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Assyrische Autonomie
Autor: Assyrische AAB · Rubrik:
Pressemitteilungen

Die Stimme eines vergessenen Volkes – Die Assyrische Autonomie Bewegung (AAB)
Ein Beitrag von Majed Bahi und Charli Kanoun

Die Geschichte des assyrischen Volkes ist eine der ältesten der Menschheit – und zugleich eine der schmerzhaftesten. Einst erbauten die Assyrer große Städte wie Ninive und entwickelten eine der ersten Hochkulturen der Welt. Heute jedoch kämpfen sie um ihr bloßes Überleben – im eigenen Land und in der Zerstreuung. Die?Assyrische Autonomie Bewegung (AAB)?ist eine Antwort auf dieses existenzielle Ringen. Sie kämpft für das, was den Assyrern zu oft verwehrt wurde: Schutz, Würde und das Recht, selbst über ihre Zukunft zu bestimmen.


Ursprung und Vernetzung

Die AAB ist aus dem?Assyrischen Kulturverein e.?V. Saarlouis?hervorgegangen, einem Verein, der sich seit Jahren für die Bewahrung der assyrischen Identität, Sprache und Geschichte in Deutschland einsetzt. Was als regionales Engagement begann, hat sich inzwischen zu einer politischen Bewegung mit internationaler Vernetzung entwickelt.

Die AAB arbeitet weltweit mit assyrischen Aktivisten, Menschenrechtlern und Diaspora-Gemeinden zusammen, die das gleiche Ziel teilen: auf?rechtlichem und demokratischem Wege?für eine autonome Region im historischen Siedlungsgebiet der Assyrer zu kämpfen – und für die Anerkennung ihres Volkes als bedrohte indigene Minderheit.


Wer sind die Assyrer?

Die Assyrer sind eines der ältesten indigenen Völker des Nahen Ostens. Ihre Wurzeln reichen über 6000 Jahre zurück – nach Mesopotamien, ins Zweistromland. Ihre Sprache ist Assyrisch, ihre Liturgiesprache das Aramäische, die Sprache Jesu. Doch trotz dieser tiefen historischen Verwurzelung sind sie heute staatenlos, entrechtet und von der Auslöschung bedroht.

Vom Völkermord an den Assyrern im Jahr 1915 – parallel zum Genozid an Armeniern und Griechen – bis zu den jüngsten Angriffen durch den sogenannten Islamischen Staat haben sich die Gewalt und das Schweigen der Welt wie ein Schatten über ihr Schicksal gelegt.

Einen besonders dunklen Wendepunkt markierte der?IS-Angriff auf die Ninive-Ebene im Jahr 2014. Damals stürmten die Dschihadisten assyrische Städte und Dörfer, zerstörten Kirchen, entweihten Friedhöfe und trieben Zehntausende Christen und andere Minderheiten in die Flucht. Ganze Gemeinden wurden über Nacht ausgelöscht, jahrhundertealte Kulturgüter zerstört. Die Assyrer verloren nicht nur ihr Zuhause – sie verloren Vertrauen in die internationale Gemeinschaft, die sie im Stich ließ.

Nicht minder traumatisch war der?IS-Überfall auf die assyrischen Dörfer entlang des Khabour-Flusses in Nordostsyrien im Februar 2015. Auch dort wurden Dutzende christliche Ortschaften verwüstet, Kirchen niedergebrannt und über 200 assyrische Christen verschleppt. Viele von ihnen wurden gefoltert, manche hingerichtet. Bis heute leiden die Überlebenden unter schweren seelischen Folgen – viele leben in der Diaspora, entwurzelt und verletzt. Auch dieser Angriff zeigte: Die Existenz der Assyrer ist in ihrer Heimat akut bedroht – und die internationale Reaktion blieb erneut aus.


Die Ziele der AAB

Die?Assyrische Autonomie Bewegung?wurde gegründet, um diesem Schicksal etwas entgegenzusetzen – mit klarem politischen Anspruch:
• Eine autonome assyrische Region im historischen Siedlungsgebiet – vor allem in der Ninive-Ebene und Teilen von Dohuk (Nordirak), international garantiert und geschützt.
• Anerkennung als bedrohtes indigenes Volk durch die internationale Gemeinschaft, insbesondere in der EU, Deutschland und den UN.
• Kulturelle Selbstbehauptung in der Diaspora, um die Sprache, Identität und Geschichte der Assyrer lebendig zu halten.
• Einbindung der Assyrischen Frage in die internationale Minderheiten- und Menschenrechtspolitik – nicht als Randnotiz, sondern als Prüfstein internationaler Verantwortung.
• Stärkung des rechtlichen Schutzes und gezielte politische Maßnahmen zur Bewahrung der assyrischen Existenz – in der Heimat wie im Exil.


Warum jetzt?

Die Realität ist bitter: Jedes Jahr verlieren die Assyrer weiteres Land, weitere Kirchen, weitere Stimmen. Der Exodus setzt sich fort. Wenn nichts geschieht, wird dieses Volk – das Weltgeschichte geschrieben hat – bald nur noch in Büchern existieren.

Die Autonomiebewegung versteht sich nicht als Separatismus, sondern als Schutzinstrument. Was die Kurden, die Juden oder viele andere Völker für sich fordern durften, muss auch den Assyrern zustehen: Ein sicherer Raum zur Selbstverwaltung und zum kulturellen Fortbestehen.


Ein Aufruf an die Welt

Wir wenden uns an Regierungen, Hilfsorganisationen, Kirchen und alle Menschen, die Gerechtigkeit wollen: Lasst die Assyrer nicht allein!

Wir bitten nicht um Mitleid – wir fordern politische Verantwortung. Die Anerkennung eines Volkes beginnt mit dem Mut, es überhaupt wahrzunehmen. Die Zukunft beginnt mit dem Willen, sie gemeinsam zu gestalten.

Die AAB steht für Hoffnung inmitten von Trümmern. Für die Würde eines Volkes, das nicht verschwinden will. Und für eine Welt, die ihre kulturelle Vielfalt nicht nur schützt, sondern als Schatz begreift.



Majed Bahi
Vorsitzender der Assyrischen Autonomie Bewegung e.?V. Saarland
(Assyrischer Anwalt aus Syrien, heute im Exil in Deutschland lebend)

Charli Kanoun
Vorsitzender des Assyrischen Kulturvereins e.?V. Saarlouis


Einstell-Datum: 2025-07-21

Hinweis: Dieser Artikel spiegelt die Meinung seines Verfassers wider und muss nicht zwingend mit der Meinung der Betreiber von versalia.de übereinstimmen.

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