Der vorliegende Sammelband, der zusammen mit dem band „Die Pestizid-Lüge“ in einer neuen Reihe des Münchner Oekom Verlags erscheint, entlarvt die Mär von den Lebensmittelpreisen, deren Anteil an unseren Gesamtausgaben in den letzten Jahren und Jahrzehnten deutlich gesunken sei, als eine Illusion. Während der Verbraucher wähnt, nur noch einen Bruchteil seines Einkommens bei Aldi, Edeka, REWE und Co. ausgeben zu müssen, ist die Wahrheit eine andere. Billige Lebensmittel kommen schlussendlich jeden einzelnen Verbraucher teuer zu stehen, weil die entstehenden Kosten abgewälzt werden. Auf andere Länder, wo die Nahrungsmittel unter bei uns nicht erlaubten Bedingungen produziert werden, mit verheerenden Folgen für die Umwelt und die dort arbeitenden Menschen. Mit Folgen für die Umwelt dort und bei uns (Abfall) und letztlich mit noch nicht klar zu beziffernden Folgen für die kommenden Generationen, denen durch die dien gegenwärtigen Produktions-und Vermarktungsbedingungen die Zukunft genommen wird.
Auch die indirekten Kosten durch höhere Ausgaben für Gesundheit oder Wasseraufbereitungen werden in einzelne Beiträge beleuchtet. Mehrere weitere Artikel versuchen Auswege aufzuzeigen und entwerfen Modelle für die Zukunft. Sie würden steigende Preise bedeuten, aber auch gesündere Lebensmittel und einen besseren Schutz für die Umwelt bei und in den meist im Süden liegenden Anbauländern.
Lesenswertes Buch, das sehr nachdenklich macht.
Volkert Engelsman, Bernward Geier (Hg.), Die Preise lügen. Warum uns billige Lebensmittel teuer zu stehen kommen, Oekom 2018, ISBN 978-3-962380-006-9
[*] Diese Rezension schrieb: Winfried Stanzick (2018-04-26)
Hinweis: Diese Rezension spiegelt die Meinung ihres Verfassers wider und muss nicht zwingend mit der Meinung von versalia.de übereinstimmen.