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Arpad A. Busson Foundation - Cuba in Revolution: Pictures of a Revolution
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Arpad A. Busson Foundation:
Cuba in Revolution:
Pictures of a Revolution

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(Bücher frei Haus)

„Don’t cry, my baby“, soll das kleine Mädchen zu seiner Puppe gesagt haben, als Alberto Korda es beim Spielen störte. Das Foto „La nina de la muneca de palo“ zeigt das Mädchen mit einem Holzscheit, das es wie eine Puppe in den Armen wiegt und herausfordernd schaut es in die Kamera, die es unsterblichen machte. Es ist nicht das bekannteste Foto von Alberto Korda, aber es zeigt wie kaum ein anderes, in welchem Zustand sich das Land zur Zeit der Diktatur Batistas befand. Fidel Castro und seine Revolutionäre wollten das schon 1953 ändern, aber erst zwischen 1957 und 1960 gelang ihnen eine Eroberung der Zuckerinsel, die vor allem als Bordell für US-Amerikaner diente. „The decadent culture of the Cuba over which he presided, especially that of Havan, was constructed in the psot war years after 1945. A splendid setting for the wealthy Cuban elite, a holiday playground for American tourists, a paradise for gamblers and drug users, Cuba become a rum-fueled dictatorship. Politics were gangster-ridden and corrupt, and there was little hope of change“, so beschreibt es Richard Gott in einem der Begleittexte.

“Le visage de la revolution“
„A man who develops a work like mine is always dedicated to something he loves…I have loved the beauty of women as much as the beauty of the men who led the revolution. The beauty of those men is not only aesthetic, but als moral.“, meint Alberto Korda, der das Bild „Guerillero Heroico“ –besser bekannt als Che Guevara Porträt- 1960 mehr oder weniger zufällig schoss. Aber es brauchte weitere sieben Jahre, bis das Foto, das inzwischen zu den am meisten reproduzierten der Welt gehört, zu seinem Weltruhm kam. Denn im Oktober des Jahres als Che Guevara erschossen wurde, trat Kordas Porträtfoto seine Siegeszug um die Welt an, der Studentenrevolte der Sechziger sei’s gedankt. Das Foto des Bolivianers Freddy Alborta Trigo, der das letzte Foto des toten „Guerillero Heroico“ schoss, zeigte ein an die Gemälde eines Andrea Mantegna erinnerndes Christusporträt. Beide Fotos, das von Korda und das von Trigo, bilden eine Klammer für den Aufstieg und Fall eines der bekanntesten Revolutionäre der Welt und auch für das Scheitern eines Projektes. Einerseits des Exportmodells „kubanische Revolution“, andererseits des Guerillakampfes und der Revolution schlechthin, denn Gewalt wird wohl niemals einen gänzlichen neuen Menschen hervorbringen können.

Das Antlitz der Hoffnung
Volkshelden, Märtyrer und Revolutionäre, so zeigt der vorliegende sehr hochwertige Bildband aus dem Hause Hatje Cantz die Kubanische Revolution in einzigartigen Fotografien aus den 1950er- und 1960er-Jahren. René Burri, Alberto Korda, Freddy Alborta Trigo machten sich mit ihren Bildern zu Agenten der Revolution, denn in einer Zeit des Analphabetismus, sagten die Bilder tatsächlich mehr als 1000 Worte. Aber die Fotos waren keine billige Propaganda, sondern zeigten ein Land im Aufbruch, das zum Beispiel und Modellfall für ganz Süd- und Mittelamerika und den karibischen Raum werden wollte.
Die Publikation zeigt auch viele Schnappschüsse, die Fidel Castro beim Golfen oder auf der Jagd in der damaligen Sowjet zeigen, oder jene erstaunlich persönlichen Fotos von Che Guevara, die Andrew Saint-George gelangen. Constantino Arias wiederum zeigt Bilder aus dem Nachtleben der Insel, amerikanische Touristen mit Sombreros und nackte Frauen, die tanzen oder sich selbst im Spiegel bewundern. Der Reportage-Teil wiederum zeigt auch Bilder der einheimischen Bevölkerung im Aufbruch, jubelnde Massen oder uniformierte Kämpferinnen, auffallend dabei ist auch der hohe schwarzafrikanische Anteil der kubanischen Bevölkerung, der sich wohl weder von den Battista noch den Castro-Leuten vertreten sah. Den Kontrapunkt liefert José Fugueroa mit Fotos aus der verbotenen kubanischen Pop-Kultur Mitte der 1960er-Jahre. Eine Vielzahl von Bildern der Heroen Fidel Castro, Che Guevara und Camilo Cienfuegos mischen sich in diesem Band mit dramatischen Inszenierungen eines Volkes mitten im revolutionären Aufbruch, in ihrem Antlitz, die Hoffnung auf ein besseres Leben.

Cuba in Revolution
Hrsg. Arpad A. Busson Foundation, London, Texte von Richard Gott, Peter Kornbluh, Mark Sanders, Gestaltung von Peter Willberg
Englisch
2013. 512 Seiten, 433 Abb.
25,70 x 30,70 cm
gebunden
ISBN 978-3-7757-3533-9

[*] Diese Rezension schrieb: Jürgen Weber (2013-11-10)

Hinweis: Diese Rezension spiegelt die Meinung ihres Verfassers wider und muss nicht zwingend mit der Meinung von versalia.de übereinstimmen.


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