Biographien Rezensionen Diskutieren im versalia-Forum Das versalia.de-Rundschreiben abonnieren Service für Netzmeister Lesen im Archiv klassischer Werke Ihre kostenlose Netzbibliothek

 



Save Ukraine!
Save Ukraine!


Love all Animals

Literaturforum: Literaturcollage als Kunstform?


Aktuelle Zeit: 14.10.2024 - 22:32:03
Hallo Gast, Sie sind nicht eingeloggt!
Suche | Mitglieder | Neu | Statistik

Forum > Literaturgeschichte & -theorie > Literaturcollage als Kunstform?
Seite: 1
[ - Beantworten - ] [ - Drucken - ]
 Autor
 Thema: Literaturcollage als Kunstform?
Namesi
Mitglied

82 Forenbeiträge
seit dem 09.11.2005

Das ist Namesi

Profil Homepage von Namesi besuchen      
Eröffnungsbeitrag Abgeschickt am: 23.02.2009 um 12:00 Uhr

Aus Vorhandenem auswählen und das Ausgewählte zusammenfügen und verändern ist in der bildenden Kunst als Methode nicht außergewöhnlich (Collage). Kann diese Methode auch in der Literatur zu Neuem führen? Textbausteine aus Hamlet zusammen mit Auszügen aus Faust II durchsetzt mit Trash aus Ted Williams Otherland kunstvoll zusammengefügt, dann geschüttelt, nicht gerührt? Gibt es derartiges schon? Oder wären Textcollagen abartig (entartet)?


Wer ohne Narrheit lebt, ist nicht so weise wie er glaubt (La Rochefoucauld)
Nachricht senden Zitat
LX.C
Mitglied

1770 Forenbeiträge
seit dem 07.01.2005

Das ist LX.C

Profil Homepage von LX.C besuchen      
1. Antwort   - Permalink - Abgeschickt am: 23.02.2009 um 12:26 Uhr

In der Literatur spielen diesbezüglich Begriffe wie Intertextualität und Montage (mitunter auch als literarisch-technischer Ausdruck für Collage zu verstehen) eine Rolle, ob es jedoch Literatur gibt, die Textbezüge, De- und Rekontextualisierung auf derart konsequente Art und Weise betreibt, wie du es meinst, ist mir jetzt auch nicht bekannt, aber ich könnte es mir gut vorstellen. - Voraussetzung wäre natürlich immer, dass ein erkennbar neues Kunstprodukt entsteht oder die Urheberrechte verwendeter Texte (Textpassagen) bereits abgelaufen sind. Vielleicht liegt hierin ja die eigentliche Schwierigkeit.


.
Nachricht senden Zitat
Gast873
Mitglied

1457 Forenbeiträge
seit dem 22.06.2006

Das ist Gast873

Profil      
2. Antwort   - Permalink - Abgeschickt am: 23.02.2009 um 18:31 Uhr

Intertextualität ist nicht gleich Collage.

Gruß,
J.K.

Nachricht senden Zitat
Der_Stieg
Mitglied

599 Forenbeiträge
seit dem 08.08.2008

Das ist Der_Stieg

Profil      
3. Antwort   - Permalink - Abgeschickt am: 23.02.2009 um 21:21 Uhr

Danke LX.C für Deinen interessanten Beitrag. Nachdenklich gestimmt hat er mich in puncto eigenes Schreiben insofern, als ich hin und wieder mal in (experimentellen) eigenschriftlichen Texten, wie soll ich es bezeichnen, "Zitatfetzen" aus Literatur und Rockmusik verwende, in denen man die Herkunft erkennen kann und soll, die aber kein exaktes 100%-Zitat sind und mit Eigenem, Weiterreichendem vermischt werden, wohlgemerkt unter der Prämisse der Erkennbarkeit der Herkunft des Original(zitat)s, was, würde man es in Anmerkungen erklären wollen, ja irgendwo auch den Leser düpierte, ihn seiner Aha-Effekte beraubte.

(Wasweißich: * halbe Zeile aus nem Bruce-Springsteen-Lied, * vier Worte aus nem Comedian-Harmonists-Song, und so)

Nun frage ich mich, wie´s denn darum rechtlich bestellt ist (keine offene Frage, aber Interessantes, Weiterführendes lese ich gerne).

Danke Namesi für das interessante Thema.

Nachricht senden Zitat
LX.C
Mitglied

1770 Forenbeiträge
seit dem 07.01.2005

Das ist LX.C

Profil Homepage von LX.C besuchen      
4. Antwort   - Permalink - Abgeschickt am: 23.02.2009 um 23:28 Uhr

Zitat:

Intertextualität ist nicht gleich Collage.

Gruß,
J.K.

Habe ich nicht behauptet.


