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Literaturforum: Blick aus dem Kellerloch


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Forum > Lyrik > Blick aus dem Kellerloch
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 Autor
 Thema: Blick aus dem Kellerloch
Freude
Mitglied

12 Forenbeiträge
seit dem 29.09.2004

Das ist Freude

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Eröffnungsbeitrag Abgeschickt am: 09.10.2005 um 00:01 Uhr

Blick aus dem Kellerloch


Das rote Auge, das tief im Keller hing
und früh am Morgen schon zur Arbeit ging
Das scheut die Sonne über Tag –
Wenn in der Nacht im Kellerloch es lag

Es schaute jede Nacht den Mond
Der hoch am dunklen Himmel wohnt
und sprach mit ihm die ganze Nacht
Der Mond derweilen aber lacht

Die Leute im Vorbeigehen schraken
doch glaubten sie an einen Kraken
Das rote Auge ließ sich gehen
Es wollte nur den Mond besehen

Der Mond, er schaute nur verträumt
Verhielt sich gänzlich aufgeräumt
Das Auge fühlte sich allein
und wollte gern zusammensein

Mein Mond mal nimmst du ab, mal zu
wann stehst du still hast deine Ruh?
Du ziehst vorbei am Sternenzelt
Wann kommst du her auf diese Welt

Und als ein Jahr vergangen doch
da schaut der Mond ins Kellerloch
Ein Blick so traurig und verliebt
wies nur einmal auf der Erde gibt

Und in der Dunkelheit der Nacht
hat er sich auf den Weg gemacht
im Kellerloch die beiden schwammen
in Liebe kamen sie zusammen

Die ganze Nacht ist er geblieben
sie hat den Schwanz an ihm gerieben
Die Sterne die nun so alleine
Sie funkelten im hellen Scheine

Und heute geht dem Mond es gut
Er sieht herab auf seine Brut
Die weißen Kinder sind noch blind
Wie nackt noch ihre Leiber sind

Und dann ein paar Wochen noch
da wimmelt es im kleinen Loch
und jede Nacht beim Mondenschein
da stellt sich die Familie ein

Ein Blick aus ihrem Kellerloch
was freut die Rattenfrau sich doch
Vollmond hat ein Lächeln im Gesicht
Mondkinder spielen - sie stört es nicht.

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mande
Mitglied

365 Forenbeiträge
seit dem 12.02.2007

     
1. Antwort   - Permalink - Abgeschickt am: 22.08.2007 um 15:01 Uhr

Wenn auch spät, doch zu meine Freude, seh ich dies herrliche Gedicht, an dem auch Christian Morgenstern und wohl auch Ringelnatz hätten gehabt ihre Freude.
Wenn man absieht mal von ein paar Holperigkeiten von den Reimen, ja, wunderschön.
Voller Fantasie und Poesie. Ein Gedicht, das auch ein Leser versteht, und nicht wie oft so, nur der Dichter selber.

Mit freundlichen Grüssen,
Mande

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