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Archiv klassischer Werke
 
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Frühlingsblumen Clemens von Brentano
Herzlich thut mich erfreuen,
Die fröhliche Sommer-Zeit,
All mein Geblüt erneuen,
Der May in Wollust freut,
Die Lerch thut sich erschwingen
Mit ihrem hellen Schall,
Lieblich die Vögel singen,
Dazu die Nachtigall.
Der Kukuk mit seinem Schreien,
Macht fröhlich jedermann,
Des Abends fröhlich reihen,
Die Mädlein wohlgethan,
Spazieren zu den Brunnen,
Bekränzen sie zur Zeit,
Alle Welt sich freut in Wonnen,
Mit Reisen fern und weit.
Es grünet in dem Walde,
Die Blumen blühen frey,
Die Rößlein auf dem Felde,
Von Farben mancherlei,
Ein Blümlein steht im Garten,
Das heißt, Vergiß nit mein,
Das edle Kraut zu warten,
Macht guten Augenschein.
Ein Kraut wächst in der Aue,
Mit Namen Wohlgemuth,
Liebt sehr die schönen Frauen,
Dazu die Holder-Blüth,
Die weiß und rothe Rosen,
Hält man in großer Acht,
Thut's Geld darum verlosen,
Schöne Kränze daraus macht.
Das Kraut, Je länger je lieber,
An manchem Ende blüht,
Bringt oft ein heimlich Fieber,
Wer sich nicht dafür hüt,
Ich hab es wohl vernommen,
Was dieses Kraut vermag,
Doch kann man dem vorkommen,
Wem lieb ist jeder Tag.
Des Morgens in dem Thaue,
Die Mädlein grasen gehn,
Gar lieblich sich anschauen,
Bey schönen Blümlein stehn,
Daraus sie Kränzlein machen
Und schenkens ihrem Schatz,
Thun freundlich ihn anlachen,
Und geben ihm ein Schmatz.
Darum lob ich den Sommer,
Dazu den Mayen gut,
Der wendet allen Kummer,
Und bringt viel Freud und Muth,
Der Zeit will ich genießen,
Dieweil ich Pfenning hab,
Und den es thut verdrießen,
Der fall die Stiegen herab.
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