.
Nachricht senden Zitat
LX.C
Mitglied

1770 Forenbeiträge
seit dem 07.01.2005

Das ist LX.C

Profil Homepage von LX.C besuchen      
5. Antwort   - Permalink - Abgeschickt am: 23.02.2009 um 23:40 Uhr

Diese Nachricht wurde von LX.C um 23:46:00 am 23.02.2009 editiert

[Quote]wie soll ich es bezeichnen, "Zitatfetzen" aus Literatur und Rockmusik verwende, in denen man die Herkunft erkennen kann und soll, die aber kein exaktes 100%-Zitat sind und mit Eigenem, Weiterreichendem vermischt werden[/Quote]

Da haben wir ja schon Intertextualität. Ist ja ein gängiges Mittel in der Literatur. Und tatsächlich macht man sich wenig Gedanken, wie das rechtlich genau aussieht. Ich weiß das auch nicht, glaube aber, da gibt es keine Bedenken, solange die verwendeten Stellen nicht zu lang sind und in irgendeiner Art und Weise ein Rückbezug herstellbar ist, so dass es nicht als ein bloßes kopieren anmuten kann.


.
Nachricht senden Zitat
Der_Stieg
Mitglied

599 Forenbeiträge
seit dem 08.08.2008

Das ist Der_Stieg

Profil      
6. Antwort   - Permalink - Abgeschickt am: 23.02.2009 um 23:50 Uhr

Zitat:

Da haben wir ja schon Intertextualität. Ist ja ein gängiges Mittel in der Literatur. Und tatsächlich macht man sich wenig Gedanken, wie das rechtlich genau aussieht. Ich weiß das auch nicht, glaube aber, da gibt es keine Bedenken, solange die verwendeten Stellen nicht zu lang sind.

Ja, so ist es wohl. Machte man sich zuviel Gedanken, könnte man es ja auch gleich bleiben lassen und jegliche schreibende Kreativität im Keim ersticken. Aber irgendwas ist da, was ich gerne greifen würde, was ich noch nicht zu greifen weiß. Vielleicht komme ich noch drauf.

(Muss noch mal gucken, ob das Rühmkorf war, oder wer, der gesagt hatte, dass er sich bei "Vorgängern" reichlich bedient hatte, was die Worte anbelangt.)

Nachricht senden Zitat
LX.C
Mitglied

1770 Forenbeiträge
seit dem 07.01.2005

Das ist LX.C

Profil Homepage von LX.C besuchen      
7. Antwort   - Permalink - Abgeschickt am: 24.02.2009 um 00:28 Uhr

Ja, ach, machen doch so viele. Büchners "Dantons Tod" besteht zu einem sechstel aus abgeschrieben Passagen der Überlieferungen eines französischen Revolutionärs. Oder wenn man da an Brecht denkt, worauf fußt denn sein Welterfolg, auf den Werken anderer. Sicher hast du Recht, in der Literatur darf man kein Schisser sein, was nicht heißt, dass man leichtfertig mit dem Kunstschaffen anderer umgehen darf.


.
Nachricht senden Zitat
Der_Stieg
Mitglied

599 Forenbeiträge
seit dem 08.08.2008

Das ist Der_Stieg

Profil      
8. Antwort   - Permalink - Abgeschickt am: 24.02.2009 um 00:41 Uhr

Zitat:

... in der Literatur darf man kein Schisser sein, was nicht heißt, dass man leichtfertig mit dem Kunstschaffen anderer umgehen darf.

Ja, so in die Richtung.
Klauen: nein; Befruchtungskenntlichmachung: ja. Ansonsten: einfach machen.

Verklagt einen ja auch keiner wegen dreifuffzig Honorar (vom Geistigen mal abgesehen). In der Musik (weniger in der Malerei), stelle ich mir das problematischer vor.

Nachricht senden Zitat
Seite: 1
[ - Beantworten - ] [ - Drucken - ]
Forum > Literaturgeschichte & -theorie > Literaturcollage als Kunstform?



Sie möchten hier mitdiskutieren? Dann registrieren Sie sich bitte.




Buch-Rezensionen:
Anmelden
Benutzername

Passwort

Eingeloggt bleiben

Neu registrieren?
Passwort vergessen?

Neues aus dem Forum


Gedichte von Georg Trakl

Verweise
> Gedichtband Dunkelstunden
> Neue Gedichte: fahnenrost
> Kunstportal xarto.com
> New Eastern Europe
> Free Tibet
> Naturschutzbund





Das Fliegende Spaghettimonster

Ukraine | Anti-Literatur | Datenschutz | FAQ | Impressum | Rechtliches | Partnerseiten | Seite empfehlen | RSS

Systementwurf und -programmierung von zerovision.de

© 2001-2024 by Arne-Wigand Baganz

v_v3.53 erstellte diese Seite in 0.036671 sek.