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Gewissen
Autor: Karsten Mekelburg · Rubrik:
Humor & Satire

Hat Herr Fiesemir Fauch nicht nur Firma, hat er auch Frau, zänkische, auf das es ihm nicht zu gut gehe, hier auf Erden. Hat Frau von Herr Fiesemir Fauch gesprochen, dass ein Autochen wäre nicht schlecht, so zum Einkaufen und um zu zeigen den Leuten und besonders den Nachbarn, dass man es gebraucht hätte zu etwas auf dieser Welt. "Nu", fragt Herr Fiesemir Fauch seine liebende Gattin, "Nu, wie klein sollte den sein das Autochen?" Weiber sind schlau, und Frau von Herr Fiesemir Fauch ist schlau ganz besonders und sagt "Nu, grad so groß wie deine Liebe. Nu ja, was werd ich schon wollen viel. Will ich nur ganz kleine Autochen, sagen wir ein Benzchen 500, die S Klasse. Das ist wenig, für Frau, die dich liebt und geschenkt hat dir die besten Jahre ihres Lebens."

Hat Herr Fiesemir Fauch Firma, kleine, was abwirft beträchtlich Gewinn jedes Jahr. Hat Herr Fiesemir Fauch gesessen und gerechnet und gestöhnt ganze Tage lang und musste sehen, dass Gewinn nicht reicht für kleines Autochen, wie immer er es mag drehen und wenden.

Ist er gegangen mit Gesicht, ganz zerknautschtes, zu den Verband für die Unternehmer und die haben ihm gesagt: "Musst du restrukturieren, outsourcen, Core Competences fixieren und machen deinen Laden profitabler". Ist geworden Herr Fiesemir Fauch ganz schwummrig in seine kleine Köpfchen. Kann kein Mensch nicht mehr verstehen in seinen eigenen Verband von die Unternehmer was geredet wird, ohne Wörterbuch, englisches. Hat dumm geguckt Herr Fiesemir Fauch mit sein dämliches Gesicht, bis man ihm erklärt auf gutes Deutsch, das Herr Fiesemir Fauch muss auspressen seine Angestellten wie Zitronen und soll arbeiten lassen in Ausland, wo Leute krepieren vor Hunger auf der Straße.

Hat geschmissen Herr Fiesemir Fauch alle seine Bauzeichner auf die Straße und gehalten viel schöne Reden, von Verantwortung und harte Schule des Lebens, um zu gucken in die Gesichter, die dämlichen, von seine alten Bauzeichner. Hat Herr Fiesemir Fauch dann arbeiten lassen in Aserbaidschan. Musste hinschicken jeden Monat ein paar alte trockene Dattelnüsse und hat bekommen zurück Riesensack voll 1A technische Zeichnungen. Hat geklingelt Kasse recht ordentlich und gemacht Gewinn, oder wie man jetzt sagt auf neuem Deutsch Profit.

Hat sich gezogen an Herr Fiesemir Fauch ältestes Hemd und Schuhe, alte, von seine Konfirmation und hat gehalten mit kläglichem Gesicht klägliche Rede vor all seine Angestellten. Das Lage ist ernst und Zeiten sind hart und Konkurrenz ist drückend und dass alle müssen lernen zu verzichten und was man nennt den Gürtel schnallen enger. Firma kann geben keine Zuschuss mehr auf Frühstücksmarmelade und auch nicht Betriebsrente. Dafür kann geben Herr Fiesemir Fauch Botschaft, frohe, dass kann behalten jeder seine Arbeit und darf arbeiten sogar noch zwei Stunden länger jeden Tag und auch das Wochenende, für ganz genau dasselbe Geld wie bisher.

So ist gekommen Herr Fiesemir Fauch zu neuem Benz und bisschen Geld obendrauf in seine Tasche, seine pralle, nur durch Schnallen enger von den Gürteln, von fremde Leute.

Ist stolz seine Frau und sieht, dass man es hat zu was gebracht in der Welt. Ist man gemeinsam gefahren zur Kirche, vorbei an all den Gaffern und Nachbarn, den neidischen, und hat gezwitschert lustig wie ein Zeisig lauter fromme Lieder Gott zu Ehren. Konnte man lauschen ergriffen Predigt von Herrn Pfarrer über lauter gutes Leben im Paradies und über Teilen aller Gaben mit dem Nächsten. Gutes Leben in Paradies ist feine Sache, denk Herr Fiesemir Fauch, aber teilen mit Nächsten ist dummes Geschnatter von Pfarrern, die nicht können lesen richtig, aus Buch, heiligem. Soll man Gott, den Herren, den grundgütigen, nicht reinziehen in Geschäfte, die ihn angehen gar nichts. Ist auch viel zu anstrengend für freundlichen Herren dort oben, alt und gebrechlich.

Denn Herr Fiesemir Fauch ist frommer Herr und lässt nichts kommen auf Gott, den Herren und Gottesdienstbesuch an jedem Sonntag. Denn ein Mensch ist mehr, als die Summe seiner Kapitalien, denkt Herr Fiesemir Fauch. Ein Mensch muss haben auch eine unsterbliche Seele und ein gutes Gewissen, rein wie ein frisches Betttuch. Und wer kann besser vergeben, die kleinen Sünden, die irdischen, wie Gott, der Herr und sein Bodenpersonal, um zu retten die Seele vor dem Fegefeuer und schlimmeren Strafen.

Und so ist sicher, Herr Fiesemir Fauch, dass er wird kommen in dem Himmel und das es ihm gehen wird dort oben auch aufs Allerbeste und das er wird fahren mit einem himmlischen Benz von einer Wolke zu der anderen.


Einstell-Datum: 2004-04-13

Hinweis: Dieser Artikel spiegelt die Meinung seines Verfassers wider und muss nicht zwingend mit der Meinung der Betreiber von versalia.de übereinstimmen.

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