Ein gänzlich unkonventioneller Western, der einmal die andere Seite des Mythos zeigt. Das Remake des Kirk-Douglas-Westerns "Mit stahlharter Faust" (1955) glänzt durch überraschend tiefsinnige Dialoge und ein untypisches Team-Up zweier Generationen: Jung und Alt vereint und getrennt durch die Liebe zur selben Frau.
Freundschaft unter Cowboys
Cowboy Gannon (Tony Franciosa) rettet den jüngeren Jess Washburn (Michael Sarrazin) vor einem ihn überfahrenden Zug. Beide sind sie blinde Passagiere eines Güterzuges und müssen sich gegen die aggressiven Bremser wären, die die Hobos ohne Tickets auf gewaltvolle Weise loswerden wollen. Dabei kommt es zu einem Unfall, sodass ein Bremser stirbt. Der Sheriff will bei der Endstation klären, wer der vermeintliche Mörder war, aber Gannon hilft Jess und alsbald werden sie unzertrennlich. Denn als sie sich auf der Ranch bei Beth (Judi West), die das Anwesen ihres verstorbenen Mannes geerbt hat, wiedersehen, will Jess nicht nur die Hälfte der Belohnung, sondern auch einen Platz bei Beth, einer alten Bekannten von Gannon. Beth ist fest entschlossen eine riesige Rinderherde zu züchten und kann jede Hilfe brauchen. Sie will sie verkaufen und dann in die Stadt ziehen. Jedoch hat sie es bald mit hochkarätigen Gegenspielern zu tun: die benachbarten Rancher befürchten, dass Beth's Pläne ihre Weiden zerstören könnten. Beth überredet wiederum Jess dazu, gegen die anderen zu kämpfen, und Gannon hilft den benachbarten Ranchern, Stacheldraht zu errichten. Aber nicht nur die Frau steht zwischen ihnen.
Cowboys Jung und Alt
"Es wird Zeit dass du aufwachst, Cowboy!" Denn tatsächlich ist das Leben im Westen auch nicht mehr das, was es einmal war. Das muss auch der unbeholfene und etwas unschuldig naive Jess bald merken. "Schick" ist sicherlich ein Wort, das im Westen absolut nichts zu suchen. "Schon mal einen umgebracht? Das ist alles andere als schick", antwortet ihm Gannon sogleich und wundert sich über die Herkunft seines neuen Schützlings. Die Landschaftsaufnahmen zeigen ein wunderbares, unberührtes Land, das noch so war, wie Gott es schuf, ohne große Industrien oder städtische Konglomerate. "Sein Name war Gannon" zeigt die Weite der Prärie ebenso wie die Wichtigkeit sozialer Beziehungen. Denn in dieser rauen Natur verstärkt sich schnell das Gefühl der Einsamkeit und des Existenzkampfes, wenn man von niemanden Hilfe erwarten kann. Philosophischen Untertöne, die Fragen zu Ehre, Loyalität und dem Wandel des Westens aufwerfen, überraschen in diesem Film von James Goldstone, der auch schon mal in anderen Genres zuhause war
James Goldstone
Sein Name war Gannon
Mit John Anderson, Anthony Franciosa, Gavin MacLeod, James Westerfield, David Sheiner, Susan Oliver, Judi West, Michael Sarrazin
EXTRAS: Original Kinotrailer, Bildergalerie
2025/1968, BluRay, Western, Drama, Altersfreigabe 18, ca. 101 Minuten
Sprachen: Deutsch, Englisch
Explosive Media/Plaion
9,99 €.
[*] Diese Rezension schrieb: Juergen Weber (2025-02-10)
Hinweis: Diese Rezension spiegelt die Meinung ihres Verfassers wider und muss nicht zwingend mit der Meinung von versalia.de übereinstimmen.