Andere Adelige hatten es mit der Fortpflanzung nicht ganz so leicht, wie die Geschichte von Marianne Faithfull, der Tochter von Baronesse Eva von Sacher-Masoch. Ihrem Großonkel wird der Begriff Masochismus zugeschrieben, seine Familie entstammte uraltem österreichisch-ungarischen Adel. Umso mehr mussten Mariannes Worte "I drink and I take drugs, I love sex and I move around a lot" ihre Mutter Eva auf die Palme gebracht haben. Die "Vagabond Ways" waren aber auch ihr selbst nicht gänzlich unbekannt. Als ihr Mann sie verließ zogen Marianne und sie in ein Reihenhaus in Reading und seien "bettelarm" gewesen. Suizidversuche hatten beide hinter sich bis sich dann mit "Broken English" doch noch der Erfolg einstellte. Davon konnten Mutter und Tochter profitieren.

Mütter und Töchter, gemeinsam und alleine

Eva Maria Hagen war es zu verdanken, dass aus Nina Hagen die wurde, die man heute kennt, denn sie warf sie alsbald aus der gemeinsamen Wohnung, damit sie flügge werden konnte. "Ich durfte endlich - mit ihrer Erlaubnis - all by myself in meiner eigenen Bude leben. Hurra! Endlich frei!", so die erste Reaktion der damals 16-Jährigen. Von der einst Punkbewegten Adoptivtocher von Wolf Biermann, dem mehrjährigen Partner ihrer Mutter, stammt aber auch der Satz: "Eine Frau die ein Kind gebiert wird selbst noch einmal geboren". Und so entstand wohl Cosma Shiva Hagen, die ebenfalls bald sehr berühmt wurde, ebenso wie ihre Großmutter und ihre Mutter. Auch Romy Schneider ist die Tochter einer bereits berühmten Mutter. Sie konnte nach dem frühen Tod ihres Sohnes ihre eigene Tochter, Sarah Biasini, aber nur mehr vier Jahre lang "erleben". Die Porträts in ihrer Gesamtheit: Evangelia & Maria Callas + Emilie & Franziska zu Reventlow + Katia & Erika Mann + Eva-Maria, Nina & Cosma Shiva Hagen + Kathrin Ackermann & Maria Furtwängler + Gracia Patricia, Caroline & Stephanie + Romy Schneider & Sarah Biasini + Jane Birkin & Charlotte Gainsbourg + Liv & Linn Ullmann + Eva von Sacher-Masoch & Marianne Faithfull + Ingrid Bergman & Isabella Rossellini + Adele & Johanna Schopenhauer + Mary Wollstonecraft & Mary Shelley + Maria Theresia & Marie Antoinette.

Ein illustriertes Lesebuch über Liebe, Schmerz, Enttäuschung und große Hoffnungen: Mütter und Töchter im Dialog über mehrere Jahrhunderte hinweg bis heute.


Gunna Wendt
»Die Freude meines Lebens«
Geschichten von berühmten Müttern und Töchtern
Illustriert von Hannah Kolling
Originalausgabe
Geb. Format 12,5 × 20,5 cm
224 S. 15 Illustrationen
ISBN: 978-3-15-011380-6
Reclam Verlag
22,00 €

[*] Diese Rezension schrieb: Jürgen Weber (2023-12-21)

Hinweis: Diese Rezension spiegelt die Meinung ihres Verfassers wider und muss nicht zwingend mit der Meinung von versalia.de übereinstimmen.


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