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Literaturforum: Peter Paul Althaus


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Forum > Literaturgeschichte & -theorie > Peter Paul Althaus
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 Autor
 Thema: Peter Paul Althaus
cortin
Mitglied

1 Forenbeitrag
seit dem 11.11.2001

     
Eröffnungsbeitrag Abgeschickt am: 22.01.2002 um 12:27 Uhr

Kennengelernt habe ich Peter Paul Althaus, seine Freunde nannten ihn kurz PPA, nicht mehr persönlich. Aber in den literarischen Kreisen, in denen meine Frau und ich seit Jahren verkehren, ist noch oft die Rede von ihm - wie zum Beispiel in dem Künstlerkreis Seerose, den PPA 1948 gegründet hat.
Auch nach Lesungen meiner Texte fällt gelegentlich sein Name. PPA-Kenner stellen Vergleiche an, und für manche gelte ich gar als literarisch modernisierter Nachfahre PPAs, zum Beispiel auch für den Neffen PPAs, Hans Althaus, der sich sehr für das Werk seines Onkels einsetzt. Von ihm erhielten wir einige Schriften über PPA, und so habe ich mich intensiver mit diesem Dichter beschäftigt. Ich war dann tatsächlich verblüfft, wie sehr die Themen, die er bervorzugte, den meinen glichen. Und auch in der Art sie, literarisch umzusetzen, wie zum Beispiel Redewendungen wörtlich zu nehmen, erlebte ich Entsprechungen. Alss doch eine Seelenverwandtschaft.

Der Dichter der Traumstadt, Peter Paul Althaus (kurz PPA), fand in Schwabing die Aussenwelt, die zu seiner Innenwelt passte. Geboren wurde er 1892 in Münster. Schwabing lernte er 1922 durch einen Verlegerbesuch in München kennen. Bis zu seinem Tod 1965 blieb PPA Schwabinger, ja, er wurde zum Prototyp des Schwabingers. Und er erweiterte diesen Stadtteil in seinen Dichtungen ins Imaginäre, verwob ihn mit seinen Träumen und schuf daraus die Traumstadt seiner Traumstadtgedichte. Einem der skurrilen liebenswerten Traumstadtbürger, Dr. Enzian, widmete er einen eigenen Gedichtband. Allesamt gehören die Bewohner der Traumstadt zur Kategorie der "sanften Irren", einem weiteren Titel der ab 1951 erschienenen Gedichtbände, die PPAs literarischen Ruhm begründeten. Und PPA ist ihr Bürgermeister.

Die Zeit um die Jahrhundertwende bis 1914 gilt als Schwabings goldenes Zeitalter. Als PPA 1922 Schwabing zu seiner Wahlheimat machte, erlebte er das silberne Zeitalter Schwabings. Es war die Welt der Bohéme, der literarischen Zirkel, der Künstlerfreundschaften. Zu PPAs Freunden wurden u.a. Karl Wolfskehl, Joachim Ringelnatz, der Pianist Ludwig Kusche, der Schauspieler Gustl Weigert.

Nach dem Zweiten Weltkrieg gab es dann in Schwabing kulturell eine Nachblüte. Inzwischen ist der Mythos Schwabing längst verblasst. Doch PPAs "Traumstadt", mit der er sein geliebtes Schwabing ins Reich der Dichtung erhob, bleibt uns erhalten.

Hier ein Gedicht aus "Dr, Enzian":

Dr. Enzian begibt sich manchmal auf den Allgemeinplatz
und da setzt er sich mit einem Freund auf eine Bank,
und dann prägt er immer irgendeinen Allgemeinsatz:
(beispielsweise; "Wer gesund bleibt, wird nicht krank!")

Und sein Freund, der Tierausstopfer Eugen Rüchlein
schreibt die Sätze alle in ein Büchlein,
dass die Nachweilt später nichts verliert,
wenn der Allgemeinplatz mal bebaut wird oder parzelliert

PPAs Traumstadtgedichtbände sind:

In der Traumstadt (1951), neu herausgegeben 1991
m Verlag Gerhard Winter,
Dr.Enzian (1952), Flower Tales - lässt Blumen sprechen (1953),
Wir sanften Irren (1956), Seelenwandertouren (1961)

Ausführlich über PPA informiert Karl Norbisrath in "Das Leben des Dichters Peter Paul Althaus", erschienen 1991 im Verlag Gerhard Winter, Essen

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Ebba
Mitglied

1 Forenbeitrag
seit dem 12.03.2002

     
1. Antwort   - Permalink - Abgeschickt am: 12.03.2002 um 18:07 Uhr

Danke Cortin! Du hast mich ganz neugierig gemacht auf P.P.Althaus. Natürlich ist mir der Name geläufig, aber gelesen habe ich bisher nichts von ihm. Das werde ich ändern.

Ja, das gute alte Schwabing ist eben auch nicht mehr das.....

Grüsse, Ebba
:rolleyes:

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gavagai
Mitglied

5 Forenbeiträge
seit dem 20.03.2004

     
2. Antwort   - Permalink - Abgeschickt am: 22.03.2004 um 22:34 Uhr

Zitat:

PPAs Traumstadtgedichtbände sind:
....
Hi Cortin (bei den meisten Foren sieht man nie den Namen auf den man antwortet),
angeregt durch die Reihe in der SZ habe ich einige lebende Bayerische Autoren "entdeckt", z.B. Albert Sigl: die gute haut, meine Rezension auf http://www.lesekost.de/deutsch/HHLD17.htm
Zum Althaus finde ich ein Gedicht in "Bayerisches Lesebuch", aber nicht mal einen Eintrag im Brauneck: Autorenlexikon.
Gibt es auch Prosa von Althaus? Wenn ja, was ist als Einstieg zu empfehlen?

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hwg
Mitglied

71 Forenbeiträge
seit dem 19.02.2006

Das ist hwg

Profil      
3. Antwort   - Permalink - Abgeschickt am: 25.03.2006 um 08:43 Uhr

Im Süddeutschen Verlag ist der Prachtband Peter Paul Althaus, Traumstadt und Umgebung (ISBN 3-7991-5836-7) mit sämtlichen Gedichten erschienen. Im Buch ist kein Erscheinungsjahr angeführt. Soviel mir bekannt ist, gibt es von PPA keine veröffentlichte Prosa.
Gruß aus der Steiermark!

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